Die längste Abfahrt / 30.1.2024

Auch heute lasse ich mir wieder viel Zeit beim Frühstück. Kurz nach 9 Uhr bin ich nach dem letzten Nutellabrot schließlich startbereit. Ich hole die Schi aus dem Winterraum, schalte das GPS-Gerät ein und gehe los.

Mein erster Gipfel ist die Ochsenwieshöhe, eine unscheinbare Erhebung, gerade einmal 118 Meter höher als das Wiesberghaus. Würde dort oben nicht ein Geocache liegen, wäre ich vermutlich vorbeigegangen. Der kurze Abstecher zahlt sich aber aus, denn die Aussicht ist wirklich hervorragend, noch dazu bei diesem Prachtwetter.

Bald komme ich wieder zum markierten Schiweg zur Simonyhütte, den ich vom Vortag schon kenne. Heute biege ich aber unterhalb vom Schöberl rechts ab. Auch dort gibt es eine Stangenmarkierung und eine Aufstiegsspur, der ich nun folge. Das Gelände ist übersichtlich, bei schlechter Sicht aber schnell ein Irrgarten.

Kurz nach 12 Uhr erreiche ich den teilweise abgeblasenen Sattel. Ich gehe aber noch etwa 100 Meter weiter um einen Blick ins Weittal zu werfen. Bei guten Bedingungen und ausreichend Schnee, was derzeit aber nicht der Fall ist, könnte man von hier bis nach Hallstatt abfahren. Ich mache noch ein Panoramafoto, gehe wieder zurück und besteige noch schnell den hohen Trog (ohne Schi). Der Gipfelbereich ist sehr weitläufig und flach. Am höchsten Punkt befindet sich nur ein Steinhaufen.

Jetzt kommt der angenehme Teil der Tour, die Abfahrt. Hier bieten sich zumindest zwei Möglichkeiten an, ich bleibe sicherheitshalber aber im Bereich der Aufstiegsspur und ziehe dort meine Schwünge hinunter.

Nach einer kurzen Rast unterhalb der Simonyhütte setzte ich meine Abfahrt zur Gjaidalm fort. Von Fahren kann aber nur teilweise die Rede sein, denn der Schiweg weist auch einige kurze Anstiege auf. Mit aufgeklebten Fellen bewältige ich den letzten Anstieg zur Talstation der Seilbahn in Krippenegg und habe Glück. Die nächste Gondel auf den Krippenstein fährt in einer Minute ab. 

Fünf Minuten später stehe ich wieder dort, wo ich vor drei Tagen die Tour begonnen habe. Vor mir liegt jetzt nur mehr die längste Abfahrt Österreichs. Ein schöner Abschluss zumindest bis Krippenbrunn, denn ab dort ist die Piste richtig eisig. Aber immer noch besser als Schitragen, was ich vor einigen Jahren hier schon einmal unfreiwillig gemacht habe.

Bilder