Kl. Pleißlingkeil / 9.4.2015

Schon seit Jahren steht der Besuch der Südwienerhütte auf meiner Wunschliste. Bisher hat es aber aus den verschiedensten Gründen nicht geklappt. Aber das Warten bis zum Ende der Saison hat sich ausgezahlt. Bei Prachtwetter beginnen wir unsere Zweitagestour bei der Gnadenbrücke / Untertauern auf 1272 m Höhe. Es ist kaum zu glauben, dass hier noch tiefster Winter herrscht, während es im Flachland schon seit Wochen aper ist.

Nachdem wir den weiten Almboden der Gnadenalm hinter uns haben, beginnt der Anstieg zur Südwienerhütte, die wir nach gut zwei Stunden erreichen. Mittlerweile ist es sehr warm geworden, da kommt uns eine kurze Rast bei der Hütte gerade recht. Während wir uns den Radler schmecken lassen ahnen wir aber noch nicht, dass uns bald noch viel wärmer werden wird.

Unser heutiges Tagesziel ist der Kleine Pleißlingkeil, ein Klassiker in diesem Gebiet, mit 2,5 Stunden Gehzeit und etwa 650 Höhenmeter noch überschaubar. Optimistisch und gestärkt verlassen wir die Hütte. Bald müssen wir aber feststellen, dass seit den letzten Schneefällen niemand dort aufgestiegen ist, wir dürfen also gleich einmal bis zum Scheibenkogel spuren. Unsere anfängliche Euphorie verschwindet ziemlich rasch, denn mit diesem Tempo schaffen wir den Aufstieg nicht.

Glücklicherweise stoßen wir nach der kurzen Abfahrt hinter dem Scheibenkogel auf eine frische Aufstiegsspur, die von der Tauernautobahn heraufführt. Die mühsame Spurarbeit hat ein Ende und der Gipfel ist plötzlich wieder in Reichweite. Abwechslungsreich und aussichtsreich, so lässt sich der weitere Aufstieg kurz beschreiben. Kurz vorm Gipfel machen wir das Skidepot und steigen die letzten Meter zum Vorgipfel auf. Der eigentliche Gipfel liegt etwas weiter westlich und ist auf einem etwas ausgesetzten Grat zu erreichen, was für uns aber nicht in Frage kommt. Am praktisch gleich hohen Vorgipfel lässt sich ebenso gut die Aussicht genießen.

Abfahrt. Die Verhältnisse sind viel besser als erwartet. Erst weiter unten wird der Schnee sehr tief, dennoch gelingen uns einige schöne Schwünge. Etwas mühsam ist dann der kurze Gegenanstieg auf den Scheibenkogel, der dafür mit einer schönen Aussicht zur Südwienerhütte aufwarten kann. Es folgt eine kurze Abfahrt zu unserem Stützpunkt, wo wir als einzige Gäste eine ruhige Nacht verbringen.

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