Kessenspitz / 22.1.2019

Bei der Anreise sind wir - Hannes und ich - noch skeptisch, ob wir heute die Sonne sehen werden. Bis kurz vor Hinterstoder ist es grau in grau, eine hochnebelartige Bewölkung lastet schwer auf der Landschaft. Doch dann die ersten hellen Flecken am Himmel und kurz darauf liegen die von der Morgensonne angestrahlten Gipfel vor uns.

Wir beginnen die Tour beim großen Parkplatz, gehen zuerst flach auf der Loipe, dann über die Steyr und anschließend die Ski tragend Richtung Prieler. Nach etwa 20 Minuten liegt ausreichend Schnee am Straßenrand, um in den gewohnten Aufstiegsmodus zu wechseln. Bald empfängt uns die Sonne und die oberste Bekleidungsschicht verschwindet im Rucksack.

Nach einer kurzen Passage durch dichten Wald kommen wir in freieres Gelände und damit erstmals in den Genuss der herrlichen Ausblicke auf die tiefverschneiten Gipfel ... Gr. Priel, Spitzmauer um nur einige zu nennen.

Dann der lange Prielerplan. Der Aufstieg zieht sich, es sind 400 Höhenmeter, die wir mit einer kurzen Rast in zwei Abschnitte aufteilen. Anschließend geht es kurz und steil zum Kessenspitz hinauf, wo der weitere Verlauf zum Kl. Priel gut erkennen ist. Und hier beende ich den Aufstieg, denn einerseits möchte ich nicht noch eine Stunde gehen, und andererseits ist die Abfahrt über den Prielerplan (Pulver, unverspurt) zu verlockend.

Während Hannes weitergeht (er war im Gegensatz zu mir noch nie im Winter oben), fahre ich nach einer ausgiebigen Pause bei optimalen Bedingungen bis zur Forststraße ab. Dort felle ich nochmals auf und versuche auf der in der Karte eingezeichnete Skiroute zur Prieleralm aufzusteigen. Dieses Unterfangen wird aber bald durch einen dichten Jungwald unmöglich gemacht. Alternative: auf der Forststraße noch 650 Meter weiter und dann nördlich zur Alm aufsteigen. Wenig später treffen wir uns wie vereinbart und fahren nach einer kurzen Rast ins Tal ab.

Fazit: der mir bis dato unbekannte Kessenspitz ist ein lohnender Gipfel für jene, denen der Kl. Priel zu anstrengend ist (so wie mir heute), oder die Abfahrt durchs Eiskar zu unsicher ist.

Bilder