Als einziger Fahrgast steige ich in Grünau vom Zug in den 50-Sitzer-Linienbus um. Der Fahrer ist überrascht, dass an so einem schönen Samstag trotz der hohen Treibstoffpreise und Wegfall der Maskenpflicht nur eine Person mit dem Bus zum Almsee fährt. Ich verstehe das auch nicht.
Am Ende des Parkplatzes beim Seehaus beginn ich die Wanderung auf der Forststraße in die Röll. Fünfzehn Minuten später stehe ich vor dem unübersehbaren "Wegweiser" zum Schneiderberg, sozusagen der Nachbar des Hausberges.
Nach einem kurzen Abschnitt durch dichten Wald geht es steil hinauf zu einer Jagdhütte. Ein idealer Platz für eine erste kurze Rast zur Halbzeit.
Den unscheinbaren Gipfel des Schneiderberges erreiche ich nach einer weiteren Stunde. Lästige Fliegen lassen allerdings keine Pausenstimmung aufkommen. Ich mache noch einige Fotos und gehe bis zur gut erkennbaren Abzweigung zum Hausberg zurück. Dort folge ich dem anfangs gut sichtbaren Pfad, der sich aber bald in Luft, oder besser gesagt in Gras auflöst.
Mit GPS-Unterstützung navigiere ich problemlos auf den unspektakulären Gipfel des Hausberges. Außer einer schönen Aussicht nach Süden gibt's hier allerdings nichts zu entdecken. Und die Fliegen sind genauso lästig.
Mein nächstes Ziel ist das Ostufer des Almsees. Da ich immer noch keinen Steig entdecken kann, wähle ich die Forststraße. Die ist zwar um einiges länger, dafür komme ich aber zügig hinunter in Seenähe. Zum Abschluss gönne ich mir noch einen weglosen, steilen Abstieg zum See. Hier wären hohe Schuhe und Stöcke ganz praktisch gewesen. Jetzt noch zehn Minuten bis zur Haltestelle Schwarzbrunn, wo drei Minuten später der Bus einfährt. Das war knapp.