Jahresabschluss / 31.12.2017

Zum dritten mal nach 2012 und 2015 beschließe ich das Bergjahr am Schwarzkogel. Start am Hengstpass. Der nächtliche Regen hat der Schneedecke arg zugesetzt, der schwere nasse Schnee verspricht heute nur geringen Abfahrtsgenuss. Dichte Wolken und ein starker Wind sind die Begleiter bis zum Gipfel. Doch bald bekommt die Wolkendecke Löcher, die Sonne gewinnt die Oberhand. So wie das Wetter wird auch die Stimmung immer besser. Glühmost, Würstl, Bier und Kekse sind weitere Zutaten für schöne Stunden mit Freunden am Gipfel.

Dann die Abfahrt. Wie erwartet sind die Bedingungen suboptimal, aber es hätte schlimmer sein können, z.B. bruchharschig. Aber das ist uns zum Glück erspart geblieben. Mit entsprechender Vorsicht und Langsamkeit meistern alle die Tour.

So geht ein unfall- und verletzungsfreies Bergjahr am Hengstpass zu Ende.

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Sonne - Wolken - Pulverschnee / 19.12.2017

Schon wieder sind fast sechs Jahre seit meiner letzten Schitour auf die Wilde vergangen. Es ist schon fast beängstigend, wie schnell die Zeit vergeht. Beim anschließenden auswerten der GPS-Daten stellt sich dann heraus, dass ich diesmal nur 10 Minuten länger für die Bewältigung der rund 1150 Hm benötigt habe. So gesehen bin ich also fast auf dem Stand vom Jän. 2012, also gibt's nichts zu jammern.

Die Schneeauflage im Tal auf 750 m ist optisch sehr gut, tatsächlich aber doch noch relativ dünn. Für ein schönes Abfahren sollte es aber allemal reichen. Mit zunehmender Höhe wird es dann richtig winterlich. Leider nimmt die Bewölkung gegen Mittag zu (wie angekündigt), auch der Wind lässt keine längere Gipfelrast zu. Dafür finden wir aber großteils noch unverspurte Bereiche vor, selbst im oberen Wald - unterhalb der Wildalm - kommt richtige Abfahrtsfreude auf.

Materialschonend trage ich westlich vom Hutberg ein kurzes Stück die Schi. Hier im Wald lauern einige Steine unter der dünnen Schneedecke. Dafür geht dann das letzte Stück wieder ganz gut, ein zwei Kratzer lassen sich aber dann doch nicht vermeiden.

Tournachbesprechung in der Fleischerei in Hinterstoder, ein etwas anderes Lokal.

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Grenzerfahrung / 7.12.2017

Der Titel klingt dramatisch. Man könnte fast annehmen, ich hätte etwas Außergewöhnliches überstanden, so etwa in die Richtung "mit dem Fahrrad zum Südpol". Dabei bin ich nur mit den Schiern auf einen Berg gestiegen, auf dem zufällig eine Staatsgrenze verläuft.

Bei -7° beginnen wir (Martin und ich) zügig die Tour beim Parkplatz Heutalbauer. Bereits nach wenigen Minuten erreiche ich die Betriebstemperatur und drossle das Tempo. Zuerst durch den Wald, später mit schönen Ausblicken steigen wir in Richtung Gschwendteralm auf.

Am ersten Gipfel, dem Peitingköpfl, stehen wir nach einer Gehzeit von 1:50 bei angenehmer Temperatur und Windstille. Ein tolles Panorama entschädigt für das zeitige Aufstehen und die doch lange Anreise in diese Gebiet. Aber es sollte noch besser kommen. Schattseitig fahren wir rund 200 hm ab und erwischen teilweise sogar noch unverspurte Abschnitte, ein Pulvertraum.

Unser nächstes Ziel ist das Sonntagshorn, etwa 450 hm über uns, ein Paradeaussichtsberg. Wir fellen nochmals an und steigen langsam höher. Der schwere Rucksack und die verbesserungswürdige Kondition zwingen mich zu einem langsamen Tempo. Ich werde wohl etwas mehr trainieren müssen um mit Martin auch nur einigermaßen mithalten zu können.

Nach etwas mehr als einer Stunde erreichen wir den Gipfel. Ich bin froh es geschafft zu haben, Martin zündet sich entspannt eine Marlboro an.

Fürs obligate Gipfelfoto stelle ich mich zum Kreuz und verlasse kurz das Staatsgebiet, was mir aber erst im Nachhinein beim genauen Betrachten der Fotos bewusst wird. Denn es gibt hier wirklich viel zu schauen. Im Norden der Chiemsee, im Osten das Tote Gebirge, vor mir ausgebreitet zahllose Gipfel die ich nicht kenne. Ganz hinten schaut der Großglockner hervor, das markante Kitzbühelerhorn ist ebenfalls zu sehen. Ein Leben würde wohl nicht ausreichen alle Berge zu besteigen.

Abfahrt. Erwartungsgemäß nicht so toll wie die Aussicht, fast schon pistenähnliche Verhältnisse, dafür praktisch keine Lawinengefahr. Viel zu schnell kommen wir zur Hochalm. Während Martin noch gut 400 hm zum Hirscheck aufsteigt, mache ich es mit bei der kleinen Kapelle gemütlich. So ein Sonnenbad mit Blick auf den Wilden Kaiser und die verschneiten Almhütten ist mir heute lieber als ein dritter Gipfel.

Zum Abschluss dann noch eine schöne Abfahrt zum Ausgangspunkt zurück. Kein Steinkontakt, sturzfrei, und mit vielen Eindrücken endet hier meine erste Tour in den Chiemgauer Alpen.

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Wintermärchen / 6.12.2017

Die erste Schitour in der Saison 2017/18.  Geplantes Ziel: der Angerkogel.

Auf Grund der Erkenntnis vom letzten Samstag entscheide ich mich für die Verwendung der "Stoaschi", was sich rückblickend als zu pessimistische Einschätzung herausstellen sollte. Ganz im Gegenteil: bereits im unteren Teil des Gschwandgrabens erkenne ich die Sinnlosigkeit dieses Unterfangens. Gut 30 cm Neuschnee macht meine beabsichtigte Tour auf den Angerkogel unmöglich, zumal ich noch über 1000 hm alleine spuren müsste. Und das ist mir dann doch zu stark.

Also muss eine Ersatztour her, die dann schnell gefunden ist. Eine frische Spur führt zur Hasneralm hinauf, mäßig steil und immer in der Sonne. Den Gscheidriedel (der heißt angeblich Krennbauernspitz) erreiche ich am späten Vormittag.

Jetzt wäre es verlockend im frischen Pulver abzufahren, andererseits ist so eine ausgedehnte Gipfelrast bei Windstille auch nicht zu verachten. Ich entscheide mich für die zweite Variante. Eine kurze Erkundung des Rückens in nordwestlicher Richtung rundet das "Gipfelprogramm" ab.

Auf Grund der Sonneneinstrahlung ist jetzt vom schönen Pulver leider nicht mehr viel übrig, ein Abfahren auf der präparierten Piste (unter der Woche noch kein Schibetrieb) ist da die bessere Wahl. Etwas oberhalb vom Hintersteinermoos verlasse ich wieder das Schigebiet und gelange so ohne Gegensteigung bis zum Parkplatz an der Pyhrnpassbundesstraße.

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Erkundungstour / 2.12.2017

Wie sieht's im Gebirge aus? Liegt dort schon ausreichend Schnee für eine Skitour? Das wollen wir erkunden, allerdings mit der Wanderausrüstung.

Wir starten direkt am Pyhrnpass, wo überraschenderweise viel Schnee liegt. Bei der Fuchsalm, die wir bald erreichen kommen mir die ersten Zweifel. Vielleicht hätten wir doch besser die Ski nehmen sollen. Beim anschließenden Waldaufstieg sind wir mit den Bergschuhen aber eindeutig besser dran. Das ändert sich aber mit zunehmender Höhe und ab etwa 1400 m wir's richtig mühsam. Nur langsam kommen wir vorwärts, das Spuren im knietiefen Schnee ist Schwerarbeit.

Nach drei Stunden gibt es kein Weiterkommen mehr und wir beenden 200 Hm unterhalb vom Lahnerkogel die Tour. Es ist fast windstill, ein schöner Rastplatz oberhalb der Nebeldecke, der uns mit einer tollen Aussicht für den nicht erreichten Gipfel entschädigt.

Resumee: für eine Skitour zu wenig, für eine Wanderung zu viel Schnee. Ideal wären Schneeschuhe gewesen.

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