Homeoffice / 27.8.2020

Arbeiten von zu Hause. Da gibt es einige Vorteile, aber auch Nachteile. Einer davon ist die zunehmende Isolierung in den eigenen vier Wänden. Alles läuft digital, nichts mehr ist real.

Daher beschließe ich eine Kollegin im Mühlviertel zu besuchen. Aufgrund meiner bisher guten Erfahrung mit der Reichweite plane ich aber eine größeren Umweg ein, um zum erhofften Nachmittagskaffee zu kommen.

Linz sehe ich diesmal eher von der industriellen Seite, optisch natürlich wenig ansprechend. Aber immerhin gibt es einen durchgehenden Radweg, baulich getrennt vom Fahrzeugverkehr.

Donauradweg. Mit Rückenwind springt die Reichweitenanzeige auf 249 km, ein neuer Rekord. Ich radle praktisch ohne Strom stromabwärts, so würde ich locker bis Wien kommen. Bei Abwinden ändere ich aber die Richtung und radle über St. Georgen und Lungitz nach Schwertberg. Dort dann weiter entlang der Aist nach Josefstal. Hier befand sich bis 1981 die Verladeanlage der Kamig-Bahn. Die seinerzeit schon antiquierte Dampfspeicherlok habe ich noch im Echtbetrieb erlebt. Jetzt steht sie im Museum.

Bei Reichenstein verlasse ich das Aisttal. Der Anstieg nach Pregartsdorf ist besonders am Anfang sehr steil und kostet einiges an Energie. Dafür ist dann die Weiterfahrt in Richtung Selker und hinunter zur Wintermühle umso schöner. Hier überquere ich die Feldaist und nähere mich nun langsam meinem "Kaffeehaus" in Anitzberg. Dank GPS-Unterstützung finde ich problemlos dorthin, wo ich bereits erwartet werde.

Nach der dann doch etwas längeren Pause radle ich über Gallneukirchen und Treffling nach Linz/Leonding zurück.

Zur Klarstellung: für diesen Tagesausflug habe ich natürlich einen Urlaubstag genommen.

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Schlögener Schlinge / 25.8.2020

Abwechslung muss sein. Also setzte ich mich heute wieder auf mein Rad. Über Nacht habe ich den Akku voll geladen, was mir ein kurzer Blick auf die Anzeige bestätigt. Einer ausgedehnten Runde zu einem der schönsten Plätze unseres Landes steht somit nichts mehr im Wege.


Die Tour in Stichworten

Der Hinweg
Leonding - Berg - Wilhering - Aschach - Schlögen

Der Rückweg
Schlögen - Haibach - Aschach - Feldkirchen - Kraftwerk - Mühlbach - Leonding

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Seekoppe / 20.8.2020

Diesmal unternehme ich eine Bergwanderung, die schon lange auf meinem Wunschzettel steht. Besonders gespannt bin ich auf den Riednersee, ein Bergsee wie aus dem Bilderbuch. Und natürlich auf den Gipfel, den ich bisher nur vom Winter kenne.

Bei besten Verhältnissen beginne ich in Winkl, ein Ortsteil nach Oppenberg, die Wanderung. Vorbei an einem schon sehr einsturzgefährdeten Holzhaus überwinde ich im Wald die erste Steilstufe und erreiche Unterrieden. Hier beginnt das weite Almgelände, das sich bis nach Oberrieden hinaufzieht. Dazwischen liegt - unschwer zu erraten - Mitterrieden.

Bei meinen bisherigen Wintertouren war es hier immer schattig, heute ist das anders. Bei einer Jagdhütte finde ich einen wunderbaren sonnigen Rastplatz mit herrlicher Aussicht. Hier könnte man Stunden verbringen. Dann würde man  sich aber einiges entgehen lassen.

Erstens die beiden Riednerseen, die perfekt in die Landschaft eingebettet ein herrliches Bild abgeben, und zweitens das Gipfelpanorama auf der Seekoppe. Ein Berg ganz nach meinen Geschmack. Kein Absturzgelände und viel Platz zum Rasten und gemütlich in der Sonne sitzen.

Wie immer vergeht die Zeit wie im Flug und so wird's nichts mit dem Abstecher zum Hochrettelstein. Dafür halte ich mich beim Abstieg länger beim Riednersee auf um dort meinen neuen Wasserfilter auszuprobieren. Der soll 99,9999% aller Bakterien filtern. Ds Prinzip ist einfach und funktioniert. Das Wasser schmeckt allerdings etwas fad, wie destilliert. Dafür ist die Gewichtsersparnis enorm. Der Filter wiegt 50 g und kann gut 350.000 Liter Wasser reinigen. Das sollte für alle meine zukünftigen Unternehmungen wohl reichen.

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Neuer Rucksack / 16.8.2020

Seit einiger Zeit versuche ich meine Ausrüstung zu optimieren. Als gewichtiges Teil bietet da der Rucksack ein gewisses Potential, was ich mir nicht entgehen lassen möchte.

Also mache ich mich diesmal mit einem neuen knallorangen Rucksack auf den Weg zum Pleschberg, um - so wie im Vorjahr - die begehrten Eierschwammerl und Heidelbeeren zu suchen. (Gewicht)sparsam wie ich bin, habe ich auch nur einen kleinen Wasservorrat mit. Mein erstes Ziel ist daher eine Jagdhütte mit Quelle, die ich vor einigen Jahren entdeckt habe.

Um dorthin zu kommen, muss ich einen kleinen Umweg in Kauf nehmen, ein steiler Waldweg, aber ungefährlich. Dafür gibt's dann nach eineinhalb Stunden  frisches Wasser aus den Tiefen des Plesch.

Der leichte Rucksack wird jetzt langsam schwerer, nicht nur auf Grund der vollen Wasserflasche, auch einige Eierschwammerl heben das Gewicht. So richtig spüre ich das aber erst beim Abstieg nach Spital am Pyhrn, denn da kommen auch noch 1,5 Liter Heidelbeeren dazu.

Der Rucksack hat sich bei seinem ersten Einsatz bewährt, nur habe ich komplett vergessen, dass ich ein Foto vom neuen Leichtgewicht mache.

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Mühlviertelrunde / 8.8.2020

Nach zwei erfolgreichen Ausfahrten ohne nennenswerte Steigungen wird es heute ernst. Eine Fahrt ins Mühlviertel steht am Programm. Und wer die Region kennt der weiß, dass es dort ständig bergauf und bergab geht. Es ist ein Belastungstest für den 625 Wh Akku, der im Rahmen meines Rades eingebaut ist.

Mein Plan: von Magdalena über Oberbairing nach Hellmonsödt, dort sehe ich dann je nach Stromverbrauch weiter.

Bis zum ersten Anstieg zeigt das Display eine Reichweite von über 150 km an, kein Wunder, da ich in der Ebene fast ohne Unterstützung fahre. Bergauf ändert sich das aber schlagartig. Je nach Fahrstufe steigt der Stromverbrauch rasant an und bei Oberbairing beträgt die Reichweite nur mehr 50 km. Es kommen nun etwas weniger steile Abschnitte und es geht auch einmal bergab, was sich sofort in einer steigenden Reichweite niederschlägt.

Unter diesem Gesichtspunkt fahre ich nach Zwettl weiter. Es geht lange bergab, was gut für den Akku und schlecht für die Bremsbeläge ist. Ich gönne dem Rad und mir eine kurze Verschnaufpause am Ortsplatz. Nach Jausenkauf und Kartenstudium radle ich nach Langzwettl weiter. Die schönen Häuser haben mir vor Jahren schon gefallen, daran hat sich nichts geändert.

Dann komme ich nach Bad Leonfelden und entdecke gleich einen Brunnen bei der Kirche, wo ich die Wasserflasche füllen. Am Stadtplatz gibt es auch die Möglichkeit kostenlos Strom zu tanken, was ich aber nicht in Anspruch nehme.

Beim Weiterfahren durch den Brunnwald und anschließend nach Oberneukirchen verstehe ich langsam die Berechnungsmethode der Reichweite. Je nach Belastung und Geschwindigkeit beechnet der Radcomputer die theoretisch noch möglichen Kilometer. Dass es hier zu einer erheblichen Fehlkalkulation kommen kann, liegt auf der Hand, besonders wenn es lange bergab geht. Da kommt man plötzlich auf eine Reichweite die höher ist, als beim Start. Wesentlich aussagekräftiger sind da die fünf Balken der Anzeige, die eine guten Anhaltspunkt zum Verbrauch geben.

So gesehen kann ich es mir leisten, die Steigung nach Untergeng mit größerer Unterstützung locker zu bewältigen. Dann folgt eine lange Abfahrt nach Gramastetten und weiter entlang der Gr. Rodel bis nach Rottenegg. Auch bei der ebenen Strecke nach Ottensheim verändert sich die Anzeige nicht. Erst am anderen Donauufer beim langen Anstieg nach Dörnbach spare ich nicht mit der Energie.

Nach 96 km und 1300 hm (GPS-Messung) steige ich vom Rad. Auf der Anzeige stehen immer noch zwei von fünf Balken. Also wäre noch mehr drinnen gewesen.

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R10-R8-R31 /1.8.2020

Nach der ersten erfolgreichen Tour beschließe ich den Aktionsradius etwas auszuweiten. Eine Strecke, die ich von zahlreichen Fahrten mit dem Auto kenne, möchte ich heute wesentlich langsamer bewältigen, von Leonding nach Spital am Pyhrn.

Der Hauptgrund ist aber, dass ich den neuen Radweg zwischen Klaus und St. Pankraz befahren möchte. Dieser Abschnitt wurde sehr aufwändig gebaut, vermutlich mit enormen Kosten, zumal sogar eine alte Eisenbahnbrücke umgebaut wurde.

Bis Traun bin ich auf dem mir schon gut bekannten Radweg unterwegs. Dann ordne ich mich zum Abbiegen auf den R10 ein, auf dem ich bis Frauenstein fahre. Dort wechsle ich auf den R8, der bei der Raststation St. Pankraz endet und in den R31 übergeht und in Spital am Pyhrn endet (klingt fast wie ein Routenplan aus dem Internet).

Zusammengefasst eine sehr schöne Tour auf wenig befahrenen Nebenstraßen. Der Höhepunkt ist sicher der Abschnitt ab Klaus. Hier gibt es tatsächlich einen richtigen Radweg, der abseits der Hauptstraße entlang des Stausees führt. Die alte Eisenbahnbrücke ist imposant, beim Überqueren fällt das aber weniger auf. Erst wenn man unten durchfährt - hier wurde eine steile Kehre eingebaut - wird einem das Ausmaß erst so richtig bewusst.

Auch der weitere Verlauf hat durchaus einiges zu bieten. Neben kurzen Abfahrten und Anstiegen ist es vor allem das Panorama, das beeindruckt. Kl. Priel, Sengsengebirge, Pyhrgas, Bosruck, die ganze Prominenz ist hier versammelt.

Zum Schluss geht es wieder eben bis zum Bahnhof, wo der Zug bereits auf mich wartet (als einziger Fahrgast kann man das schon so sehen).

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