Mühlviertelrunde / 8.8.2020

Nach zwei erfolgreichen Ausfahrten ohne nennenswerte Steigungen wird es heute ernst. Eine Fahrt ins Mühlviertel steht am Programm. Und wer die Region kennt der weiß, dass es dort ständig bergauf und bergab geht. Es ist ein Belastungstest für den 625 Wh Akku, der im Rahmen meines Rades eingebaut ist.

Mein Plan: von Magdalena über Oberbairing nach Hellmonsödt, dort sehe ich dann je nach Stromverbrauch weiter.

Bis zum ersten Anstieg zeigt das Display eine Reichweite von über 150 km an, kein Wunder, da ich in der Ebene fast ohne Unterstützung fahre. Bergauf ändert sich das aber schlagartig. Je nach Fahrstufe steigt der Stromverbrauch rasant an und bei Oberbairing beträgt die Reichweite nur mehr 50 km. Es kommen nun etwas weniger steile Abschnitte und es geht auch einmal bergab, was sich sofort in einer steigenden Reichweite niederschlägt.

Unter diesem Gesichtspunkt fahre ich nach Zwettl weiter. Es geht lange bergab, was gut für den Akku und schlecht für die Bremsbeläge ist. Ich gönne dem Rad und mir eine kurze Verschnaufpause am Ortsplatz. Nach Jausenkauf und Kartenstudium radle ich nach Langzwettl weiter. Die schönen Häuser haben mir vor Jahren schon gefallen, daran hat sich nichts geändert.

Dann komme ich nach Bad Leonfelden und entdecke gleich einen Brunnen bei der Kirche, wo ich die Wasserflasche füllen. Am Stadtplatz gibt es auch die Möglichkeit kostenlos Strom zu tanken, was ich aber nicht in Anspruch nehme.

Beim Weiterfahren durch den Brunnwald und anschließend nach Oberneukirchen verstehe ich langsam die Berechnungsmethode der Reichweite. Je nach Belastung und Geschwindigkeit beechnet der Radcomputer die theoretisch noch möglichen Kilometer. Dass es hier zu einer erheblichen Fehlkalkulation kommen kann, liegt auf der Hand, besonders wenn es lange bergab geht. Da kommt man plötzlich auf eine Reichweite die höher ist, als beim Start. Wesentlich aussagekräftiger sind da die fünf Balken der Anzeige, die eine guten Anhaltspunkt zum Verbrauch geben.

So gesehen kann ich es mir leisten, die Steigung nach Untergeng mit größerer Unterstützung locker zu bewältigen. Dann folgt eine lange Abfahrt nach Gramastetten und weiter entlang der Gr. Rodel bis nach Rottenegg. Auch bei der ebenen Strecke nach Ottensheim verändert sich die Anzeige nicht. Erst am anderen Donauufer beim langen Anstieg nach Dörnbach spare ich nicht mit der Energie.

Nach 96 km und 1300 hm (GPS-Messung) steige ich vom Rad. Auf der Anzeige stehen immer noch zwei von fünf Balken. Also wäre noch mehr drinnen gewesen.

Bilder