Parkplatz Brunnental. Hier herrscht noch tiefer Winter, was man kurz vorher in Klaus noch nicht vermuten würde. Aber das ist auch gut so, sonst wäre eine Schibegehung des Katzengrabens nicht möglich.
Gleich am Beginn fällt mir auf, dass der Graben heute sonniger als sonst ist. Das liegt wohl daran, dass linker hand einige Waldflächen gerodet wurden und die Sonne jetzt mehr in den Graben eindringen kann. Trotzdem sind die ersten Kilometer monoton.
Nach etwa vier Kilometer komme ich zu einer markanten Spitzkehre. Hier zweigt die Aufstiegsspur rechts ab. Für mich beginnt jetzt Neuland. Noch nie bin ich von hier auf die Schwalbenmauer aufgestiegen. Und diese Route ist schöner als erwartet. Zuerst durch lichten Wald, dann über die weite Ahornalm mit schönen Ausblicken zum Priel und zum Schluss der steile Gipfelhang, so kann man diesen Abschnitt kurz zusammenfassen.
Nun befinde ich mich am sogenannten Wintergipfel. Das Kreuz ist fast nicht zu sehen. Allerdings ist dieses auch nicht besonders hoch, ich schätze es auf etwa einen Meter.
Mein weiterer Weg ist ab jetzt nicht mehr vorgezeichnet. Es gibt nämlich keine Spur zum Hauptgipfel der Schwalbenmauer. Im Winter war ich dort überhaupt noch nie. Der Übergang ist aber völlig unproblematisch und der kurze Abstecher auf jeden Fall zu empfehlen.
Zurück beim niedrigeren Wintergipfel mache ich mich fertig für die Abfahrt zur Kirchdorferhütte. Leider viel zu schnell bin ich unten, dafür verlängere ich die Mittagsrast auf eine Stunde. Die windgeschützte Hüttenbank bietet sich dafür idealerweise an.
Gut ausgerastet überlege ich wie es nun weitergeht. Für die Abfahrt ist es mir noch zu früh, für den Kasberg aber zu spät. Aber bis zur Halterhütte sollte ich es schaffen. Zügig passiere ich die Steyrerhütte und komme bald zum weiten Almboden, an dessen Ende sich ein immer steiler werdende Hang aufbaut.
In weiten Kehren überwinde ich Meter um Meter und stehe bald im mittleren Bereich des Hanges. Ich blicke auf die Uhr, es ist halb drei. Umdrehen ist jetzt keine Option mehr. Mit den Harscheisen, die ich klugerweise schon weiter unten montiert habe, bewältige ich die letzten vereisten Stellen und steige im schönsten Nachmittagslicht die letzten Meter zum Gipfel auf.
In Anbetracht der fortgeschrittenen Stunde halte mich nicht lange hier auf. Vorsichtig fahre ich in den steilen Hang ein, der mittlerweile im Schatten liegt. Nur ganz links wird noch ein Teil von der Sonne beleuchtet. Mit einer zügigen Querfahrt beende ich mein Schattendasein und ziehe eine ganz passable Spur zum Almboden hinunter. Zufrieden blicke ich zurück. Heute habe ich mehr erreicht als geplant.