Herbstbeginn / 23.9.2022

Nach dem gestrigen Ausflug in den Winter unternehme ich heute wieder eine der Jahreszeit angepasste Wanderung und beginne diese - wie schon öfters - bei der Bahnstation in Ardning.

Die erste halbe Stunde ist dichter Nebel mein Begleiter, dann stehe ich neben einigen Kühen in der Sonne. Die haben sich hier wirklich einen schönen Weideplatz ausgesucht, zumindest was die Aussicht betrifft. Ob sie neben der Straße satt werden, bezweifle ich aber.

Bald komme ich zur Ardningalm, ein idealer Platz für eine kurze Rast mit Ausblick zu den Haller Mauern. Die schneebedeckten Gipfel passen allerdings noch nicht zur Jahreszeit. Kurzärmelig gehe ich weiter.

Arlingsattel, kleiner Bosruck, dann der schattige Aufstieg zum Karleck, wo ich die Mittagsrast mache. Der Ausblick ist heute besonders schön, die Berge oben weiß, darunter die noch grünen Almböden, ein nicht alltägliches Fotomotiv.

Nach ausgiebiger Rast gehe ich am breiten Rücken weiter und steige in Richtung Pyhrgas Gatterl ab. Der Steig dort hinunter ist stellenweise steil und heute besonders rutschig. Wesentlich angenehmer zu begehen ist dann der markierte Wanderweg zur Hofalm.

Auf der sonnigen Hüttenbank lässt es sich gut aushalten. Vor mir ein gedeckter Apfelkuchen, hinten das schneebedeckte Warscheneck und die Bahnstation bereits in Sichtweite. Da ich nicht genau weiß, wie lange ich für den Abstieg benötige, gehe ich - rückblickend betrachtet - viel zu bald weg. Aber jetzt kenne ich die Dauer, es sind 1:20 bis zur Bahnstation.

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Mannsberg / 22.9.2022

Heute steht ein von mir selten besuchter Gipfel am Programm, der Mannsberg, zuletzt bestiegen im Jahr 1996. Wir parken beim kleinen Parkplatz in der Innerrosenau und steigen in einer guten Stunde zur Laglalm auf. Am anfangs noch wolkenlose Himmel tauchen jetzt vermehrt Wolken auf, die sich genau hier bei den Haller Mauern stauen.

Außer einer kurzen Trinkpause hält uns nichts bei der Laglalm, zumal die auf einem Wegweiser weiter unten angekündigte fesche Sennerin ebenfalls nicht zu sehen ist.

Nach einem kurzen flachen Stück führt der unmarkierte, sehr rutschige Steig steil zu einem Sattel hinauf. Bereits beim Aufstieg wird mir klar, dass heute Stöcke von Vorteil wären, aber die liegen zu Hause. Egal, irgendwie werde ich schon wieder herunterkommen.

Nach zwei Stunden Gehzeit (vom Parkplatz) erreichen wir den kleinen Gipfel. Die Sonne hat sich nun endgültig verabschiedet, doch vereinzelt blaue Flecken stimmen mich optimistisch. Und tatsächlich zeigt sich nach einer Stunde die Sonne. Die umliegenden Gipfel sind sogar kurzzeitig frei und das Ausmaß des vorzeitigen Wintereinbruches ist gut zu erkennen.

Es folgt der Abstieg. Der Weg ist jetzt noch rutschiger und ohne Stöcke fast nicht begehbar. Aber ich kann etwas in die Latschen ausweichen und dort besser als erwartet in flacheres Gelände absteigen.

Zurück bei der Alm beschließen wir noch einen Abstecher ins Kar zur Schafplan zu versuchen. Bis zur Abzweigung zum Langstein ist der Steig gut ausgetreten. Doch dann wird es mühsam, zumal der Schnee die wenigen Steinmarkierungen zugedeckt hat. Durch Latschengassen und kleine Gräben steigen wir höher bis wir einen guten Blick ins das Kar haben. Für Gernot ist hier der Umkehrpunkt, ich aber gehe noch ein Stück bis zum Ende einer Rinne weiter. Und hier treffe ich wieder auf eine Steinmarkierung, der Beweis, dass hier der Steig zum Mitterberg weiter geht.

Auf Grund der bereits fortgeschrittenen Zeit sowie der Schneemenge kehre ich hier um. Es folgt der Rückweg zur Laglalm und von dort der Abstieg ins Tal.

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Von Vorderstoder nach Hinterstoder / 13.9.2022

Die kürzeste Variante wäre einfach den E4 zu nehmen, was vermutlich die meisten Fernwanderer auch tun werden. Die längere Variante führt über die Wilde, ein Umweg, der sich lohnt.

Die Wanderung beginnt gemütlich, nämlich bergab zum Sägewerk Hackl. Im Gegensatz zum Winter ist heute hier nichts los. Das liegt wohl auch daran, dass die motorisierten Wanderer bis zum Parkplatz am Baumschlagerberg fahren, den ich nach einer guten ½ Stunde Gehzeit erreiche.

Abwechslungsreich geht es nun weiter, zuerst kurz über eine Wiese mit herrlichem Ausblick zur Spitzmauer, dann im Wald und später auf einer Forststraße bis zum steilen Aufstieg zur Wildalm.

Nach den Almhütten wird es flacher, der Wald lichter und die Aussicht immer besser. Der obere Bereich des Berges, auf dem ich nun höher steige, wird meist als "Wilde" bezeichnet. Tatsächlich gibt es hier aber zwei Gipfel, der Brennert mit dem kleinen Kreuz, und der etwas höhere Hanskamp. Letztere liegt weiter hinten und wird seltener bestiegen.

Für den Abstieg wähle ich den Jagdsteig, den ich vor acht Jahren erstmals erkundet habe. Auf die spärliche Steinmarkierungen kann man zwar vertrauen, ein guter Orientierungssinn ist hier aber auf jeden Fall notwendig. Stellenweise ist der Pfad stark verwachsen und bei Nässe rutschig. Ein GPS-Gerät kann nicht schaden.

Nach 1½ Stunden komme ich zur Steyrsbergerreith. Leider ist die Alm jetzt nur mehr an den Wochenenden bewirtschaftet. Wasser gibt es aber aus dem Brunnen.

Anschließend gehe ich am Weg 31 immer leicht bergab nach Hinterstoder, wo ich früher als erwartet eintreffe. Beim Freizeitpark, derzeit eine Großbaustelle, besteige ich den Bus zum Bahnhof. Und so wie in der Früh habe ich wieder freie Platzwahl im leeren Bus.

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Sandling / 2.9.2022

Der Sandling, wieder so ein Berg, den ich bedingt durch die lange Anfahrt schon länger nicht mehr bestiegen habe. Mit Zug und Bus ist der Ausgangspunkt aber sehr bequem zu erreichen und mit dem OÖ-Klimaticket sogar "kostenlos".

In Lupitsch beginne ich die Wanderung entgegen dem Uhrzeigersinn um den Berg herum. Zuerst auf einem Wald -u. Wiesenweg, später auf einer Forststraße (Via Salis) komme ich zum Bergbaugebiet. Auf zahlreichen Schautafeln wird hier die Geschichte des Bergbaus beschrieben.

Nach etwa zwei Stunden komme ich zur Sandlingalm, ein perfekter Rastplatz mit Loserblick. Und dann unterläuft mir ein kleiner Fehler. Ich gehe auf einem gut sichtbaren Weg in Richtung Pitzingalm weiter in der Meinung, dass bald die Abzweigung zum Weg 251 kommen wird. Aber sie kommt nicht, dafür wird der Weg immer sumpfiger. Schließlich werfe ich doch einen Blick auf das GPS-Gerät um sofort zu erkennen, dass ich am falschen Weg bin. Den halbstündigen Umweg hätte ich mir ersparen können.

Am richtigen Weg steige ich dann zügig in 1¼ Stunden zum Gipfel auf, den aber momentan kein Kreuz ziert. Das liegt nämlich am Boden, vermutlich hat es ein Sturm "gefällt". Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass der Sandling ein wunderbarer Aussichtsberg ist.

Bedingt durch meinen ungeplanten Umweg fällt die Gipfelrast sehr kurz aus. Rasch steige ich über den Klettersteig zur vorderen Sandlingalm ab. Der Steig ist sehr gut versichert und nicht ausgesetzt, im Aufstieg aber sicher angenehmer zu begehen.

Ich befinde mich nun am Wanderweg 250 nach Oberlupitsch. Dazwischen liegt aber noch ein interessanter Punkt, auf der Karte mit "Unsinni Kirra" bezeichnet. Hier steht ein riesiger Felsturm im Wald, eingerahmt von senkrechten glatten Wänden, ein beeindruckender Platz, der aber auch bedrohlich wirkt.

Einfach geht es dann weiter bis zur Bushaltestelle in Lupitsch. Der Bus kommt pünktlich und ich komme wieder einmal in den Genuss einer Panoramafahrt, diesmal über den Pötschenpass nach Bad Goisern, übrigens als einziger Fahrgast.

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