Zur Abwechslung unternehme ich heute wieder einmal eine Streckenwanderung im Mühlviertel. Als ich in Summerau aus dem Zug steige bin ich froh, dass ich die lange Hose angezogen habe, denn es ist kühler als erwartet. Und nebenbei bläst ein frischer Wind.
Ich werfe einen Blick auf die digitale Karte und gehe los. Gleich nach dem Bahnhof biege ich auf einen Feldweg ab. Meine Gehrichtung ist ungefähr Nordwest in Richtung Staatsgrenze.
Hier im Grenzgebiet ist wenig los, die Gegend ist sehr dünn besiedelt. Nur Feldwege durchziehen das Land. Ich passiere das alte Zollhaus in Stiftung. Wie ein Relikt aus der Vergangenheit steht das imposante Gebäude etwas abseits der Straße. In Sichtweite befindet sich die Grenze, wo einst der Eiserne Vorhang verlaufen ist. Heute kann man sich hier frei bewegen. Für uns eine Selbstverständlichkeit, andere Menschen können davon nur träumen.
Ohne es geplant zu haben folge ich bereits einige Kilometer dem Nordwaldkammweg. Es gibt ja mittlerweile eine zweite Variante neben dem klassischen Weg. Die Markierung ist meist unübersehbar, was nicht nur im Wald von Vorteil ist.
Kurz vor Bad Leonfelden gibt es noch eine Besonderheit, die europäische Wasserscheide. Der Platz ist eher unscheinbar. Dennoch entscheidet sich hier, ob ein Regentropfen in die Nordsee oder ins Schwarze Meer fließt.
Mein Ziel kommt jetzt langsam in Sichtweite. Davor liegt aber noch die Konditorei Kastner, an der ich nicht so einfach vorbeigehen kann. Und jetzt muss ich mich entscheiden, welche der köstlichen Torten ich wähle.
Rückfahrt mit dem Bus nach Linz/Hauptbahnhof (dort steht mein Rad). Und mit dem Klimaticket ist das Öffifahren noch einfacher geworden. Einsteigen, Ausweis vorweisen, mitfahren .... Fahrkartenkaufen ist Geschichte.