Mit dem Rad zum Berg / 31.5.2023

Zugegeben, der Ameisstein ist nicht gerade ein anspruchsvoller Gipfel mit langer Aufstiegszeit und vielen Höhenmetern. Wenn man aber die Anfahrt bis zum Berg berücksichtigt, ergibt sich doch eine anspruchsvolle Tagestour.

Zuerst am R4 nach Wels, anschließend am R11 ins Almtal, gut beschildert und ohne nennenswerte Anstiege, ab und zu etwas Gegenwind ..... so kann man die fast 90 km bis zum Almsee kurz zusammenfassen.

Nach einer kurzen Jausenpause stelle ich das Rad ab und beginne den kurzen Aufstieg zum Gipfel. Trotz seiner nur geringen Höhe von 776 m ist der Ameisstein ein wunderbarer Aussichtsberg. Der Blick zum Almsee und zu den abweisenden Felsen des Toten Gebirges ist einzigartig.

Wenig später bin ich wieder unten beim See und sehe mir in aller Ruhe den Berg von einer schattigen Bank aus nochmals an. Apropos Ruhe: heute - ein Mittwoch - ist wenig los beim See. Am Wochenende sind Parkplätze aber wohl Mangelware.

Vor mir liegen jetzt noch die letzten 12 km bis zur Bahnstation in Grünau, die ich auf der wenig befahrenen Landesstraße zurücklege. Die Wartezeit bis zur Abfahrt des Zuges überbrücke ich mit einem kühlen Erfrischungsgetränk aus der Region.

Fakten: 110 km (darin enthalten auch die kurze Wanderung auf den Ameisstein), 800 hm.

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Ab in den Süden / 29.5.2023

Abwechslung muss sein. Diesmal geht's in den Süden von OÖ, nach Spital am Pyhrn.

Vor mir liegen rund 100 km fast ebene Strecke, die ich von meiner Ausfahrt im August 2020 bereits kenne. Nur am Beginn und am Ende wähle ich diesmal eine andere Variante.

Im Gegensatz zum letzten Mal ist bei der Rückfahrt mit dem Zug das Radabteil schon fast voll. Die Erklärung: es ist Pfingstmontag, also ein starker Reisetag (nicht nur auf der Straße). Da sollten sich die Manager der ÖBB bald etwas einfallen lassen, zumal immer mehr Radler die Vorteile des Bahnfahrens entdecken.

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Vom Steyrtal ins Ennstal / 25.5.2023

Heute steht wieder einmal eine Streckenwanderung am Programm. Und als kleine (niedrige) Zugabe gibt es auch drei Gipfel am Weg.

Ich beginne die Tour beim Nationalparkzentrum in Molln. Es ist noch bewölkt und ich gehe davon aus, dass sich das bald ändern wird während ich am Sepp Mitterhuber Steig zur Mollner Hütte aufsteige. Ein Irrtum.

Immer wieder ziehen Nebelschwaden vom Tal herauf und die Wolkenobergrenze wandert scheinbar mit meiner Aufstiegsgeschwindigkeit mit. Das Positive daran ist aber ein wunderbar weiches Licht, das zum Fotografieren viel besser ist als strahlender Sonnenschein.

Gegen Mittag erreiche ich den Gaisberg. Ober mir kann ich schemenhaft die Sonne erkennen, Aussicht gibt es noch keine. Langsam lichtet sich jetzt der Nebel und gibt den Blick ins Alpenvorland und zum Hochbuchberg frei.

Ich gehe am breiten Rücken zum Bergbaugebiet weiter, das leider großräumig und verbunden mit über 200 m Höhenverlust zu umgehen ist. Auch der folgende Aufstieg zum bewaldeten Koglerstein zählt nicht zu den Hochlichtern dieser Wanderung.

Da bietet aussichtsmäßig der letzte Gipfel meiner Wanderung eindeutig mehr. Und auch den weiteren Wegverlauf hinunter ins Ennstal kann ich gut überblicken. Vorher muss ich aber noch einige Kalorien in fester und flüssiger Form zu mir nehmen, was im nahen Schobersteinhaus ganz leicht möglich ist. Und da es hier so gemütlich ist, verschiebe ich die Rückfahrt gleich um eine Stunde.

Der Abstieg zum "Klausriegler" ist dann stellenweise etwas rutschig, eine Folge der letzten Niederschläge. Anschließend gehe ich auf trockenem Asphalt durch das Tal der Feitlmacher. Beim Drechslereimuseum werfe ich einen kurzen Blick in die Vergangenheit, dann gehe ich zur Bahnstation in Trattenbach weiter, wo meine Wanderung an der Enns endet.

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Auf ein Bier nach Passau / 22.5.2023

Das Wetter ist schön, der Akku fast voll. Ich mache mich auf den Weg zur Donau und radle vorerst nach Wilhering, wo ich beim Kraftwerk das Ufer wechsle. Gemütlich radle ich anschließend nach Aschach weiter.

Beim dortigen Spar versorge ich mich mit Proviant für die weitere Fahrt zur Schlögener Schlinge. Nun befinde ich mich wieder südlich der Donau. Hin und wieder kommen mir einige Radler entgegen, ansonsten gibt es hier kaum Verkehr.

Bald kommt das nördlich der Donau liegende Schloss Neuhaus in mein Blickfeld und etwas dahinter die Häuser von Untermühl. Kaum merkbar ändert der Fluss nun die Richtung, was mir beim langsamen Radeln nicht gleich auffällt. Aber am Sonnenstand kann ich eindeutig erkennen, dass ich wieder "zurück" fahre. Erst bei Schlögen nimmt die Donau wieder ihren gewohnten Verlauf in nordwestliche Richtung.

Während der kurzen Trinkpause überlege ich, wie ich von Schlögen am besten nach Waizenkirchen komme. Denn von dort habe ich stündlich einen Zug nach Hause. Da fällt mir plötzlich ein Schild mit der Aufschrift "Passau 42 km" auf. Da es auch von dort eine gute Zugverbindung nach Linz gibt, ändere ich spontan meinen Plan und radle entlang der Donau weiter.

Nach Wesenufer komme ich nach Engelszell und nutze die Gunst der Stunde zum Einkauf von zwei Flaschen Trappistenbier .... solange es dort noch gebraut wird. Sind die Mönche einmal weg, wird dort auch kein Trappistenbier mehr gebraut werden.

Die nun folgenden Kilometer verlaufen neben der wenig befahrenen Bundesstraße. Ich nähere mich der Staatsgrenze bei Achleiten, wo früher besonders bei der Einreise nach Österreich streng kontrolliert wurde. Heute befindet sich dort eine große Tankstelle.

Am gut beschilderten Radweg komme ich rasch ins Stadtzentrum und erreiche fünfzehn Minuten vor Abfahrt des Zuges den Bahnhof. Ich kauf mir noch schnell ein kühles Getränk, das ich bei der entspannten Zugfahrt mit Aussicht auf den Inn schmecken lasse.

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Wildensee / 20.5.2023

Ich beginne die Wanderung beim Offensee. Es ist frühlingshaft warm, trotzdem schnalle ich die Schneeschuhe auf den Rucksack. Mein ist Ziel ist der Rinnerkogel, und dort oben liegt sicher noch Schnee, so meine Überlegung. Und tatsächlich treffe ich unterhalb der Rinnerhütte auf die ersten Schneeflecken.

Nach einer kurzen Trinkpause gehe ich mit den Schneeschuhen weiter. Bald komme ich zur Abzweigung zum Rinnerkogel und muss feststellen, dass dort keine Spur zum Gipfel vorhanden ist. Damit erübrigt sich für mich der weitere Aufstieg, da ich keine Lust auf zwei Stunden Spuren habe. Abgesehen davon ziehen immer wieder dunkle Wolken heran. Ich gehe daher zum Wildensee weiter, um dort einige Fotos zu machen.

Der See ist noch von einer Eisschicht bedeckt, deren Dicke mir nicht bekannt ist. Ich gehe daher vorsichtig am Ufer zum südlichen Ende des Sees. Jetzt zeigt sich auch wieder öfters die Sonne. Ich mache einige Fotos und gehe anschließend zum Offensee zurück.

Rückblickend betrachtet hätte ich die Schneeschuhe ruhig im Tal lassen können. Gamaschen hätten heute auch gereicht.

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Donausteig - Postkartenmotiv / 9.5.2023

Wieder fahre ich mit dem Bus 670 (Linienverkehr Linz - Passau) ins Donautal. Diesmal habe ich den ersten Bus des Tages genommen. So kann ich bereits kurz nach 8 Uhr meine Wanderung in Schlögen beginnen.

Anfangs führt der Weg gleich steil in den Wald hinein, wird aber nach einiger Zeit wieder flacher. Nur eine halbe Stunde später stehe ich schon auf der Aussichtsplattform, von der aus wohl schon tausende Fotos gemacht worden sind. Kein Wunder, das Motiv ist wirklich einzigartig. Und jetzt am frühen Vormittag passt auch das Licht und ich mache natürlich das bekannte Postkartenfoto.

Zufrieden gehe ich nach Haibach weiter, wo ich beim Bäcker meinen Proviant ergänze. Kurze Rast auf der "Hausbank" vor dem Gemeindeamt, dann gehe ich weiter.

Der Donausteig verläuft - so gut es geht - abseits von Straßen. Manchmal sind geplante Umwege notwendig, was ich am Abschnitt zwischen Haibach und Hinterberg feststellen kann. Das hat aber wieder den Vorteil, dass ich in mir bisher unbekannte Gegenden komme.

Mittagsrast etwa zur Halbzeit zwischen Hinterberg und Hinteraigen. Ein kreativer Kopf hat hier eine originelle Sitzbank in einen Holzstoß eingebaut. Da es heute aber etwas windig ist, fällt die Pause kurz aus.

Die folgenden Kilometer bis nach Aschach fallen unter die Kategorie "geht halt nicht anders". Ein sehr großer Asphaltanteil tut den Beinen nicht gut. Hier wird mir wieder bewusst, wie angenehm das Gehen auf Wald-, Wiesen-u. Feldwegen ist.

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Donausteig - Trappistenbier / 7.5.2023

Engelszell. Der Klosterladen hat geöffnet. Ich nutze die Gunst der Stunde und kaufe mir eine Flasche des im Kloster gebrauten Trappistenbieres. Trinken werde ich es aber erst zu Hause.

Die ersten Kilometer gehe ich entlang der Donau abseits der Hauptstraße. Der Weg führt oft direkt am Ufer und ist überraschend abwechslungsreich. Bei Oberranna verlasse ich das Donautal und biege rechts in den Wald ab. Nach einem Anstieg geht es aber bald wieder bergab bis zur Mündung des Kösslbaches in die Donau. Auf der anderen Seite des Baches setzte ich meine Wanderung auf einer Forststraße fort.

Wenig später unterläuft mir ein nicht erklärbarer Aufmerksamkeitsfehler. Ich übersehe eine gut sichtbare Abzweigung und gehe einen Kilometer bergauf weiter. Erst als es wieder bergab geht, kommen mir erste Bedenken. Ich werfe einen Blick auf meine Handtelefon, wo ich die Karte abgespeichert habe und stelle fest, dass ich mich beim Bärenbach anstatt beim Kösslbach befinde. Ich überlege kurz, ob ich im Wald zum richtigen Weg aufsteigen soll, entscheide mich aber dann für die sichere Variante, also den Rückweg bis zur Abzweigung.

Wieder am richtigen Weg gehe ich zügig weiter. Zuerst noch im Wald, später auf einem freien Höhenrücken komme ich zum 4-Viertel-Blick. Hier ist es etwas windig, daher fällt die Pause kurz aus. Dafür ist die Aussicht umso schöner.

Waldkirchen am Wesen. Interessehalber suche ich im Netz nach dem Ort und bekomme folgende Antwort:

Der Name Waldkirchen am Wesen hat eine historische Bedeutung. Er bezieht sich auf die gotische Pfarrkirche in Waldkirchen, die 1282 urkundlich erstmals erwähnt wurde, und auf den Ort Wesenufer, der an der Donau liegt und früher eine wichtige Überfuhrstelle war. Wesen ist ein alter Name für die Donau, der sich von dem lateinischen Wort visum (Gesicht, Anblick) ableitet. Die Gemeinde Waldkirchen am Wesen entstand 1938 durch die Zusammenlegung der Gemeinden Oberaichberg, Unteraichberg und Wesenufer.

Quelle: Unterhaltung mit Bing, 12.5.2023

Ich lasse den kleinen Ort hinter mir und gehe weiter. Bald tauche ich wieder in eine der vielen Donauleiten ein. Dazwischen gibt es manchmal kleine Sichtfenster hinunter zur Donau. Der Weg führt jetzt nochmals auf einen Höhenrücken hinauf, den ich von einer Radtour bereits kenne.

Am Aussichtspunkt Paschinger Hügel lege ich die letzte Rast ein. Etwa 21 km liegen hinter mir, 4 km noch vor mir. Der Rucksack ist jetzt schon sehr leicht und bergab geht es auch, eine angenehmer Abschluss der Wanderung.

Schlögen, 17 Uhr. Hier beende ich die Wanderung bei einem köstlichen Bier auf der Terrasse des dortigen Hotels. Zwei Kreuzfahrtschiffe fahren stromabwärts vorbei und steuern in die Donauschlinge hinein. Es ist schon interessant zu beobachten, wie die riesigen Schiffe den Richtungswechsel schaffen. Kurz vor 18 Uhr kommt mein Bus und bringt mich stressfrei nach Linz zurück.

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Frühjahrsfirn / 4.5.2023

Für eine Schitour muss man jetzt schon ein längeres Schitragen in Kauf nehmen, oder gleich höher starten. Dafür bietet sich die Tauplitz an. Die fast 150 km lange Anfahrt ist für eine Tagestour aber an der Grenze der Sinnhaftigkeit, das muss man ehrlicherweise schon sagen.

Wir beginnen die Tour beim fast leeren Parkplatz am Ende der Mautstraße. Vor uns liegt die Tauplitzalm, die jetzt nach Saisonende ziemlich verlassen wirkt. Wir überqueren die Alm und kommen eine ¾ Stunde später zu den Steirerseehütten, wo die Schitour erst richtig beginnt.

Anfangs geht es gleich steil immer mit Blick zum markanten Sturzhahn die Steirerseeleiten hinauf. Der Schnee ist bereits sehr weich, das wird wohl keine Genußabfahrt werden. Dann nimmt die Steigung ab und wir gehen über angenehm kupiertes Gelände unterhalb mächtiger Felswände weiter.

Das Gebiet wir auf der Karte mit "In den Karen" bezeichnet und hier ist besondere Vorsicht geboten. Dolinen. Heute bei optimaler Sicht stellen sie keine Gefahr dar. Die Mulden sind gut sichtbar und die markierte Schiroute führt mit ausreichend Abstand an den Löchern vorbei.

Das Gr. Tragl - unser Gipfel - rückt jetzt langsam näher. Wir passieren die steile Ostflanke und kommen bald zur sanften Nordseite des Berges. In weiten Kehren bezwingen wir den breiten Gipfelhang und stehen nach 3¼ Stunden am höchsten Punkt.

Wir genießen die herrliche Aussicht, besonders auf das weite Zentralplateau des Toten Gebirges. Hier war ich zuletzt vor fünf Jahren .... tempus fugit.

Nach einer ausgiebigen Rast beginnen wir die Abfahrt. Der Gipfelhang ist ein Genuß, Frühjahrsfirn bis zum "Schwaigbrunn". Doch dann wird es etwas mühsam. Der Schnee ist feucht und tief, Schwünge gelingen nur mit großer Kraftanstrengung. Trotzdem kommen wir sturzfrei zu den Steirerseehütten hinunter. Nun liegt noch der 3 km lange Rückweg zum Parkplatz vor uns. Meine Felle sind schon stark durchfeuchtet und kleben nicht mehr richtig. Es ist Zeit, die Schitourensaison 2022/23 zu beenden.

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