Wörschacher Raidling / 28.2.2022

Schon wieder sind sechs Jahre seit meiner letzten Schitour auf den Raidling vergangen. Also Zeit für eine Wiederholung. Im Gegensatz zu 2016 ist diesmal die Auffahrt bis zum Parkplatz Schönmoos nicht möglich. Wir beginnen etwa 100 Höhenmeter tiefer am Wörschachberg, wo sich ein großer Parkplatz mit einem "Pieps Checkpoint" befindet.

Abwechslungsreich verläuft der erste Abschnitt bis zur Langpoltenalm. Nie besonders steil und zwischendurch immer wieder schöne Ausblicke. Lediglich die herumziehenden Wolken stören etwas, aber damit war ja zu rechnen.

Am westlichen Ende der Alm, beim Langpoltner Klamml, treffen wir auf den Grazersteig. Hier ist es dann vorerst aus mit der Gemütlichkeit. Eisiger Wind und einen unangenehme Querung sind keine gute Kombination. Dabei habe ich mir diesen Abschnitt einfacher vorgestellt. Aber mit Konzentration und zwei Paar Handschuhen lässt sich so manche Schwierigkeit bewältigen.

Der letzte Abschnitt am Westrücken bis zum Gipfel ist wieder unproblematisch. Nur auf die rechts befindliche Schneewechte sollte man achten.

Nach fast vier Stunden erreichen wir den Gipfel. Sonne und Wolken wechseln im Minutentakt. Unser ursprüngliches Ziel, den Kleinmölbing, sehen wir nur gelegentlich durch ein kurzes Sonnenfenster. Dafür kommen wir nun in den Genuss einer nordseitigen Abfahrt zur Hochmölbinghütte. Wir hoffen auf Pulverschnee und werden nicht enttäuscht. Fast mühelos schwingen wir in einer baumfreien Schneise zur Niederhüttenalm hinunter.

Das war der schifahrerische Höhepunkt der Tour, nun folgt der kulinarische Genuss. Frisch zubereitete Steirerkasnocken und dazu ein Gösser vom Fass, so lässt es sich leben. Gerne würde wir hier noch länger sitzen, aber die bevorstehende Abfahrt mahnt zum Aufbruch.

Nach einem kurzen Anstieg kommen wir zum Gottseidank-Bankerl, wo wir die Felle im Rucksack verstauen. Die nun folgende Querfahrt am Grazersteig ist wesentlich einfacher wie der Aufstieg am Vormittag. Bald erreichen wir die Langpoltenalm und schwingen nun entspannt über den Almboden und anschließend (weniger entspannt, da manchmal etwas eng) durch den Wald zum Ausgangspunkt hinunter.

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Mehr als geplant / 12.2.2022

Parkplatz Brunnental. Hier herrscht noch tiefer Winter, was man kurz vorher in Klaus noch nicht vermuten würde. Aber das ist auch gut so, sonst wäre eine Schibegehung des Katzengrabens nicht möglich.

Gleich am Beginn fällt mir auf, dass der Graben heute sonniger als sonst ist. Das liegt wohl daran, dass linker hand einige Waldflächen gerodet wurden und die Sonne jetzt mehr in den Graben eindringen kann. Trotzdem sind die ersten Kilometer monoton.

Nach etwa vier Kilometer komme ich zu einer markanten Spitzkehre. Hier zweigt die Aufstiegsspur rechts ab. Für mich beginnt jetzt Neuland. Noch nie bin ich von hier auf die Schwalbenmauer aufgestiegen. Und diese Route ist schöner als erwartet. Zuerst durch lichten Wald, dann über die weite Ahornalm mit schönen Ausblicken zum Priel und zum Schluss der steile Gipfelhang, so kann man diesen Abschnitt kurz zusammenfassen.

Nun befinde ich mich am sogenannten Wintergipfel. Das Kreuz ist fast nicht zu sehen. Allerdings ist dieses auch nicht besonders hoch, ich schätze es auf etwa einen Meter.

Mein weiterer Weg ist ab jetzt nicht mehr vorgezeichnet. Es gibt nämlich keine Spur zum Hauptgipfel der Schwalbenmauer. Im Winter war ich dort überhaupt noch nie. Der Übergang ist aber völlig unproblematisch und der kurze Abstecher auf jeden Fall zu empfehlen.

Zurück beim niedrigeren Wintergipfel mache ich mich fertig für die Abfahrt zur Kirchdorferhütte. Leider viel zu schnell bin ich unten, dafür verlängere ich die Mittagsrast auf eine Stunde. Die windgeschützte Hüttenbank bietet sich dafür idealerweise an.

Gut ausgerastet überlege ich wie es nun weitergeht. Für die Abfahrt ist es mir noch zu früh, für den Kasberg aber zu spät. Aber bis zur Halterhütte sollte ich es schaffen. Zügig passiere ich die Steyrerhütte und komme bald zum weiten Almboden, an dessen Ende sich ein immer steiler werdende Hang aufbaut.

In weiten Kehren überwinde ich Meter um Meter und stehe bald im mittleren Bereich des Hanges. Ich blicke auf die Uhr, es ist halb drei. Umdrehen ist jetzt keine Option mehr. Mit den Harscheisen, die ich klugerweise schon weiter unten montiert habe, bewältige ich die letzten vereisten Stellen und steige im schönsten Nachmittagslicht die letzten Meter zum Gipfel auf.

In Anbetracht der fortgeschrittenen Stunde halte mich nicht lange hier auf. Vorsichtig fahre ich in den steilen Hang ein, der mittlerweile im Schatten liegt. Nur ganz links wird noch ein Teil von der Sonne beleuchtet. Mit einer zügigen Querfahrt beende ich mein Schattendasein und ziehe eine ganz passable Spur zum Almboden hinunter. Zufrieden blicke ich zurück. Heute habe ich mehr erreicht als geplant.

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Triebenkogel / 10.2.2022

Wenn nicht die lange Anfahrt wäre. Aber zu dritt lassen sich die vielen Kilometer für eine vergleichsweise kurze Schitour gerade noch rechtfertigen (aber wie lang noch?).

Wir beginnen den Aufstieg beim GH Braun im Vordertriebental. Rechts vor uns liegt die von der Sonne beschienene Keuzkarschneid. Aber wir wollen ja auf den Triebenkogel und setzen unseren Weg im schattigen Graben fort. Was wir dabei aber nicht bedacht haben, ist der um diese Jahreszeit noch niedrige Sonnenstand. Nur fallweise treffen vereinzelte Strahlen durch den Wald, während die umliegenden Berge von der Früh weg in der Sonne liegen. Erst kurz vorm Gipfel erreichen wir den breiten Rücken und stehen endlich in der Sonne.

Umso größer ist jetzt die Freude über das gewaltige Gipfelpanorama. Und bis auf den manchmal etwas unangenehmen Wind gibt's hier wirklich nichts auszusetzen.

Beim Betrachten der Gegend kommt mir eine alternative Abfahrtsvariante in den Sinn. Und zwar südost-seitig zur Triebenhütte und dann hinaus entlang des Bärenbaches zum Parkplatz Seyfried. Ermöglicht wird dies auch durch den Umstand, dass Gernot (unser Fahrer) entlang der Aufstiegsspur abfahren möchte. Nach kurzer Besprechung steht der Plan. Zu zweit fahren wir in Richtung Bärenbach ab. Und wir werden wahrlich nicht enttäuscht.

Bei besten Bedingungen schwingen wir über teilweise steilere Hänge zur Triebenhütte hinunter. Von dort dann auf einem breiten Forstweg, unterbrochen durch eine schöne Lichtung, bis zum Parkplatz Seyfried. Und bereits nach wenigen Minuten kommt Gernot mit dem Auto. Besser hätte das nicht klappen können.

Tournachbesprechnung beim Brodjaga wie fast immer mit Kasnocken und einem Hefeweizen.

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Pulverschnee / 5.2.2022

Die Wettervorhersage verspricht sonniges Bergwetter. Davon ist bei der Anreise in Kirchdorf aber noch nichts zu sehen. Im Gegenteil: leichter Nieselregen begleitet mich bis zur Tunnelkette Klaus. Mit entsprechend geringer Erwartungshaltung fahre ich in St. Pankraz wieder aus dem Berg heraus und kann zu meiner Überraschung einige blaue Flecken zwischen den Wolken erkennen.

Wenig später beginne ich optimistisch in Roßleithen die Tour. Mein Ziel ist vorerst der Riegler Ramitsch, und je nach Wetter, Schnee und Kondition noch ein Stück weiter.

Die erhoffte Sonne hält sich aber vornehm zurück. Bis auf ein kurzes Intermezzo nach zwei Stunden Aufstieg ist von ihr nichts zu sehen. Ab 1700 Meter Höhe wird die Sicht sogar schlechter. Umhüllt von Nebelschwaden komme ich zu einem markanten Felsen, den einige als End/Umkehrpunkt der Tour gewählt haben.

Da noch eine frische Aufstiegsspur zu sehen ist, gehe ich weiter. Es wird nun etwas flacher und plötzlich kann ich für einen kurzen Augenblick die Sonne erahnen. Ein Abbruch der Tour ist jetzt kein Thema mehr.

Über den zunehmend starken Wind bin ich heute ausnahmsweise einmal sehr dankbar, vertreibt er doch die Wolken. Wenig später habe ich es geschafft. Ich gehe in der Sonne, überquere nach einem kurzen Anstieg die flache Speikwiese und erreiche - die Finger mit zwei Paar Handschuhen gut geschützt - nach etwa vier Stunden den Gipfel. Dieser wird fälschlicherweise als der "Tote Mann" bezeichnet. Tatsächlich befindet sich dieser noch ein gutes Stück weiter oben.

Nun bin ich schon gespannt auf die Abfahrt. Und diese ist weit besser als erwartet. Frischer Pulverschnee im oberen Bereich, im anschließenden schattigen Wald auch noch großteils pulvrig, so mach des Schifahren Spaß. Weniger lustig ist dann das letzte steile Stück bis zur Forststraße. Sträucher und teilweise dichter Wald sind keine guten Voraussetzungen für elegante Schwünge.

Auf der Forststraße fahre ich dann vergleichsweise gemütlich bis zum Sensenwerk ab.

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