Grenzgang / 18.6.2022

Auf der Suche nach eine Gegend, die mit Öffis gut zu erreichen ist, fällt mir spontan das Stodertal ein. Bus und Zug bringen mich zuverlässig (rasch wäre übertrieben) zum Ausgangspunkt meiner Wanderung, dem Bärenalmparkplatz. Ich bin der einzige Fahrgast, der hier aussteigt (und am Nachmittag auch wieder einsteigen wird).

Der Weg zur Schafferreith verläuft anfangs im schattigen Wald, manchmal unterbrochen von schönen Ausblicken zum Toten Gebirge. Daß hier einmal ein Schigebiet war, ist kaum mehr zu erkennen. Die Natur holt sich den Raum wieder zurück, sofern der Mensch das zulässt.

Nach einer längeren Querung komme ich zur Peterhoferalm und wenig später zur Bärenalm. Hätte ich nicht bei der Schafferreith meine Wasserflasche gefüllt, hier wäre wieder eine Gelegenheit dazu. Mäßig ansteigend gehe ich zur Türkenkarscharte weiter.

Ich steige über den Zaun und bin nun in die Steiermark. Der unmarkierte Steig zur Kleinen Scheibe ist nicht zu übersehen, er führt links entlang des Zaunes durch eine Latschengasse auf den Gipfel. Ein schlichtes Kreuz markiert den höchsten Punkt und vermutlich auch die Landesgrenze. Es ist ein wunderbarer Aussichtspunkt, auf den ich zuletzt vor 19 Jahren (damals im Winter) gestanden bin.

Nach einer Stunde steige ich langsam wieder zur Türkenkarscharte ab, wo sich mittlerweile einige Kühe eingefunden haben. Wahrscheinlich sind sie alle harmlos, trotzdem sind sie mir nicht ganz geheuer.

Ohne Eile steige ich ins Tal ab, wo ich mit viel Zeitreserve zur Bushaltestelle komme. Rückblickend betrachtet hätte ich auf der Bärenalm noch länger rasten können.

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