Sauwald Panorama / 21.6.2022

Für meine eine erste Radtour im Sauwald habe ich mir den R1.05 ausgesucht. Eine detaillierte Beschreibung ist beispielsweise hier zu finden. Nach Anreise mit der Lilo starte ich in Peuerbach und radle zuerst nach Neukirchen am Walde, wo ich erstmals auf die bestens markierte Route treffe.

Entgegen dem Uhrzeigersinn geht es nun abwechslungsreich nach St. Agatha. Das ist der östlichste Punkt und ich ändere nun die Fahrtrichtung und bleibe nun immer am Höhenrücken, der rechts zum Donautal abfällt. Ähnlich wie im Mühlviertel ist es hier hügelig, gerade Abschnitte sind eher selten anzutreffen.

Dass der Name Panoramarunde zutreffend ist, bestätigt sich besonders auf den folgenden Kilometern. Immer wieder laden schöne Aussichtspunkte zum Stehenbleiben ein.

In St. Aegidi erreiche ich den nördlichsten Punkt und ändere wieder die Richtung. Der nächste größere Ort ist Kopfing, der vor allem auf Grund des dortigen Baumkronenweges bekannt ist. Für den habe ich heute aber keine Zeit.

Abwechslungsreich radle ich weiter und treffe bald auf den Weitwanderweg 10, auf dem ich vor einigen Jahren ein kurzes Stück gewandert bin. Damals aber in entgegengesetzter Richtung.

Natternbach. Da ich noch kein passendes Wirtshaus gefunden habe, kaufe ich mir eine Jause beim örtlichen Geschäft und radle bis zum nächsten Wald weiter. Hier finde ich einen mir angenehmen schattigen Platz, sozusagen meine private Waldschenke. Das gut gekühlte "Baumgartner" darf natürlich nicht fehlen und schmeckt nach etwa 70 Radkilometer besonders gut.

Den R1.05 habe ich mittlerweile wieder verlassen und radle die letzten Kilometer nach Peuerbach zurück.

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Grenzgang / 18.6.2022

Auf der Suche nach eine Gegend, die mit Öffis gut zu erreichen ist, fällt mir spontan das Stodertal ein. Bus und Zug bringen mich zuverlässig (rasch wäre übertrieben) zum Ausgangspunkt meiner Wanderung, dem Bärenalmparkplatz. Ich bin der einzige Fahrgast, der hier aussteigt (und am Nachmittag auch wieder einsteigen wird).

Der Weg zur Schafferreith verläuft anfangs im schattigen Wald, manchmal unterbrochen von schönen Ausblicken zum Toten Gebirge. Daß hier einmal ein Schigebiet war, ist kaum mehr zu erkennen. Die Natur holt sich den Raum wieder zurück, sofern der Mensch das zulässt.

Nach einer längeren Querung komme ich zur Peterhoferalm und wenig später zur Bärenalm. Hätte ich nicht bei der Schafferreith meine Wasserflasche gefüllt, hier wäre wieder eine Gelegenheit dazu. Mäßig ansteigend gehe ich zur Türkenkarscharte weiter.

Ich steige über den Zaun und bin nun in die Steiermark. Der unmarkierte Steig zur Kleinen Scheibe ist nicht zu übersehen, er führt links entlang des Zaunes durch eine Latschengasse auf den Gipfel. Ein schlichtes Kreuz markiert den höchsten Punkt und vermutlich auch die Landesgrenze. Es ist ein wunderbarer Aussichtspunkt, auf den ich zuletzt vor 19 Jahren (damals im Winter) gestanden bin.

Nach einer Stunde steige ich langsam wieder zur Türkenkarscharte ab, wo sich mittlerweile einige Kühe eingefunden haben. Wahrscheinlich sind sie alle harmlos, trotzdem sind sie mir nicht ganz geheuer.

Ohne Eile steige ich ins Tal ab, wo ich mit viel Zeitreserve zur Bushaltestelle komme. Rückblickend betrachtet hätte ich auf der Bärenalm noch länger rasten können.

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Trans Nationalpark - 3. Etappe / 15.6.2022

Da ich den Tausch der Bremsbeläge gestern noch rasch durchführen konnte, steht der 3. Etappe von Windischgarsten nach St. Gallen nichts im Wege. Wie vereinbart treffen wir uns am Ortsplatz und radeln von dort am gepflegten Golfplatz vorbei nach Edlbach. Bald ändert sich der Fahrbahnbelag von Asphalt auf Schotter. Es geht jetzt länger bergauf, meist im schattigen Wald mit gelegentlichen Ausblicken.

Auf 1300 m Höhe erreichen wir den höchsten Punkt. Ab jetzt geht es bergab bis in die Innerrosenau und ich bin froh, hier mit einer gut funktionierenden Bremse unterwegs zu sein. Wie schon am Vortag fahre ich sehr langsam um mit den relativ schmalen Reifen keinen Sturz zu riskieren.

Unser nächstes Ziel ist der Hengstpass. Davor liegt aber noch eine etwa 1 km lange Schiebestrecke. Da es in der Nacht geregnet hat ist der Waldweg rutschig und die kurzen Versuche hier doch zu fahren, sind schnell zum Scheitern verurteilt. Aber dafür gibt es ja die Schiebehilfe, eine gute Erfindung für die schweren E-Bikes.

In schöner Bergabfahrt kommen wir gegen Mittag zur Passhöhe. Jetzt ist es nicht mehr weit bis zur Karlhütte, wo wir eine längere Pause machen.

Mit vollem Magen geht es zum Glück bergab bis nach Unterlaussa, wo die letzte Bergwertung des Tages auf uns wartet. Über einen nicht sehr hohen Sattel kürzen wir hier den Weg nach St. Gallen ab. Die folgende Abfahrt ist geprägt von herrlichen Ausblicken zum Buchstein.

Hier endet die 3. Etappe und auch unsere Wege trenne sich jetzt. Da mein Zug erst in zwei Stunden geht, radle ich noch ein Stück am Ennsradweg bis nach Großraming. Erst dort besteige ich den klimatisierten und vollkommen leeren Zug nach Linz.

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Trans Nationalpark - 2. Etappe / 14.6.2022

Mein Arbeitskollege hat eine Woche Urlaub und radelt die gesamte Tour in sechs Tagen (Details dazu sind hier zu finden). Ich begleite ihn bei der zweiten Etappe. Sie führt durch das Hintergebirge und ist mit Öffis sehr gut zu erreichen.

Beginn ist bei der Bahnstation in Reichraming. Zum Aufwärmen radeln wir mehr oder weniger flach bis zu einer Abzweigung, wo es rechts zur Ebenforstalm hinaufgeht. Es folgen 11 km Bergauffahrt, wobei etwa 700 hm überwunden werden. Für mich bzw. mein Rad ein erster Test. Mit einem richtigen E-Mountainbike wäre es hier natürlich einfacher und bequemer, doch auch mit dem normalen E-Bike ist die Steigung ohne Probleme zu schaffen.

Mittagspause auf der Ebenforstalm, ein idealer Rastplatz. Hier könnte man auch Strom tanken, was auf Grund der bisher sehr sparsamen Fahrweise nicht notwendig ist.

Nach einem kurzen steilen Anstieg verlassen wir die schön gelegene Alm. Es folgt jetzt ein langes Bergabstück. Hier bin ich mit meinem Straßenrad klar im Nachteil. Breite, stark profilierte Reifen können eben durch nichts ersetzt werden (außer durch noch breitere Reifen). Nebenbei belastet die Abfahrt sehr stark die Bremsbeläge.

Im Bodinggraben hat dann die 7 km lange Abfahrt ein Ende. Die Bremsbeläge haben jetzt bis zum Haslersgatter Zeit sich zu regenerieren. Dazwischen liegt das Schneetal, einer der schönsten Abschnitte des Tages (inklusive einer kurzen Schiebestrecke).

Dann geht es bis Windischgarsten bergab, das sind nochmals einige sehr die Bremsen belastende Kilometer. Da ich morgen auch noch die nächste Etappe mitradeln möchte, kaufe ich mir beim örtlichen Radhändler gleich die notwendigen Ersatzbremsbeläge, die ich am Abend erfolgreich einbaue.

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Suissensee / 12.6.2022

Seit 1977 war ich nicht mehr in dieser Gegend. Damals erfolgte der Aufstieg durch die Burggrabenklamm, die aber seit einigen Jahren gesperrt ist. Der etwas oberhalb befindliche Valerieweg ist zwar nicht ganz so spektakulär, schön ist er aber trotzdem.

Am Ende der Klamm geht es vergleichsweise gemütlich zur Ackeralm und weiter zur Eisenaueralm. Hier fallen mir die vielen E-Biker auf, die hier überall willkommen sind.

Da es für eine längere Rast noch zu früh ist, gehe ich in Richtung Schafberg weiter. Den Gipfel werde ich heute wohl nicht erreichen, aber zumindest den Mondsee möchte ich sehen.

Der Aufstieg im Wald ist trotz Schatten anstrengend. Lästig sind auch die vielen Fliegen, die es scheinbar auf mich abgesehen haben. Weiter oben wird es aber besser, auch frischer Wind bringt etwas Abkühlung.

Unterstandshütte. Kurze Trinkpause. Der Suissensee liegt etwas unterhalb, den hebe ich mir für später auf. Vorerst gehe ich in Richtung Himmelspforte weiter. Nach einer langen Querung komme ich zu einem schönen Aussichtspunkt. Hier ist er, der Mondseeblick. Zum Gipfel wäre es nicht mehr sehr weit, aber da ich ja auch noch den langen Abstieg vor mir habe, ziehe ich eine Badepause beim Suissensee vor.

Rasch bin ich wieder unten und genieße das kurze Untertauchen im eisigen Wasser. Anschließend steige ich gut gekühlt zur Eisenaueralm ab.

Die längst überfällige Rast tut mir gut. Ich lasse mir die Suppe schmecken, dann gehe ich weiter. Jetzt wäre ein Rad sehr angenehm. Ich könnte in weiten Kehren mühelos zum See hinunterfahren. Aber so bleibt mir nichts anderes übrig, als den Steig mit seinen vielen Serpentinen nach Unterach zu nehmen. Dafür gönne ich mir im Ort noch ein köstliches Eis. Pünktlich kommt der klimatisierte Bus und bringt mich stressfrei zum Bahnhof.

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Hausberg / 4.6.2022

 
Was ist ein Hausberg? Im Internet findet man dazu diese Erklärung. Es gibt aber auch einen anderen Hausberg. Der befindet sich im Süden von OÖ beim Almsee.

Als einziger Fahrgast steige ich in Grünau vom Zug in den 50-Sitzer-Linienbus um. Der Fahrer ist überrascht, dass an so einem schönen Samstag trotz der hohen Treibstoffpreise und Wegfall der Maskenpflicht nur eine Person mit dem Bus zum Almsee fährt. Ich verstehe das auch nicht.

Am Ende des Parkplatzes beim Seehaus beginn ich die Wanderung auf der Forststraße in die Röll. Fünfzehn Minuten später stehe ich vor dem unübersehbaren "Wegweiser" zum Schneiderberg, sozusagen der Nachbar des Hausberges.

Nach einem kurzen Abschnitt durch dichten Wald geht es steil hinauf zu einer  Jagdhütte. Ein idealer Platz für eine erste kurze Rast zur Halbzeit.

Den unscheinbaren Gipfel des Schneiderberges erreiche ich nach einer weiteren Stunde. Lästige Fliegen lassen allerdings keine Pausenstimmung aufkommen. Ich mache noch einige Fotos und gehe bis zur gut erkennbaren Abzweigung zum Hausberg zurück. Dort folge ich dem anfangs gut sichtbaren Pfad, der sich aber bald in Luft, oder besser gesagt in Gras auflöst.

Mit GPS-Unterstützung navigiere ich problemlos auf den unspektakulären Gipfel des Hausberges. Außer einer schönen Aussicht nach Süden gibt's hier allerdings nichts zu entdecken. Und die Fliegen sind genauso lästig.

Mein nächstes Ziel ist das Ostufer des Almsees. Da ich immer noch keinen Steig entdecken kann, wähle ich die Forststraße. Die ist zwar um einiges länger, dafür komme ich aber zügig hinunter in Seenähe. Zum Abschluss gönne ich mir noch einen weglosen, steilen Abstieg zum See. Hier wären hohe Schuhe und Stöcke ganz praktisch gewesen. Jetzt noch zehn Minuten bis zur Haltestelle Schwarzbrunn, wo drei Minuten später der Bus einfährt. Das war knapp.

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