Frühjahrsfirn / 4.5.2023

Für eine Schitour muss man jetzt schon ein längeres Schitragen in Kauf nehmen, oder gleich höher starten. Dafür bietet sich die Tauplitz an. Die fast 150 km lange Anfahrt ist für eine Tagestour aber an der Grenze der Sinnhaftigkeit, das muss man ehrlicherweise schon sagen.

Wir beginnen die Tour beim fast leeren Parkplatz am Ende der Mautstraße. Vor uns liegt die Tauplitzalm, die jetzt nach Saisonende ziemlich verlassen wirkt. Wir überqueren die Alm und kommen eine ¾ Stunde später zu den Steirerseehütten, wo die Schitour erst richtig beginnt.

Anfangs geht es gleich steil immer mit Blick zum markanten Sturzhahn die Steirerseeleiten hinauf. Der Schnee ist bereits sehr weich, das wird wohl keine Genußabfahrt werden. Dann nimmt die Steigung ab und wir gehen über angenehm kupiertes Gelände unterhalb mächtiger Felswände weiter.

Das Gebiet wir auf der Karte mit "In den Karen" bezeichnet und hier ist besondere Vorsicht geboten. Dolinen. Heute bei optimaler Sicht stellen sie keine Gefahr dar. Die Mulden sind gut sichtbar und die markierte Schiroute führt mit ausreichend Abstand an den Löchern vorbei.

Das Gr. Tragl - unser Gipfel - rückt jetzt langsam näher. Wir passieren die steile Ostflanke und kommen bald zur sanften Nordseite des Berges. In weiten Kehren bezwingen wir den breiten Gipfelhang und stehen nach 3¼ Stunden am höchsten Punkt.

Wir genießen die herrliche Aussicht, besonders auf das weite Zentralplateau des Toten Gebirges. Hier war ich zuletzt vor fünf Jahren .... tempus fugit.

Nach einer ausgiebigen Rast beginnen wir die Abfahrt. Der Gipfelhang ist ein Genuß, Frühjahrsfirn bis zum "Schwaigbrunn". Doch dann wird es etwas mühsam. Der Schnee ist feucht und tief, Schwünge gelingen nur mit großer Kraftanstrengung. Trotzdem kommen wir sturzfrei zu den Steirerseehütten hinunter. Nun liegt noch der 3 km lange Rückweg zum Parkplatz vor uns. Meine Felle sind schon stark durchfeuchtet und kleben nicht mehr richtig. Es ist Zeit, die Schitourensaison 2022/23 zu beenden.

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