Höss / 15.4.2015

Eine Skitour in einem Skigebiet? Da werden jetzt manche die Nase rümpfen, aber nach Betriebsende eine ganz brauchbare Alternative. Ich beginne die Tour vor einem schneelosen Hang in Hinterstoder. Nur ein schmaler braunweißer Streifen hat im Schatten überlebt, gerade ausreichend für einen Aufstieg in der Falllinie. Bald wird es flacher und der ohnehin schon wenige Schnee noch weniger. Nach drei kurzen aperen Stellen erreiche ich eine halbwegs geschlossene Schneedecke. Mit zunehmender Höhe wird es "winterlich", ein Eindruck, der durch das wirklich schöne Panorama zusätzlich gefördert wird.

Beim unteren Speichersee mache ich eine kurze Rast und betrachte die menschenleeren Hänge. Schon eigenartig dieser Anblick. Anschließend steige ich in weiten Kehren an den Hutterer Almen vorbei zu den Schafkögel hinauf. Der höchste Punkt liegt auf 1990 m und wird heute von einem schlichten Schikreuz markiert. Zum Greifen nahe liegt der Schrocken und weiter links der steile Elmplan. Ich genieße noch ein wenig die Aussicht, dann wedle ich bei optimalen Bedingungen die mittlerweile aufgefirnte Piste bis auf eine Höhe von etwa 1770 m hinunter. Während der Mittagsrast überlege ich, wie ich diesen schönen Tag noch ausnützen könnte. Ein nochmaliger Aufstieg zu den Schafkögel bietet sich an, diesmal aber ganz östlich, dort wo die Höss steil ins Rottal abbricht.

Einsam ziehe ich nun meine Spur zum "Gipfel" hinauf. Im Nachmittagslicht kommen Schrocken, Pyhrner Kampl und Warscheneck besonders gut zur Geltung. Dann noch eine kurze Rast bei der höchsten Liftstation, ehe ich bei nach wie vor guten Verhältnissen ins Tal abfahre. Nur der letzte Hang hat sich im Laufe das Tages in eine Wiese verwandelt.

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Taferlnock / 10.4.2015

Nach einer ruhigen Nacht (kein Wunder bei der Auslastung der Hütte) genehmigen wir uns ein ausgiebiges Frühstück während die Sonne bereits beim Gaststubenfenster hereinscheint. Heute wird es wieder warm werden. Noch gezeichnet vom gestrigen Tag trage ich heute eine dicke Schicht Sonnencreme auf die gebrandmarkten Körperteile auf. Dann gehen wir los.

Anfangs folgen wir der schon bekannten Route bis zum Scheibenkogel, was heute dank der vorhandenen Spur ein Kinderspiel ist. Am Sattel können wir dann den weitere Verlauf ganz gut überblicken. Nach einer kurzen Bergabfahrt geht es relativ steil zum sogenannten Windsfeld hinauf. Sicherheitshalber halten wir heute einen größeren Abstand ein, ganz oben kommen auch noch die Harscheisen zum Einsatz. Anschließend geht es sehr gemütlich und vollkommen ungefährlich weiter. Wir folgen nur mäßig ansteigend einer markanten Stromleitung bis in die Nähe der Taferlscharte, wo wir rechts über weite Hänge zur Taferlnock gelangen.

Der Gipfel ist dann ganz so wie ich es schätze. Eine super Aussicht und viel Platz zum Rasten. Kein luftiger Grat, keine Ausgesetztheit, also wirklich entspannend. Leider vergeht die Zeit viel zu schnell und wir müssen wieder an den Rückweg denken. Felle verstauen, Schuhe schließen, Helm aufsetzen und los gehts. Der obere Bereich beschert uns eine tolle Firnabfahrt, weiter unten, dort wo es wieder flacher wird, müssen wir uns die ideale Spur erst suchen. Hier ist gut zu erkennen, dass der starke Wind den Schnee vielerorts verblasen hat. So lässt sich auch der eine odere Steinkontakt nicht ganz vermeiden.

In schöner Fahrt wedeln wir - wieder mit Sicherheitsabstand - vom Weidsfeld hinunter.  Die schönen Hänge sind leider immer viel zu kurz. Es folgt ein letzter, schweißtreibender Austieg zum Scheibenkogel und als Belohnung eine herrliche Abfahrt zur Südwienerhütte. Nach einer kurzen Rast fahren wir auf dem breiten Hüttenweg zur Gnadenalm hinunter. Das letzte Flachstück über den weiten Almboden versuchen wir im Skatingstil zu bewältigen, allerdings geht uns bald die Luft aus. Solange nichts Schlimmeres passiert ....

Bei der Gnadenbrücke beenden wir unsere Zweitagestour in den Radstätter Tauern.  Die Südwienerhütte hat sich als idealer Stützpunkt erwiesen, vielleicht kann ich sie nächste Saison wieder besuchen.

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Kl. Pleißlingkeil / 9.4.2015

Schon seit Jahren steht der Besuch der Südwienerhütte auf meiner Wunschliste. Bisher hat es aber aus den verschiedensten Gründen nicht geklappt. Aber das Warten bis zum Ende der Saison hat sich ausgezahlt. Bei Prachtwetter beginnen wir unsere Zweitagestour bei der Gnadenbrücke / Untertauern auf 1272 m Höhe. Es ist kaum zu glauben, dass hier noch tiefster Winter herrscht, während es im Flachland schon seit Wochen aper ist.

Nachdem wir den weiten Almboden der Gnadenalm hinter uns haben, beginnt der Anstieg zur Südwienerhütte, die wir nach gut zwei Stunden erreichen. Mittlerweile ist es sehr warm geworden, da kommt uns eine kurze Rast bei der Hütte gerade recht. Während wir uns den Radler schmecken lassen ahnen wir aber noch nicht, dass uns bald noch viel wärmer werden wird.

Unser heutiges Tagesziel ist der Kleine Pleißlingkeil, ein Klassiker in diesem Gebiet, mit 2,5 Stunden Gehzeit und etwa 650 Höhenmeter noch überschaubar. Optimistisch und gestärkt verlassen wir die Hütte. Bald müssen wir aber feststellen, dass seit den letzten Schneefällen niemand dort aufgestiegen ist, wir dürfen also gleich einmal bis zum Scheibenkogel spuren. Unsere anfängliche Euphorie verschwindet ziemlich rasch, denn mit diesem Tempo schaffen wir den Aufstieg nicht.

Glücklicherweise stoßen wir nach der kurzen Abfahrt hinter dem Scheibenkogel auf eine frische Aufstiegsspur, die von der Tauernautobahn heraufführt. Die mühsame Spurarbeit hat ein Ende und der Gipfel ist plötzlich wieder in Reichweite. Abwechslungsreich und aussichtsreich, so lässt sich der weitere Aufstieg kurz beschreiben. Kurz vorm Gipfel machen wir das Skidepot und steigen die letzten Meter zum Vorgipfel auf. Der eigentliche Gipfel liegt etwas weiter westlich und ist auf einem etwas ausgesetzten Grat zu erreichen, was für uns aber nicht in Frage kommt. Am praktisch gleich hohen Vorgipfel lässt sich ebenso gut die Aussicht genießen.

Abfahrt. Die Verhältnisse sind viel besser als erwartet. Erst weiter unten wird der Schnee sehr tief, dennoch gelingen uns einige schöne Schwünge. Etwas mühsam ist dann der kurze Gegenanstieg auf den Scheibenkogel, der dafür mit einer schönen Aussicht zur Südwienerhütte aufwarten kann. Es folgt eine kurze Abfahrt zu unserem Stützpunkt, wo wir als einzige Gäste eine ruhige Nacht verbringen.

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Aprilwetter / 6.4.2015

Den Nachmittag für eine kurze Ausfahrt mit dem Rad genutzt. Leonding - Langholzfeld - St. Martin - Traun - Hörsching - Pasching ... nicht besonders spektakulär aber immer wieder interessant zu beobachten, wie sich das Landschaftsbild im Laufe der Zeit verändert. An der Verlängerung der Straßenbahnlinie 3 wird schon intensiv gearbeitet, hoffentlich geht sich da auch noch ein schmaler Radweg aus.

Den kurzen, aber heftigen Schneeschauer habe ich im Schutz eines Wartehäuschens trocken überstanden.

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