Donausteig - drei Brücken / 31.8.2023

Die Wetterlage ist nach wie vor etwas unsicher. Da im Gebirge mit Regenschauern zu rechnen ist, bleibe ich im Zentralraum und setzt meine Wanderung am Donausteig fort.

Ich beginne bei der Nibelungenbrücke und komme bald zur neuen Eisenbahnbrücke und kurz darauf zur Voestbrücke. Am Treppelweg gehe ich weiter zum Pleschingersee und mache dort eine kurze Pause, ehe ich den Aufstieg zum Pfenningberg beginne.

Mittlerweile wird die Sonne von einer Wolkenschicht verdeckt. Das Licht ist etwas diffus, was zum Fotografieren viel besser als strahlender Sonnenschein ist, besonders um die Mittagszeit.

Beim Gasthaus Daxleitner verlasse ich den Wald und gehe über freies Gelände weiter. Das Gebiet heißt Lachstatt und erinnert mich an den nahen Truppenübungsplatz, wo ich vor vielen Jahren einige Tage und auch Nächte im Unterholz verbracht habe. Zu Lachen hatte ich damals wenig, eine interessante Erfahrung war es aber trotzdem die ich nicht missen möchte.

Der Donausteig macht nun einen weiten Bogen über Holzwinden zum Reichenbach. Um 10 km kürzer wäre es durch den Finstergraben nach Steyregg zu gehen, was den Planern des Steiges anscheinend nicht gefallen hat. Getreu dem Motto "der Umweg ist das Ziel" ergibt das in Summe immerhin 22,6 km für diese Etappe.

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Moldaustausee / 17.8.2023


Kaum zu glauben. Seit meiner letzten Radtour zum Moldaustausee sind schon elf Jahre vergangen. Also höchste Zeit den nördlichen Nachbar wieder zu besuchen.

Beim Aussteigen aus dem Zug in Summerau empfängt mich ein kühler Wind. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich ziehe mir die Jacke an und radle los. Irgendwie ist die Stimmung schon etwas herbstlich.

Grenzübertritt in Deutsch - Hörschlag. Das Gebiet ist dünn besiedelt, die Landschaft wirkt nicht so gepflegt wie bei uns. Allerdings hat diese Natürlichkeit auch einen gewissen Reiz. Mir gefällt es. Beim Radfahren ist aber Vorsicht geboten, denn die Fahrbahn ist ein Fleckerlteppich.

Bei Studenky komme ich zur Hauptstraße, biege dort rechts ab und erreiche nach kurzer Bergabfahrt Vissy Brod. Ungewöhnlich ist hier die hohe Zahnarztdichte, auch Gartenzwerge sind anscheinend sehr begehrt. Neben anderen Dienstleistungen werden auch Bootsfahrten auf der Moldau angeboten, die sich großer Beliebtheit erfreuen.

Am späten Vormittag stehe ich am Ende des Lipno Stausees. Der Wasserspiegel ist momentan niedrig. Ich radle noch ein Stück weiter bis nach Frymburk und mache beim Campingplatz eine längere Rast. Wie seinerzeit esse ich einen gebackenen Käse. Da hat sich nichts geändert, auch die Preise sind immer noch sehr moderat.

Meinen Plan, bis nach Horny Plana zu radeln, gebe ich bald auf. Die aufziehenden Wolken könnten bereits die angekündigten Gewitter mit sich bringen. Alternativ nehme ich gleich hier in Frymburk die Fähre ans südliche Ufer.

Die Straße nach Krizovatka Kyselov ist angenehm zu befahren. Guter Asphalt ohne Schlaglöcher, fast kein Autoverkehr. Rechterhand habe ich gelegentlich einen schönen Blick zum Stausee und dabei fallen mir die vielen Baumstümpfe im Uferbereich auf. Es sind die Überreste der bei der Anlage des Sees gefällten Bäume, die bei Niedrigwasser sichtbar sind.

Auf einer langen Gerade nähere ich mich der Staatsgrenze. Der Übertritt nach Österreich ist unspektakulär. An die Verhältnisse vor dem Fall des eisernen Vorhanges erinnert nur noch das alte Zollhaus.

Fast schnurgerade geht es bergauf weiter bis nach Oberhaag. Am Sattel mache ich eine kurze Pause und betrachte die Wolken. Gut, dass ich jetzt schon auf der sicheren Seite (= in Bahnhofsnähe) bin. Vor mir liegt nur mehr eine lange Bergabfahrt nach Aigen-Schlägl. Trotz relativ langsamer Fahrt bin ich sehr schnell bei der Bahnstation, wo bereits der alte Triebwagen zur Abfahrt bereit steht. 

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Badetag / 14.8.2023

Hochsommer, wolkenloser Himmel und über 30 Grad. An solchen Tagen ist Abkühlung gefragt. Und dafür bietet sich eine Kombination aus Radfahren und Baden an.

Mein heutiger Ausgangspunkt ist Straßwalchen. Nach einer kurzen Ortsrunde radle ich entlang der stark befahrenen B 1 nach Neumarkt am Wallersee und anschließend auf Nebenstraßen nach Henndorf. Hier biege ich in Richtung Thalgau ab. Nach einer längeren Steigung und einem ebenso langen Gefälle erreiche ich den Ort, der mir bisher nur als Autobahnabfahrt bekannt war.

Dann geht es wieder bergauf, fast vier Kilometer zu einem Übergang mit der Bezeichnung "Alpenblick". Auf Grund der geringen Höhe von lediglich 751 m kann ich dort die Alpen aber nirgends sehen. Dafür kommt aber bald der Fuschlsee ins Blickfeld.

Die Suche nach einem geeigneten Badeplatz gestaltet sich etwas schwierig, zumal das Seeufer - falls überhaupt - nur zu Fuß erreichbar ist. Schließlich finde ich direkt im Ort an der Seepromenade eine schattige Bank mit freiem Seezugang. Das Wasser hat 20°. Der Fuschlsee zählt also zu den eher kühleren Seen, was ich in weiterer Folge noch feststellen werde.

Abgekühlt radle ich zum Wolfgangsee weiter. Der Radweg führt hier links von der Bundesstraße, auf der mir die Fahrzeuge mit bis zu 100 km/h entgegenkommen. Da ich selbst über 50 km/h bergab fahre, ist mir dieser Abschnitt nicht geheuer. Ich bin froh, dass ich kurz vor St. Gilgen endlich wieder auf eine Nebenstraße abbiegen kann.

Badepause bei der Falkensteinerwand, ein wunderbarer Rastplatz, aber längst kein Geheimtipp mehr. Der Umweg lohnt sich trotzdem um hier im 22° warmen Wasser zu schwimmen.

Nach einer kurzen Bergwertung (Scharflingerhöhe) komme ich zum Mondsee. Hier verzichte ich auf ein Bad und radle gleich nach Unterach am Attersee weiter. Hier fällt mir ein Schild "öffentlicher Seezugang" auf. Der ist zwar sehr schmal, aber immerhin gibt es einen Steg mit einer Leiter. Ich genieße die kurze Pause und das 23° warme Wasser.

Die folgende Fahrt entlang das Westufers gefällt mir nur auf Grund der schönen Aussicht auf den See und auf das dahinter aufragende Höllengebirge. Der Uferbereich selbst ist dicht verbaut und ein freier Zugang zum See kaum möglich. Wenn man aber Eigentümer eines der teuren Seegrundstücke ist, wird man das naturgemäß anders sehen.

In Schörfling verlasse ich den See und nähere mich langsam dem Endpunkt meiner Tour. Der folgende Abschnitt bis Attnang-Puchheim zählt aber nicht zu den Höhepunkten des Tages. Wahrscheinlich habe ich irgendwo eine Abzweigung übersehen und "darf" jetzt auf der Hauptstraße fahren. Mangels einer Übersichtskarte finde ich spontan auch keine Alternativroute. Nur mit dem Handy zu navigieren, ist in solchen Situationen keine so gute Idee.

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Vier Kraftwerke und ein Damm / 11.8.2023

Zum Wandern ist es mir momentan zu heiß, aber Radfahren geht fast immer. Bei optimalen Bedingungen radle ich los, wobei ich nur ein ungefähres Ziel im Kopf habe. Entlang der Donau stromabwärts soll es gehen.

Der kürzeste Weg zur Donau führt entlang der A7 zur Voest und dann über die Steyreggerbrücke zum Radweg R1. Bald kommt das erste Kraftwerk in Sicht, es ist die Staustufe Abwinden - Asten. Hier könnte ich das Ufer wechseln, ich bleibe aber auf der mühlviertler Seite.

Ich radle nun 27 km bis zum Kraftwerk Wallsee - Mitterkirchen weiter. Erst dort mache ich eine längere Pause. Momentan führt der Fluss sehr viel Wasser, das hier wie bei einem Wasserfall tosend über die Staumauer herunterfällt. Die Regulierung der Donau ist sicher ein komplexe Aufgabe unter Berücksichtigung der Zuflüsse und Pegelstände.

Der Radweg führt nun etwas abseits der Donau durch das ebene Machland. Vor Überschwemmungen schützt seit 2012 ein über 36 km langer Damm. Einige Hinweistafeln beschreiben sehr gut die damalige Situation.

Ich komme nach Dornach, wo der Strudengau beginnt. Kurz danach wechsle ich auf die Donauseite, da ich nicht entlang der stark befahrenen B3 fahren möchte. Südlich ist es viel besser. Die Straße ist verkehrsarm und die Landschaft ist genauso schön.

Nach 80 km Fahrt komme ich zum dritten Kraftwerk. Es ist das Laufkraftwerk Ybbs - Persenbeug, das als einziges Donaukraftwerk gleichzeitig auch eine Brücke für den öffentlichen Verkehr ist. Hier wechsle ich wieder die Seite. Hier gibt es einen schönen Radweg, abgetrennt neben der Straße und später am Damm bis zum vierten Kraftwerk bei Melk, wo ich zum letzten Mal für heute die Seite wechsle.

Gemütlich radle ich in die Stadt hinein, schiebe das Rad durch die Fußgängerzone und beende beim Bahnhof nach 105 km die Ausfahrt.

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Donausteig - Gösser Kurve / 10.8.2023

Heute setze ich meine Wanderung nördlich der Donau fort. Der Weg führt über die Koglerau zum Pöstlingberg und von dort nach Linz bis zum Hauptplatz. Obwohl in Stadtnähe, bin ich von der Landschaft überrascht. Manchmal habe ich das Gefühl, irgendwo im oberen Mühlviertel zu sein.

Nach einem kurzen Stück entlang der Donau folgt der Aufstieg zum Dürnberg mit vielen schönen Ausblicken zur Donau und ins Eferdinger Becken. Zwischendurch gibt es auch wieder Asphaltabschnitte, die sich aber in Grenzen halten.

Den höchsten Punkt (Koglerauer Spitz) erreiche ich zu Mittag. Leider ist die Aussicht hier durch die Bäume etwas eingeschränkt, trotzdem ist es ein schöner Rastplatz.

Bergab geht es nun weiter in Richtung Pöstlingberg. Nach einer kurzen Gegensteigung stehe ich beim Aussichtspunkt unterhalb der Kirche und blicke auf Linz hinunter. Bald habe ich es geschafft.

Am anfangs steilen Kreuzweg gehe ich zügig zum Petrinum, wo sich das Landschaftsbild schlagartig ändert. Wald -u. Wiesen werden von Häusern und Straßen abgelöst. Nach 18 km beende ich am Hauptplatz die Wanderung. Die Hälfte des Donausteiges habe ich nun geschafft.

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Donausteig - 6,1 km/h / 8.8.2023

Die heutige Etappe kenne ich bereits von vielen Radausfahrten. Mich erwarten keine Steigungen, dafür viele Kilometer auf Asphalt. Da ich aber den gesamten Donausteig zu Fuß absolvieren möchte, gehe ich bei aufgelockerter Bewölkung in Eferding los. Es ist noch kühl, also gutes Wanderwetter.

Rasch lasse ich den Ort hinter mir und gehe zügig nach Unterschaden. Kurze Trinkpause beim "Scharmüller Häusl. Bei dieser Gelegenheit zippe ich die Hosenbeine ab, auch die dünne Jacke verschwindet im Rucksack.

Ich komme an einer Kläranlage vorbei, die überraschenderweise nicht stinkt. Oder ist nur der Wind günstig?

Nach sechs Kilometer erreiche ich die Donau und kann nun endlich abseits vom Radweg auf einem Waldweg gehen. Zwei Kilometer später hat das weiche Gehen aber wieder ein Ende. Es folgen fünf monotone Kilometer bis zum Kraftwerk. Dann wird es wieder etwas abwechslungsreich, wobei das auch leicht übertrieben ist. Aber das liegt wahrscheinlich daran, dass ich die Strecke bereits so gut kenne.

Bei der Fähre endet die Etappe. Da der Bus erst in einer ¾ Stunde kommt, gehe ich noch ein Stück am Treppelweg weiter und in einem weiten Bogen zum Stift.

Beim Analysieren der GPS-Aufzeichnung stelle ich fest, dass ich heute 18,3 km in 2:59 zurückgelegt habe (reine Gehzeit), was eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6,1 km/h ergibt.

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Kein Gipfel / 2.8.2023

Der Wetterbericht sagt ganz passables Wanderwetter voraus. Etwas Sonne, vielleicht ein kurzer Schauer im Bergland, aber überwiegend trocken. Gute Voraussetzungen für meine jährliche Tour auf den Pleschberg.

Wie immer fahre ich mit dem Zug nach Ardning und beginne dort die Wanderung. Der Pleschberg ist von einem Netz aus Steigen und Forststraßen überzogen, die wenigsten sind aber markiert. Sicherheitshalber werfe ich daher gelegentlich einen Blick auf die digitale Karte.

Es ist feucht im Wald, etwas nebelig, fast mystisch. Und plötzlich sehe ich das erste gelbe Schwammerl neben dem Weg. Damit habe ich nicht gerechnet. Ich nehme einen Behälter aus dem Rucksack in der Hoffnung, dass ich noch mehr finde. Die Ausbeute ist allerdings überschaubar.

Bei der Jagdhütte mache ich eine kurze Pause und fülle die Wasserflasche. Ich möchte jetzt auf direktem Wege durch den Wald zur nächsten Forststraße aufsteigen und dann auf dieser bis zum markierten Wanderweg gehen.

Soweit kommt es aber nicht. Immer wieder stoße ich jetzt auf schöne Eierschwammerl und die Zeit verrinnt ohne nennenswerten Höhengewinn. Und irgendwann entscheide ich mich gegen den Gipfel und für die Pilze.

Abstieg wie Aufstieg, mit einigen kurzen Abweichungen, aber wesentlich schneller. Und so erreiche ich auch noch den früheren Zug nach Linz.

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