Bei unserer Ankunft im Hintertriebental
ist der große Parkplatz bereits gut besucht. Seit heuer ist eine
geringe Gebühr von € 2,- pro Fahrzeug zu entrichten. Für einen
geräumten legalen Parkplatz zahlen wir das gerne.
Unseren ursprünglichen Plan –
Kerschkernkogel (K3) – werfen wir gleich einmal über den Haufen, als
wir eine größere Gruppe beim Weggehen in Richtung K3 sehen. Vermutlich haben mehrere dieses Ziel im Kopf. Mit den
unverspurten Pulverschneeabfahrten (es hat frisch geschneit) wird es wohl nichts werden. Also disponieren wir kurzerhand um. Ein
Ersatzziel ist schnell gefunden. Die Krugkoppe.
Den frischen Spuren nach zu schließen
sind nur wenige Tourengeher vor uns gestartet. Wir folgen vorerst
leicht ansteigend dem Mödringbach, und kommen bald nach einem
Linksbogen in das weitläufige Gebiet der Mödringalm. Hier macht
sich erstmals der angekündigte starke Wind bemerkbar, ein Lüftchen
im Vergleich zu dem, was uns noch erwartet.
Vor uns liegt nun das „Paradies“,
heute ein wenig einladender Ort. Ohne lange Pause streben wir dem
Hasenestörl zu. Bevor es kurz steil wird, montiere ich die
Harscheisen und ziehe bei dieser Gelegenheit auch gleich die warme
Jacke an. Ein weiser Entschluss, wie sich wenige Minuten später
zeigen wird.
Bei Törl empfängt uns ein eisiger
Wind, der den Körper sofort auskühlen lässt. Ich ziehe ein zweites
Paar Handschuhe an und setze auch gleich den Helm auf. Beides hilft.
Wie in einem Windkanal steigen wir die letzten Höhenmeter zur Krugkoppe
auf. Oben ist es dann überraschenderweise weniger windig. Eine
Gipfelrast fällt aber trotzdem aus. Vorsichtig rutschen wir den
eisigen Hang zum Törl hinunter und bald gelingen uns
die ersten schönen Schwünge im noch unverspurten Gelände.
Zwischendurch fordern uns windgepresste Abschnitte, doch bei der
Mödringalm gibt’s aber wieder den erhofften „Puiva“.
Unterhalb der Almhütte
beschließen wir noch eine Erkundungstour in Richtung
Mödringertörl zu unternehmen. Eine gute Stunde steigen wir im
Schatten des Gamskogels höher. Auf 2005 m erreichen wir eine kleine
Kuppe westlich der Königin. Ein herrlicher Aussichtspunkt, der zweite "Gipfel" des Tages.
Der schattige Aufstieg hat einen großen Vorteil: der Schnee bleibt dort lange pulvrig. Ein Umstand, den wir heute sehr zu schätzen wissen. Oben baumfrei, unten ein Waldslalom, ein abwechslungsreicher Abstecher geht bei der Mödringhütte viel zu schnell zu Ende. Auf der langen Forststraße kommen wir dann rasch zum Ausgangspunkt zurück.