10 Minuten Sonne / 25.2.2019

Bei dichter Bewölkung verlasse ich den großen Parkplatz in Roßleithen. Aber im Laufe des Vormittags sollte es sonnig werden, sagt der Wetterbericht. Im kleinen Geschäft kaufe ich mir noch eine frische Mohnkrone, wechsel mir der Besitzerin ein paar Worte und steige beim Sensenwerk in die Bindung.

Zweieinviertel Stunden später stehe ich vor der Dümlerhütte. Von der Sonne ist weit und breit nichts zu sehen, dafür brennt ein Licht in der Küche. Tatsächlich ist jemand da und ich bekomme einen heißen Kaffee. Den kann ich auch brauchen, denn mittlerweile hat es leicht zu regnen begonnen.

Trotz wenig Aussicht auf Wetterbesserung will ich zumindest noch ein Stück in Richtung Rote Wand gehen. Dafür nehme ich den Kalkalpenweg, der zum Halssattel führt. Die Markierung ist bis auf einen Wegweiser nicht zu sehen, diese liegt vermutlich unter dem Schnee.

Beim Sattel wird der Nebel wieder dichter. Während einer kurzen Pause höre ich Stimmen. Da ist doch tatsächlich noch jemand bei diesem miesen Wetter unterwegs. Es sind drei Damen aus Deutschland, die mit einem Skiführer ebenfalls auf die Rote Wand wollen.

Im Blindflug umgehe ich den Mitterberg und stelle mir vor, wie schön hier der Blick zum Gipfel wäre. Es geht jetzt etwas bergab und anschließend in weiten Kehren zum Gipfel hinauf. Plötzlich wird es etwas heller und die Sicht besser. Der starke Wind reisst die ersten Löcher in die Nebeldecke. Was für ein Glück. Genau bei Erreichen des Gipfels strahlt die Sonne vom blauen Himmel. Eine tolle Stimmung, leider aber nur für zehn Minuten. Dann fällt wieder Nebel ein.

Ich mache mich für die Abfahrt fertig und gemeinsam mit den anderen verlasse ich den Gipfel. Während die Gruppe links zum Brunnsteinerseer abfährt, halte ich mich rechts und gelange in schöner Fahrt im Stofferkar zur Dümler Hütte. Von dort durch lichten Wald zur Forststraße hinunter und auf dieser dann zum Sensenwerk zurück.

Bilder

Pulver / 23.2.2019

Bei unserer Ankunft im Hintertriebental ist der große Parkplatz bereits gut besucht. Seit heuer ist eine geringe Gebühr von € 2,- pro Fahrzeug zu entrichten. Für einen geräumten legalen Parkplatz zahlen wir das gerne.

Unseren ursprünglichen Plan – Kerschkernkogel (K3) – werfen wir gleich einmal über den Haufen, als wir eine größere Gruppe beim Weggehen in Richtung K3 sehen. Vermutlich haben mehrere dieses Ziel im Kopf. Mit den unverspurten Pulverschneeabfahrten (es hat frisch geschneit) wird es wohl nichts werden. Also disponieren wir kurzerhand um. Ein Ersatzziel ist schnell gefunden. Die Krugkoppe.

Den frischen Spuren nach zu schließen sind nur wenige Tourengeher vor uns gestartet. Wir folgen vorerst leicht ansteigend dem Mödringbach, und kommen bald nach einem Linksbogen in das weitläufige Gebiet der Mödringalm. Hier macht sich erstmals der angekündigte starke Wind bemerkbar, ein Lüftchen im Vergleich zu dem, was uns noch erwartet.

Vor uns liegt nun das „Paradies“, heute ein wenig einladender Ort. Ohne lange Pause streben wir dem Hasenestörl zu. Bevor es kurz steil wird, montiere ich die Harscheisen und ziehe bei dieser Gelegenheit auch gleich die warme Jacke an. Ein weiser Entschluss, wie sich wenige Minuten später zeigen wird.

Bei Törl empfängt uns ein eisiger Wind, der den Körper sofort auskühlen lässt. Ich ziehe ein zweites Paar Handschuhe an und setze auch gleich den Helm auf. Beides hilft. Wie in einem Windkanal steigen wir die letzten Höhenmeter zur Krugkoppe auf. Oben ist es dann überraschenderweise weniger windig. Eine Gipfelrast fällt aber trotzdem aus. Vorsichtig rutschen wir den eisigen Hang zum Törl hinunter und bald gelingen uns die ersten schönen Schwünge im noch unverspurten Gelände. Zwischendurch fordern uns windgepresste Abschnitte, doch bei der Mödringalm gibt’s aber wieder den erhofften „Puiva“.

Unterhalb der Almhütte beschließen wir noch eine Erkundungstour in Richtung Mödringertörl zu unternehmen. Eine gute Stunde steigen wir im Schatten des Gamskogels höher. Auf 2005 m erreichen wir eine kleine Kuppe westlich der Königin. Ein herrlicher Aussichtspunkt, der zweite "Gipfel" des Tages.

Der schattige Aufstieg hat einen großen Vorteil: der Schnee bleibt dort lange pulvrig. Ein Umstand, den wir heute sehr zu schätzen wissen. Oben baumfrei, unten ein Waldslalom, ein abwechslungsreicher Abstecher geht bei der Mödringhütte viel zu schnell zu Ende. Auf der langen Forststraße kommen wir dann rasch zum Ausgangspunkt zurück.

Firn / 19.2.2019

Ein neuer Anstieg auf einen alten Berg, so kann man die Tour ganz gut beschreiben. Bisher habe ich den Scheiblingstein immer von Norden, also von der Bosruckhütte aus, bestiegen. Der südseitige Aufstieg von der Mühlau ist daher eine Premiere.

Wir beginnen auf 749 m Höhe mit einem kurzen flachen Abschnitt zum Eingehen. Vor uns ist schon der Gipfel zu sehen. Der Weg dorthin ist aber noch sehr weit. Zuerst durch den Wald, dann über schöne freie Flächen nähern wir uns dem ersten Steilstück. Vorsichtshalber montiere ich hier die Harscheisen. Der Hang liegt zwar schon in der Sonne, dennoch ist der Untergrund stellenweise hart gefroren.

Ab der Pyhrgasjagdhütte wird es flacher. Die gut angelegte Spur schlängelt sich geschickt zwischen den Bäumen höher. Kurze Rast am Beginn der langen Gasse. Diese werden wir heute für die Abfahrt wählen. Jetzt halten wir uns aber rechts und steigen langsam den scheinbar nicht enden wollenden Hang zum Sattel auf (Skidepot). Dann noch 100 Höhenmeter Aufstieg zum Gipfel – geschafft. Heute ist es etwas diesig, die Fernsicht könnte besser sein. Auch der Wind verhindert eine längere Rast am Gipfel. Diese holen wir aber weiter unten nach.

Abfahrt. Firn vom Skidepot bis weit hinunter auf etwa 930 m Höhe beim Gstattmaier. Es ist ein müheloses Schwingen in der Nachmittagssonne und ein gemütliches Hinausgleiten ohne Gegenanstieg bis zum Parkplatz. Für mich ist der Aufstieg von Süden eindeutig die schönere Variante um den Scheiblingstein zu besteigen.
 

Geschafft / 16.2.2019

Nach einigen Jahren steht heute wieder ein Klassiker am Programm, das Warscheneck. Mangels Parkmöglichkeit beim Schafferteich starte ich in der Kurve beim Rotbuchner, was einige zusätzlichen Höhenmeter bedeutet
 
Bis zur Materialseilbahn ist der Anstieg eher flach, mehr eine Skiwanderung. Das ändert sich aber bald beim steilen Anstieg zur Zellerhütte. Zum Glück ist die Spur kraftsparend angelegt. Nach zwei Stunden stehe ich vor der Hütte bzw. was davon auf Grund der Schneemassen zu sehen ist. Der heurige Winter ist schon ausgewöhnlich schneereich ausgefallen.

Kurze Rast, dann gehe ich weiter, jetzt etwas weniger steil, aber immer noch im Schatten. Doch ab der Baumgrenze ändert sich die Situation, strahlender Sonnenschein ist nun mein Begleiter. Und der Gipfel ist auch schon zu sehen, allerdings in weiter Ferne. Langsam gehe ich weiter scheinbar ohne nennenswerten Höhengewinn. Bedingt durch das kupierte Gelände und die Fotopausen komme ich in keinen richtigen Gehrhytmus, und das kostet Kraft.

Doch nach 4,5 Stunden und 1630 Höhenmetern habe ich es geschafft und bin gleichzeitig geschafft. Mehr wäre heute nicht möglich gewesen. Doch während der langen Gipfelrast kommen wieder die Kräfte zurück. Heute ist es warm, fast windstill und die Luft ist außergewöhnlich rein. Zwei Stunden genieße ich die Ruhe etwas abseits vom Gipfelkreuz. Dann geht’s wieder zurück ins Tal.

Oben ganz passabel, dann die stark verspurte Zellerschneise naja, hier ist eher sturzfreies Hinunterkommen gefragt. Und zum Schluß noch ein langes Hinausgleiten bis zum Parkplatz.

Oppenbergtrilogie / 9.2.2019

Dritter Akt – Hochgrößen

Damit habe ich nicht gerechnet, dass ich diese Woche schon wieder in Oppenberg eine Skitour unternehmen kann. Diesmal geht’s auf den Hochgrößen, allerdings von Norden. Ein Anstieg, den wir einerseits noch nicht kennen, und der andererseits lawinensicher ist. 

Wir parken (mit freundlicher Genehmigung des Grundbesitzers) in der Nähe der Gullig und folgen vorerst eine mäßig steigenden Forststraße, die einem weiten Bogen zur Nordseite des Berges führt. War bis hierher der Höhengewinn eher bescheiden (in Relation zur Strecke), wird es nun endlich steiler.

Vom Steinkarsee am Tröschnitzboden ist heute natürlich nichts zu sehen, dafür gibt’s hier eine herrliche Aussicht nach Norden vom Toten Gebirge bis zu den Haller Mauern. Nach einer Querung steigen wir teilweise etwas steiler zu einem Rücken auf und auf diesem dann zum Gipfel. Oben ist an eine längere Rast leider nicht zu denken, zumal der starke Wind sogar das Anziehen der Jacke nicht gerade einfach macht. Die Pause holen wir aber etwas weiter unten nach.

Anders als beim Aufstieg fahren wir nun zur Steinkaralm ab (großteils wieder herrlicher Pulver), und kommen weiter unten zu der auf der Karte eingezeichneten Skiroute. Auf einer Forststraße umrunden wir wieder den Berg und nähern uns langsam dem Ausgangspunkt. Ein leichter Gegenanstieg trübt ein wenig die Abfahrtsfreunden, eventuell sollte man weiter oben zur Aufstiegsspur wechseln um sich das Auffellen zu ersparen.

Oppenbergtrilogie / 7.2.2019

Zweiter Akt – Schattnerzinken

Diesen Berg kenne ich bereits von zwei Wintertouren, allerdings nicht den Aufstieg durch das Schattnerkar. Nach einem kurzen Temperaturschock (im Auto 21°, außen – 12°) beginnen wir zügig die Tour. Der Wegverlauf ist mir bis zur Abzweigung auf etwa 1500 Meter Höhe bekannt, zumal man hier zum Hochschwung weitergehen kann. Wir biegen aber rechts in den Wald ab und gelangen so zum unteren Ende des Kars.

Hier lassen wir uns von einer scheinbar frischen Spur verleiten und kommen etwas zu weit rechts. Der Aufstieg wäre hier zwar auch möglich, wir ziehen aber die schönere und nebenbei auch sonnige Variante vor. Also fahren/rutschen wir ein Stück wieder ab und steigen in weiten Kehren zu einem Sattel auf. Scheinbar nahe liegt der Gipfel nun vor uns, was aber täuscht. Die letzten Meter ziehen sich noch etwas, doch auch diese Mühen liegen bald hinter uns. 

Am Gipfel lässt es sich heute gut aushalten, der Wind ist schwach, die Temperatur angenehm und die Aussicht hervorragend. Besonders beeindruckt mich der wuchtige Hochgrößen auf der anderen Seite des Tales, den sollte ich auch wieder einmal besteigen.

Die Abfahrt meist entlang der Aufstiegsroute ist eher durchschnittlich, nur ein kurzer Pulverschneehang bietet den erhofften Genuss.

Nachbesprechung beim Almwirt, eine empfehlenswerte Einkehr direkt an der Abfahrt.

Oppenbergtrilogie / 5.2.2019

Erster Akt – Schüttkogel

Ich war ja schon öfter in Oppenberg, doch diesen Berg habe ich immer links liegen gelassen. Dabei bietet dieser nicht nur eine tolle Aussicht, sondern auch eine abwechslungsreiche Abfahrt, insbesonders bei frischem Pulverschnee.

Die einzige Schwierigkeit befindet sich gleich zu Beginn der Tour, die Parkplatzsuche. Doch wir haben Glück und ergattern einen der wenigen freien Plätze. Nach etwa 400 Meter auf der Straße zweigen wir links in den Wald ab und folgen einem Forstweg, der uns in einem weiten Bogen fast bis zur Horningalm bringt.

Bei einer kurzen Rast machen wir uns ein Bild über den weiteren Wegverlauf. Wir entscheiden uns für einen Aufstieg eher links, also nicht im schattigen Kar, was sich später als gute Wahl herausstellen wird. So nähern wir uns dem Gipfel vom Horninger Satteln aus auf einem breiten vereisten Rücken und erreichen nach 3,5 Stunden das schlichte Kreuz auf 2049 Meter Höhe. Eine fantastische Aussicht nach allen Richtungen belohnt uns für den langen Aufstieg. Für mich wieder eine Erstbesteigung in der schönen Rottenmanner Tauern. 

Die Abfahrt gestaltet sich abwechslungsreich, ganz oben erwartungsgemäß etwas hart, dann ein langer Pulverschneeabschnitt und gegen Ende der lange Fortsweg bis zu einer Almhütte, wo wir noch eine kurze Rast mit Fünfsternpanoramablick machen.

Katrinalm / 4.2.2019

Der viele Schnee ermöglicht heuer wieder problemlos Touren mit niedrigem Ausgangspunkt, wie beispielsweise von der Talstation der Katrinseilbahn (diese liegt auf 475 m Höhe). Die Parkgebühr von € 4,- pro Fahrzeug ist im Vergleich zu einem anderen Gebiet geradzu ein Schnäppchen. Offenbar sind hier Tourengeher gern gesehen.

Direkt vom Auto weg geht's gleich steil zur Ruine Wildenstein hinauf. Die dortige Aussicht auf Bad Ischl lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Nach einer Stunde verlasse ich die bis hierher benutzte Piste und steige in einem weiten Bogen westlich am Plattenkogel vorbei Richtung Katrinalm auf. Mittlerweile haben sich auch die Wolken aufgelöst und eine traumhafte Winterlandschaft wird von der wärmenden Sonne angestrahlt.

Den Abstecher auf den Feuerkogel lasse ich aus, dafür steige ich noch zum Elferkogel auf. Auf halber Höhe kehre ich aber um, die Steilheit des Hanges und die enormen Schneemassen sind mir zu unsicher.

Nach einer kurzen Rast bei der am Montag geschlossenen Katrin-Almhütte fahre ich auf der frisch präparierten Piste ins Tal ab.

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