Bei aufgelockerter Bewölkung gehe ich im Brunnental los. Vor mir liegt der Katzengraben, ein eher langweiliger Abschnitt, der mir heute aber nicht so vorkommt. Liegt wohl an der Tagesverfassung.
Erste Rast bei der Abzweigung zur Ahornalm. Die dortige Jagdhütte bietet sich dafür geradezu an. Dann gehe ich zur Kirchdorfer Hütte (auch Ahornalmhütte) weiter und folge bald einem gut erkennbaren Steig zuerst über den Almboden, dann im Wald bis zu einer Geländekante. Dass ich dabei keinen Höhengewinn mache, wird mir erst jetzt bewusst. Ich befinde mich nämlich etwa 150 Meter unter dem Gipfel.
Weglos steige ich im steilen Wald zwischen umgestürzten Bäumen und kleinen Felsen zur Ahornmauer auf. Ein schlichtes Kreuz mit Gipfelbuch und eine schöne Aussicht sind der Lohn für die schweißtreibende letzte halbe Stunde.
Der Übergang zur Schwalbenmauer ist dann wieder gemütlich, fast schon ein Spaziergang. Zuerst erreiche ich den etwas niedrigeren Ostgipfel und nach einem luftigen Gratabschnitt den Hauptgipfel. Da es hier etwas windig ist, verschiebe ich die Mittagsrast und steige gleich über den einfachen Westgrat ab. Unten am Sattel finde ich dann den erhofften windstillen Rastplatz, noch dazu mit einem wunderbaren Ausblick zum Gr. Priel.
Nach einer langen Pause mache ich mich auf den Rückweg. Zuerst über den schönen Almboden mit den interessanten Gesteinsformationen, die im Winter nicht zu sehen sind. Aber heute fallen sie mir erstmals auf. Dann passiere ich die leider geschlossene Steyrerhütte (Jagdsperre) und nähere mich mit großen Schritten dem Katzengraben. Flott bringe ich diesen schattigen und aussichtslosen Abschnitt hinter mich und erreiche nach 8½ Stunden wieder den Ausgangspunkt.