Mein neuer Wanderstock / 30.7.2017

Natürlich gibt es Abschnitte, wo gelegentlich die Frage der Sinnhaftigkeit einer solchen Wanderung auftaucht, besonders wenn man auf einer Forststraße von zwei Mountainbiker überholt wird, der Rücken schmerzt und das lauwarme Wasser in der Trinkflasche blubbert.

Manchmal wäre das Radfahren möglicherweise wirklich die bessere Art der Fortbewegung. Durch die höhere Geschwindigkeit kommt man bei monotonen Abschnitten schneller weiter, verliert aber dafür den Blick auf die unscheinbaren Nebensächlichkeiten am Wegesrand. Erfahrungsgemäß bleibt man nämlich kaum bei jedem Marterl, bei einem Schmetterling oder einer verwitterten Markierung stehen. So gesehen hat die Langsamkeit auch wieder einen Vorteil, man sieht einfach mehr.
 
Und zum Wandern gehört auch ein ordentlicher Stock. Mein letztes Exemplar, ein etwas krummes Fundstück noch vom Donautal, ist mittlerweile nicht mehr zu gebrauchen. So war es eine glückliche Fügung, dass ich beim Steiglbergwirt einen besonders schönen Wanderstab um € 3,- kaufen konnte. Der wird mich nun hoffentlich lange begleiten.

Rupertiweg 8. Etappe:
Steiglberg - Frauschereck - Scherfeck - Höh - Perneck - Mattighofen

Nun liegt der Kobernaußerwald endgültig hinter mir.

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Lange Waldwege / 29.7.2017

Bis jetzt habe ich nicht gewusst, dass es in Oberösterreich ein derartig großes Waldgebiet gibt. Hausruck- u. Kobernausserwald bilden zusammen eines der größten zusammenhängenden Waldgebiete Mitteleuropas. Die Dimension wird mir aber erst beim stundenlangen Wandern durch die Wälder langsam klar.

Von Holzleithen bis zur Steiglberghöhe - 28 km vorwiegend im Wald, zwischendurch aber immer wieder schöne Ausblicke, besonders zum südlich gelegenen Bergland. Wanderer habe ich - wenig überraschend - keine getroffen, nur ein paar Radler und ein Reh.

Genächtigt habe ich beim empfehlenswerten "Wirt z' Reiseck" in Lohnsburg (€ 32,- mit Frühstück). Dorthin hat mich am Abend der hilfsbereite Turmwirt vom Steiglberg mit dem Auto gebracht.

Fazit: das Baumgartner Bier schmeckt mir etwas besser als das Rieder Bier (natürlich eine rein subjektive Einschätzung).

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Der Wald kommt langsam näher / 17.7.2017

Bereits beim langsamen Einfahren des Triebwagens in die Bahnstation kann ich meinen Wanderstock neben der Telefonzelle erkennen. Das hätte ich nicht gedacht. Natürlich wird er mich auch heute wieder begleiten.

Bevor ich wieder auf den 10er einbiege, schaue ich noch kurz beim Museum Furthmühle vorbei. Dafür sollte man sich aber mehr Zeit nehmen, die ich aber heute nicht habe.

Leicht ansteigend beginne ich die Etappe und komme bald zur Brücke über die  Innkreisautobahn. Ich beobachte einige Minuten den Verkehr und bin froh, dass ich heute zu Fuß durch die schöne Landschaft gehen kann. Lediglich eine unübersehbare 220KV-Leitung stört etwas das Bild, so auch am Schulterzuckerberg, wo ein großes Holzkreuz an die schrecklichen Ereignisse zur Zeit der Bauernkriege erinnert.

Von hier kann ich südlich bereits den Pramwald sehen und dahinter den Hausruck, den ich gegen Mittag erreiche. Ein idealer Zeitpunkt für eine Jause und ein frisches Rieder Bier. Nun beginnen endgültig die langen Waldabschnitte bis nach Mattighofen, das aber noch in weiter Ferne liegt. Und auch die Markierungen sind wieder vorbildlich vorhanden.

Nach einem Abstecher zum historischen Grenzstein komme ich zum Sulzberg, wo ich auf einer schattigen Bank prompt für eine halbe Stunde einnicke. Ausgeruht gehe ich weiter und komme zum Aussichtsplatz "Lederer Kopf", wo mir die gewaltigen Ausmaße des Hausruckwaldes vor Augen geführt werden. Ein weiter Weg liegt da noch vor mir, heute ist aber in Holzleithen Schluss. Die dortige Bahnstation hat die besten Zeiten wohl schon hinter sich, der Zug kommt aber pünktlich und bringt mich in gemütlicher Fahrt nach Attnang. Von dort mit dem RJ (was für ein Kontrast) nach Linz zurück.

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