3-Gipfel-Tour / 23.3.2023

Obwohl ich seit 31 Jahren Schitouren unternehme, war ich noch nie auf der Planneralm. Nun hat es aber doch geklappt, allerdings auch erst im dritten Anlauf.

Bei unserer Ankunft auf 1600 m Höhe ist der Parkplatz fast leer. Wir entrichten einen freiwilligen Kostenbeitrag fürs Parken und beginnen die Tour beim Kinderland. Es ist noch leicht bewölkt, doch die Sonne schimmert schon durch die dünnen Schleierwolken.

Unseren ersten Gipfel, die Karlspitze, können wir schon von Weitem sehen. Der Aufstieg ist abwechslungsreich und technisch einfach. Nach gemütlichen 1¾ Stunden erreichen wir den Gipfel, der so ganz nach meinem Geschmack ist. Kein Absturzgelände und ausreichend Platz. Und dazu eine tolle Aussicht.

Zum zweiten Gipfel gelangen wir über einen schönen breiten Grat mit einem anschließenden kurzen Anstieg. Für die Überschreitung benötigen wir eine ¾ Stunde. Das Schreinl ist mit 2154 m die höchste Erhebung unserer Tour. Da mittlerweile einige Wolken die Sonne verdecken, verschieben wir die Rast auf später. 

Es folgt die erste Abfahrt zum zugefrorenen Goldbachsee. Über schöne Hänge schwingen wir in den weiten Kessel hinunter. Am tiefsten Punkt fellen wir wieder an und steigen etwa 170 hm zur Jochspitze auf. Die Wolken haben sich jetzt aufgelöst und wir können oben das wunderbare Panorama genießen. Und der eine oder andere Gipfel wird als zukünftiges Ziel ausgewählt (beispielsweise der Hochrettelstein, der Hintergullingspitz mit verschiedenen Varianten).

Zum Abschluss gibt es noch die abwechslungsreiche Abfahrt in den Plannerkessel. Oben steil und griffig, in der Mitte flach und bereits etwas aufgeweicht und am Ende auf der präparierten Piste bis zur Talstation des Gläserbodenliftes. Schön war's.

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Laglsberg / 22.3.2023

Derzeit ist es überdurchschnittlich warm, angeblich liegt die Temperatur um 10° über dem für die Jahreszeit üblichen Wert. Ich kann das zwar nicht überprüfen, aber nach meinem subjektiven Empfinden könnte des schon stimmen.

Wie letztes Jahr beginne ich die Wanderung wieder bei der Busstation "Mitterhauser". Ich muss hier lediglich die Straße überqueren und stehe am Beginn des Wanderweges, besser geht es wirklich nicht.

Es ist bereits sehr warm und ich trage mich mit dem Gedanken, die ohnehin sehr dünne Jacke auszuziehen und kurzärmelig zu gehen. Doch bald stoße ich auf die ersten Schneereste und es wird von unten her kühler.

Erste Rast nach 2¼ Stunden bei der Zellerhütte. Hier liegt bedeutend mehr Schnee als erwartet. Es ist Zeit, die Schneeschuhe anzuschnallen. Ich folge einer alten Spur, die fast schnurgerade, also sehr steil zum Schallerkogel hinaufführt. Mit den Schi würde ich hier einige Spitzkehren machen, das wäre bedeutend einfacher und kraftsparender.

Dann wird das Gelände etwas flacher und der Laglsberg liegt bald vor mir. Ich nehme aber nicht den direkten Anstieg zum Gipfel, sondern gehe noch ein kurzes Stück in Richtung Warscheneck und steige anschließend von der Nordseite zum Kreuz hinauf. Das ist zwar ein kleiner Umweg, aber dafür ist es weniger steil.

Nach 3¾ Stunden Gehzeit mache ich es mir neben dem Kreuz bequem und genieße die Aussicht. Im Loigistal kann ich zwei Schifahrer erkennen, die scheinbar mühelos hinunter schwingen. Allerdings werden sie weiter unten die Schi tragen müssen. Das bleibt mir zum Glück erspart.

Nach der ausgiebigen Rast steige ich ab. Das steile Stück unterhalb vom Schallerkogel ist auch im Abstieg unangenehm. Bei der Zellerhütte kommen die Schneeschuhe wieder auf den Rucksack und die Spikes auf die Schuhe. Es ist zwar nicht eisig, beim Bergabgehen habe ich aber einen viel besseren Halt.

Letzte Rast beim großteils noch zugefrorenen Schafferteich. Aus dem Wald ist das Geräusch einer Motorsäge zuhören, sonst ist es hier ruhig. Ich gehe durch den Hammerlgraben weiter und komme bald nach Vorderstoder, wo ich nach kurzer Wartezeit den Bus zum Zug besteige.

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Erkundungstour / 16.3.2023

Wie schaut aktuell die Schneelage aus? Um das herauszufinden, fahre ich mit dem Zug nach Ardning. Beim Aussteigen wünscht mir der freundliche Zugbegleiter (früher hat man Schaffner gesagt) noch einen schönen Tag und ich gehe los.

Es ist sonnig aber noch etwas frisch, die Wiesen sind leicht "angezuckert". Aber nach einer Stunde ändert sich das Bild. Ich stapfe auf einer winterlichen Straße zur Ardningalm, wo ich eine lange Kaffeepause einlege. Hier könnte man stundenlang auf der Hüttenbank sitzen und so wie die Ziegen einen schönen Tag verbringen. Mein nächstes Ziel ist aber die Bacheralm. Also gehe ich weiter, nun bereits mit angeschnallten Schneeschuhen.

Bald sehe ich vor mir den Arlingsattel und einige frische Schispuren. Vielleicht hätte ich doch die Schi nehmen sollen. Aber der Eindruck trügt ein wenig. Die Schneedecke ist südseitig sehr dünn und der Schnee weich.

Gegen Mittag komme ich zur Bacheralm. Wieder so ein herrlicher Rastplatz. Diesmal fällt die Pause aber etwas kürzer aus, da ich noch einen weiten Weg vor mir habe.

Bei Pyhrgasgatterl überschreite ich die Landesgrenze und komme nach wenigen Minuten zum Rohrauerhaus. Hier stellt sich nun die Frage, welchen Weg ich jetzt nehmen soll. Entweder folge ich der ausgetretenen Spur zur Bosruckhütte (eher fad), oder ich versuche spurlos zur Hofalm zu gehen (interessant). Da ich genug Zeit habe und den Wegverlauf kenne, entscheide ich mich für die zweite Variante.

Mit den Schneeschuhen ist das Gehen jetzt sehr angenehm, es geht nämlich bis zur Abzweigung "Hofalm" leicht bergab. Aber auch der folgende Anstieg bis zum Lugsattel ist heute keine besondere Herausforderung. Lediglich die letzten Meter sind auf Grund der Steilheit etwas knifflig. Ich mache einige Fotos mit Selbstauslöser und gehe zur Hofalm weiter.

Letzte Rast auf der Sonnenterrasse vor der geschlossenen Hütte. Da es hier so wunderbar ist, verschiebe ich die Rückfahrt um einen Zug und bleibe noch länger sitzen.

Mit ausreichend Zeitreserve steige ich dann nach Spital am Pyhrn ab, immer noch mit den Schneeschuhen. Erst weiter unten schnalle ich sie wieder an den Rucksack. Fast übergangslos endet dann der Winter und ich befinde mich zumindest temperaturmäßig wieder im Frühling.

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Seekoppe / 4.3.2023

Die immer noch dürftige Schneelage erlaubt kaum südseitige Touren, außer man hat eine Vorliebe fürs Schitragen. Da dies nicht zutrifft, fällt diesmal die Wahl auf die Seekoppe, Aufstieg durch das Riednertal, also von Nordosten.

Wir beginnen beim kleinen Parkplatz in Winkl. Nach etwa fünf Minuten Schitragen steigen wir in die Bindung und gehen auf der Forststraße bis zum Ende des Waldes, wo wir das breite Riednertal gut überblicken können. Und hier sieht es schon mehr nach Winter aus.

Nach 1¾ Stunden kommen wir nach Oberrieden. Hier zweigt rechts die Aufstiegsspur zum Hochgrößen ab. Wir gehen aber geradeaus in Richtung Seescharte weiter. Das Gelände ist sehr abwechslungsreich, kurze Anstiege und flacher Abschnitte wechseln einander ab. Der Ausstieg zur Seescharte ist zwar einfach, an einigen Stellen aber etwas vereist.

Um für den steilen Gipfelhang gut gerüstet zu sein, montiere ich die bisher im Rucksack verstauten Harscheisen. Eine gute Entscheidung, denn jetzt wird es noch einmal sehr steil. Diese letzten Höhenmeter kosten viel Kraft, aber nach 3½ Stunden habe ich es geschafft. Ich stehe wieder am Gipfel der Seekoppe und kann den fantastischen Ausblick genießen.

Die Abfahrt verläuft zum Großteil entlang der Aufstiegsspur. Nur im oberen Teil halten wir uns mehr links in Fahrtrichtung gesehen und umfahren die beiden Seen westlich, dort wo auch der Sommerweg verläuft.

Die Bedingungen sind trotz der bescheidenen Schneelage immer noch sehr gut. Bis auf eine kurze Unterbrechung - etwa 50 Meter - können wir fast bis zum Parkplatz abfahren.

Die verbrannten Kalorien werden dann unverzüglich im GH Grobbauer aufgefüllt.

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Plan B / 2.3.2023

 
Ich beginne meine Tour wieder beim Sägewerk Hackl. Die Schneedecke ist dünn, so dünn, dass ich die ersten Grashalme sehen kann. Das anschließende kurze Waldstück westlich des Hutberges ist mit alten Schiern gerade noch begehbar. Abfahren ist hier allerdings nicht mehr möglich.

Da das Schitragen nicht zu meinen Hobbys gehört, überlege während des Aufstieges zur Wildalm ob es Alternativen gibt, sozusagen einen Plan B. Ich muss ja nicht nach Vorderstoder zurück. Vorerst möchte ich aber den Gipfel erreichen.

Ab der Baumgrenze wird es wie erwartet etwas ungemütlich. Ein starker SO-Wind bläst mir ins Gesicht und bringt auch einige Wolken, die aber über dem Warscheneck hängen bleiben. Glück gehabt.

Ich bleibe nur kurz am Gipfel und fahre dann in Richtung Wildalm ab. Wie zuletzt halte ich mich eher links und finde dort noch ein unverspurtes Gelände vor. Sogar Pulverschnee gibt es hier. Damit habe ich nicht gerechnet. Bald komme ich zu einer Forststraße, der ich ein Stück folge. Dann wieder ein längerer freier Hang zur nächsten Forststraße, und schon ist die Steyrsbergerreith zu sehen.

Ich blicke auf die Uhr und überlege, ob sich Plan B zeitlich ausgeht. Der sieht vor, dass ich am Kalkalpenweg zum unteren Rottal gehe und von dort zur Edtbauernalm aufsteige. Anschließend auf der Piste nach Hinterstoder. Ja, das sollte ich schaffen. Notfalls nehme ich einen späteren Bus, der mich zum Zug bringt.

Der breite Forstweg verläuft fast eben bis zur unteren Rottal. Eine alte Schneeschuhspur bestätigt mir, dass hier selten jemand geht, schon gar nicht mit Schiern. Dann folgt der Aufstieg zur Edtbauernalm. Der Weg ist breit, aber an einigen Stellen auf Grund des Schnees mit Vorsicht zu begehen.

Nach einer Stunde erreiche ich die Alm und stehe plötzlich neben einer Schipiste. Eigenartigerweise fährt hier aber niemand. Dann kommt aber doch noch eine Sportlerin, die ich kurzerhand aufhalte. "Ja, es ist eine Talabfahrt" bestätigt sie mir. Die nehme ich (gemeint die Abfahrt) und gelange so ziemlich rasch nach Hinterstoder. Idealerweise endet die Piste bei der Busstation.

Eine viertel Stunde später sitze ich im Bus und kurz darauf im Zug nach Linz. Jetzt habe ich genug Zeit die Schuhe zu wechseln und die vorbeiziehende Landschaft zu betrachten.

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