Bei dichter Bewölkung verlasse ich den großen Parkplatz in Roßleithen. Aber im Laufe des Vormittags sollte es sonnig werden, sagt der Wetterbericht. Im kleinen Geschäft kaufe ich mir noch eine frische Mohnkrone, wechsel mir der Besitzerin ein paar Worte und steige beim Sensenwerk in die Bindung.
Zweieinviertel Stunden später stehe ich vor der Dümlerhütte. Von der Sonne ist weit und breit nichts zu sehen, dafür brennt ein Licht in der Küche. Tatsächlich ist jemand da und ich bekomme einen heißen Kaffee. Den kann ich auch brauchen, denn mittlerweile hat es leicht zu regnen begonnen.
Trotz wenig Aussicht auf Wetterbesserung will ich zumindest noch ein Stück in Richtung Rote Wand gehen. Dafür nehme ich den Kalkalpenweg, der zum Halssattel führt. Die Markierung ist bis auf einen Wegweiser nicht zu sehen, diese liegt vermutlich unter dem Schnee.
Beim Sattel wird der Nebel wieder dichter. Während einer kurzen Pause höre ich Stimmen. Da ist doch tatsächlich noch jemand bei diesem miesen Wetter unterwegs. Es sind drei Damen aus Deutschland, die mit einem Skiführer ebenfalls auf die Rote Wand wollen.
Im Blindflug umgehe ich den Mitterberg und stelle mir vor, wie schön hier der Blick zum Gipfel wäre. Es geht jetzt etwas bergab und anschließend in weiten Kehren zum Gipfel hinauf. Plötzlich wird es etwas heller und die Sicht besser. Der starke Wind reisst die ersten Löcher in die Nebeldecke. Was für ein Glück. Genau bei Erreichen des Gipfels strahlt die Sonne vom blauen Himmel. Eine tolle Stimmung, leider aber nur für zehn Minuten. Dann fällt wieder Nebel ein.
Ich mache mich für die Abfahrt fertig und gemeinsam mit den anderen verlasse ich den Gipfel. Während die Gruppe links zum Brunnsteinerseer abfährt, halte ich mich rechts und gelange in schöner Fahrt im Stofferkar zur Dümler Hütte. Von dort durch lichten Wald zur Forststraße hinunter und auf dieser dann zum Sensenwerk zurück.
Bilder
Pulver / 23.2.2019
Bei unserer Ankunft im Hintertriebental
ist der große Parkplatz bereits gut besucht. Seit heuer ist eine
geringe Gebühr von € 2,- pro Fahrzeug zu entrichten. Für einen
geräumten legalen Parkplatz zahlen wir das gerne.
Unseren ursprünglichen Plan –
Kerschkernkogel (K3) – werfen wir gleich einmal über den Haufen, als
wir eine größere Gruppe beim Weggehen in Richtung K3 sehen. Vermutlich haben mehrere dieses Ziel im Kopf. Mit den
unverspurten Pulverschneeabfahrten (es hat frisch geschneit) wird es wohl nichts werden. Also disponieren wir kurzerhand um. Ein
Ersatzziel ist schnell gefunden. Die Krugkoppe.
Den frischen Spuren nach zu schließen
sind nur wenige Tourengeher vor uns gestartet. Wir folgen vorerst
leicht ansteigend dem Mödringbach, und kommen bald nach einem
Linksbogen in das weitläufige Gebiet der Mödringalm. Hier macht
sich erstmals der angekündigte starke Wind bemerkbar, ein Lüftchen
im Vergleich zu dem, was uns noch erwartet.
Vor uns liegt nun das „Paradies“,
heute ein wenig einladender Ort. Ohne lange Pause streben wir dem
Hasenestörl zu. Bevor es kurz steil wird, montiere ich die
Harscheisen und ziehe bei dieser Gelegenheit auch gleich die warme
Jacke an. Ein weiser Entschluss, wie sich wenige Minuten später
zeigen wird.
Bei Törl empfängt uns ein eisiger
Wind, der den Körper sofort auskühlen lässt. Ich ziehe ein zweites
Paar Handschuhe an und setze auch gleich den Helm auf. Beides hilft.
Wie in einem Windkanal steigen wir die letzten Höhenmeter zur Krugkoppe
auf. Oben ist es dann überraschenderweise weniger windig. Eine
Gipfelrast fällt aber trotzdem aus. Vorsichtig rutschen wir den
eisigen Hang zum Törl hinunter und bald gelingen uns
die ersten schönen Schwünge im noch unverspurten Gelände.
Zwischendurch fordern uns windgepresste Abschnitte, doch bei der
Mödringalm gibt’s aber wieder den erhofften „Puiva“.
Unterhalb der Almhütte
beschließen wir noch eine Erkundungstour in Richtung
Mödringertörl zu unternehmen. Eine gute Stunde steigen wir im
Schatten des Gamskogels höher. Auf 2005 m erreichen wir eine kleine
Kuppe westlich der Königin. Ein herrlicher Aussichtspunkt, der zweite "Gipfel" des Tages.
Der schattige Aufstieg hat einen großen Vorteil: der Schnee bleibt dort lange pulvrig. Ein Umstand, den wir heute sehr zu schätzen wissen. Oben baumfrei, unten ein Waldslalom, ein abwechslungsreicher Abstecher geht bei der Mödringhütte viel zu schnell zu Ende. Auf der langen Forststraße kommen wir dann rasch zum Ausgangspunkt zurück.
Firn / 19.2.2019
Ein
neuer Anstieg auf einen alten Berg, so kann man die Tour ganz gut
beschreiben. Bisher habe ich den Scheiblingstein immer von Norden,
also von der Bosruckhütte aus, bestiegen. Der südseitige Aufstieg
von der Mühlau ist daher eine Premiere.
Wir
beginnen auf 749 m Höhe mit einem kurzen flachen Abschnitt zum
Eingehen. Vor uns ist schon der Gipfel zu sehen. Der Weg dorthin ist
aber noch sehr weit. Zuerst durch den Wald, dann über schöne freie
Flächen nähern wir uns dem ersten Steilstück. Vorsichtshalber
montiere ich hier die Harscheisen. Der Hang liegt zwar schon in der
Sonne, dennoch ist der Untergrund stellenweise hart gefroren.
Ab
der Pyhrgasjagdhütte wird es flacher. Die gut angelegte Spur
schlängelt sich geschickt zwischen den Bäumen höher. Kurze Rast am
Beginn der langen Gasse. Diese werden wir heute für die Abfahrt
wählen. Jetzt halten wir uns aber rechts und steigen langsam den
scheinbar nicht enden wollenden Hang zum Sattel auf (Skidepot). Dann
noch 100 Höhenmeter Aufstieg zum Gipfel – geschafft. Heute ist es
etwas diesig, die Fernsicht könnte besser sein. Auch der Wind
verhindert eine längere Rast am Gipfel. Diese holen wir aber weiter
unten nach.
Abfahrt.
Firn vom Skidepot bis weit hinunter auf etwa 930 m Höhe beim Gstattmaier. Es ist ein müheloses Schwingen in der
Nachmittagssonne und ein gemütliches Hinausgleiten ohne Gegenanstieg bis
zum Parkplatz. Für mich ist der Aufstieg von Süden eindeutig die schönere
Variante um den Scheiblingstein zu besteigen.
Geschafft / 16.2.2019
Nach
einigen Jahren steht heute wieder ein Klassiker am Programm, das
Warscheneck. Mangels Parkmöglichkeit beim Schafferteich starte ich
in der Kurve beim Rotbuchner, was einige zusätzlichen Höhenmeter
bedeutet
Bis
zur Materialseilbahn ist der Anstieg eher flach, mehr eine
Skiwanderung. Das ändert sich aber bald beim steilen Anstieg zur
Zellerhütte. Zum Glück ist die Spur kraftsparend angelegt. Nach
zwei Stunden stehe ich vor der Hütte bzw. was davon auf Grund der
Schneemassen zu sehen ist. Der heurige Winter ist schon ausgewöhnlich
schneereich ausgefallen.
Kurze
Rast, dann gehe ich weiter, jetzt etwas weniger steil, aber immer
noch im Schatten. Doch ab der Baumgrenze ändert sich die Situation,
strahlender Sonnenschein ist nun mein Begleiter. Und der Gipfel ist
auch schon zu sehen, allerdings in weiter Ferne. Langsam gehe ich
weiter scheinbar ohne nennenswerten Höhengewinn. Bedingt durch das
kupierte Gelände und die Fotopausen komme ich in keinen
richtigen Gehrhytmus, und das kostet Kraft.
Doch
nach 4,5 Stunden und 1630 Höhenmetern habe ich es geschafft und bin
gleichzeitig geschafft. Mehr wäre heute nicht möglich gewesen. Doch
während der langen Gipfelrast kommen wieder die Kräfte zurück.
Heute ist es warm, fast windstill und die Luft ist außergewöhnlich
rein. Zwei Stunden genieße ich die Ruhe etwas abseits vom
Gipfelkreuz. Dann geht’s wieder zurück ins Tal.
Oben ganz
passabel, dann die stark verspurte Zellerschneise naja, hier ist eher
sturzfreies Hinunterkommen gefragt. Und zum Schluß noch ein langes
Hinausgleiten bis zum Parkplatz.
Oppenbergtrilogie / 9.2.2019
Dritter
Akt – Hochgrößen
Damit
habe ich nicht gerechnet, dass ich diese Woche schon wieder in
Oppenberg eine Skitour unternehmen kann. Diesmal geht’s auf den
Hochgrößen, allerdings von Norden. Ein Anstieg, den wir einerseits
noch nicht kennen, und der andererseits lawinensicher ist.
Wir
parken (mit freundlicher Genehmigung des Grundbesitzers) in der Nähe
der Gullig und folgen vorerst eine mäßig steigenden Forststraße,
die einem weiten Bogen zur Nordseite des Berges führt. War bis
hierher der Höhengewinn eher bescheiden (in Relation zur Strecke),
wird es nun endlich steiler.
Vom
Steinkarsee am Tröschnitzboden ist heute natürlich nichts zu sehen, dafür gibt’s
hier eine herrliche Aussicht nach Norden vom Toten Gebirge bis zu den
Haller Mauern. Nach einer Querung steigen wir teilweise etwas steiler
zu einem Rücken auf und auf diesem dann zum Gipfel. Oben ist
an eine längere Rast leider nicht zu denken, zumal der starke Wind
sogar das Anziehen der Jacke nicht gerade einfach macht. Die Pause
holen wir aber etwas weiter unten nach.
Anders
als beim Aufstieg fahren wir nun zur Steinkaralm ab
(großteils wieder herrlicher Pulver), und kommen weiter unten zu der auf der Karte eingezeichneten
Skiroute. Auf einer Forststraße umrunden wir wieder den Berg und
nähern uns langsam dem Ausgangspunkt. Ein leichter Gegenanstieg
trübt ein wenig die Abfahrtsfreunden, eventuell sollte man weiter
oben zur Aufstiegsspur wechseln um sich das Auffellen zu ersparen.
Oppenbergtrilogie / 7.2.2019
Zweiter
Akt – Schattnerzinken
Diesen
Berg kenne ich bereits von zwei Wintertouren, allerdings nicht den
Aufstieg durch das Schattnerkar. Nach einem kurzen Temperaturschock (im
Auto 21°, außen – 12°) beginnen wir zügig die Tour. Der
Wegverlauf ist mir bis zur Abzweigung auf etwa 1500 Meter Höhe bekannt,
zumal man hier zum Hochschwung weitergehen kann. Wir biegen aber
rechts in den Wald ab und gelangen so zum unteren Ende des Kars.
Hier
lassen wir uns von einer scheinbar frischen Spur verleiten und kommen
etwas zu weit rechts. Der Aufstieg wäre hier zwar auch möglich, wir
ziehen aber die schönere und nebenbei auch sonnige Variante vor.
Also fahren/rutschen wir ein Stück wieder ab und steigen in weiten
Kehren zu einem Sattel auf. Scheinbar nahe liegt der Gipfel nun vor
uns, was aber täuscht. Die letzten Meter ziehen sich noch etwas,
doch auch diese Mühen liegen bald hinter uns.
Am
Gipfel lässt es sich heute gut aushalten, der Wind ist schwach, die
Temperatur angenehm und die Aussicht hervorragend. Besonders
beeindruckt mich der wuchtige Hochgrößen auf der anderen Seite des
Tales, den sollte ich auch wieder einmal besteigen.
Die
Abfahrt meist entlang der Aufstiegsroute ist eher durchschnittlich,
nur ein kurzer Pulverschneehang bietet den erhofften Genuss.
Nachbesprechung
beim Almwirt, eine empfehlenswerte Einkehr direkt an der Abfahrt.
Oppenbergtrilogie / 5.2.2019
Erster
Akt – Schüttkogel
Ich
war ja schon öfter in Oppenberg, doch diesen Berg habe ich immer
links liegen gelassen. Dabei bietet dieser nicht nur eine tolle
Aussicht, sondern auch eine abwechslungsreiche Abfahrt, insbesonders
bei frischem Pulverschnee.
Die
einzige Schwierigkeit befindet sich gleich zu Beginn der Tour, die
Parkplatzsuche. Doch wir haben Glück und ergattern einen der wenigen
freien Plätze. Nach etwa 400 Meter auf der Straße zweigen wir links in
den Wald ab und folgen einem Forstweg, der uns in einem weiten Bogen
fast bis zur Horningalm bringt.
Bei einer kurzen Rast machen wir uns ein Bild
über den weiteren Wegverlauf. Wir entscheiden uns für einen
Aufstieg eher links, also nicht im schattigen Kar, was sich später
als gute Wahl herausstellen wird. So nähern wir uns dem Gipfel vom Horninger Satteln aus auf einem breiten vereisten Rücken und
erreichen nach 3,5 Stunden das schlichte Kreuz auf 2049 Meter Höhe.
Eine fantastische Aussicht nach allen Richtungen belohnt uns für den
langen Aufstieg. Für mich wieder eine Erstbesteigung in der schönen
Rottenmanner Tauern.
Die
Abfahrt gestaltet sich abwechslungsreich, ganz oben erwartungsgemäß
etwas hart, dann ein langer Pulverschneeabschnitt und gegen Ende der lange Fortsweg bis zu einer Almhütte, wo wir noch eine kurze
Rast mit Fünfsternpanoramablick machen.
Katrinalm / 4.2.2019
Direkt vom Auto weg geht's gleich steil zur Ruine Wildenstein hinauf. Die dortige Aussicht auf Bad Ischl lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Nach einer Stunde verlasse ich die bis hierher benutzte Piste und steige in einem weiten Bogen westlich am Plattenkogel vorbei Richtung Katrinalm auf. Mittlerweile haben sich auch die Wolken aufgelöst und eine traumhafte Winterlandschaft wird von der wärmenden Sonne angestrahlt.
Den Abstecher auf den Feuerkogel lasse ich aus, dafür steige ich noch zum Elferkogel auf. Auf halber Höhe kehre ich aber um, die Steilheit des Hanges und die enormen Schneemassen sind mir zu unsicher.
Nach einer kurzen Rast bei der am Montag geschlossenen Katrin-Almhütte fahre ich auf der frisch präparierten Piste ins Tal ab.
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