Der Bloßkogel war mir bis vor kurzem nicht bekannt. Erst ein Wanderer hat mich im Gespräch während einer Busfahrt auf die Idee gebracht. Der kürzeste Zustieg ist vom Polsterstüberl übers Prielschutzhaus zum Gipfel. Der hat aber den Nachteil, dass Aufstieg und Abstieg ident sind, was mir nicht so gut gefällt. Also wähle ich eine etwas längere Variante über den Öttlberg.
Beim Weggehen in Hinterstoder ist es stark bewölkt, von der Sonne ist nichts zu sehen. Dafür ist das weiche Licht zum Fotografieren wesentlich besser geeignet.
Die erste Pause mache ich bei der Öttlreith. Es ist nach wie vor bewölkt, aber nicht kalt. Es gibt hier - neben der schönen Aussicht zum Priel und Spitzmauer - auch einen Brunnen, aus dem das Wasser derzeit aber nur spärlich tröpfelt. Zum Befüllen der Wasserflasche reicht es aber.
Der weitere Weg führt mich nun nördlich am Ameiskogel vorbei in Richtung untere Salmeralm. Dazwischen liegt noch ein kurzer Umweg (Abzweigung übersehen) und ein Jagdhaus. Aus dem dortigen Brunnen rinnt derzeit aber keine Wasser. Gut, dass ich die Flasche schon vorher befüllte habe.
Die Abzweigung zur Salmeralm ist leicht zu übersehen, zumal der Weg anscheinend kaum begangen wird. Nach der Alm wird die Wegfindung aber schwieriger. Anfangs treffe ich noch auf Steinmarkierungen, die aber bald weniger werden. Erschwerend kommt jetzt dazu, dass der Steig sehr stark verwachsen ist. Wenn es so weitergeht, werde ich den Bloßkogel nicht erreichen.
Mit GPS-Unterstützung versuche ich wieder aus dem Dickicht herauszukommen, was mir mit einigen Mühen schließlich gelingt. Und überraschenderweise treffe ich hier wieder auf einen Steig (oder sind es doch nur Wildspuren?). Die Richtung stimmt jedenfalls und mein Ziel kommt auch langsam näher.
Näher kommen auch die dunklen Wolken. Regen kann ich jetzt wirklich nicht gebrauchen. Zum Glück wird der Steig jetzt wieder besser und ist im Latschenbereich sogar ausgeschnitten.
Nach etwas vier Stunden erreiche ich den Gipfel. Von der wunderbaren Aussicht bekomme ich leider nur wenig zu sehen. Im Gegenteil, die dunklen Wolken kommen immer näher. Zum Glück sind es bis zum Prielschutzhaus nicht mehr weit.
Eine halbe Stunde später sitze ich schon auf der Terrasse bei einer heißen Suppe. Den kurz darauf folgenden Regenschauer lasse ich in der Gaststube vorübergehen, dann steige ich am Normalweg ins Tal ab.
Endpunkt ist das Polsterstüberl, wo mich der Ruf-Bus pünktlich abholt (unbedingt 30 Minuten vorher anrufen, denn sonst nimmt der nicht den Umweg zum Polsterstüberl).