Die Wettervorhersage verspricht sonniges Bergwetter. Davon ist bei der Anreise in Kirchdorf aber noch nichts zu sehen. Im Gegenteil: leichter Nieselregen begleitet mich bis zur Tunnelkette Klaus. Mit entsprechend geringer Erwartungshaltung fahre ich in St. Pankraz wieder aus dem Berg heraus und kann zu meiner Überraschung einige blaue Flecken zwischen den Wolken erkennen.
Wenig später beginne ich optimistisch in Roßleithen die Tour. Mein Ziel ist vorerst der Riegler Ramitsch, und je nach Wetter, Schnee und Kondition noch ein Stück weiter.
Die erhoffte Sonne hält sich aber vornehm zurück. Bis auf ein kurzes Intermezzo nach zwei Stunden Aufstieg ist von ihr nichts zu sehen. Ab 1700 Meter Höhe wird die Sicht sogar schlechter. Umhüllt von Nebelschwaden komme ich zu einem markanten Felsen, den einige als End/Umkehrpunkt der Tour gewählt haben.
Da noch eine frische Aufstiegsspur zu sehen ist, gehe ich weiter. Es wird nun etwas flacher und plötzlich kann ich für einen kurzen Augenblick die Sonne erahnen. Ein Abbruch der Tour ist jetzt kein Thema mehr.
Über den zunehmend starken Wind bin ich heute ausnahmsweise einmal sehr dankbar, vertreibt er doch die Wolken. Wenig später habe ich es geschafft. Ich gehe in der Sonne, überquere nach einem kurzen Anstieg die flache Speikwiese und erreiche - die Finger mit zwei Paar Handschuhen gut geschützt - nach etwa vier Stunden den Gipfel. Dieser wird fälschlicherweise als der "Tote Mann" bezeichnet. Tatsächlich befindet sich dieser noch ein gutes Stück weiter oben.
Nun bin ich schon gespannt auf die Abfahrt. Und diese ist weit besser als erwartet. Frischer Pulverschnee im oberen Bereich, im anschließenden schattigen Wald auch noch großteils pulvrig, so mach des Schifahren Spaß. Weniger lustig ist dann das letzte steile Stück bis zur Forststraße. Sträucher und teilweise dichter Wald sind keine guten Voraussetzungen für elegante Schwünge.
Auf der Forststraße fahre ich dann vergleichsweise gemütlich bis zum Sensenwerk ab.