Hochsommer. Für eine Wanderung ist es mir zu heiß. Radfahren geht aber fast immer, da der Fahrtwind die Hitze erträglich macht.
Ich beginne die Tour in Spital am Pyhrn. In der noch kühlen Morgenluft radle ich mit der geringsten Unterstützung (stromsparend) die gut 300 Höhenmeter zur Passhöhe hinauf. Als Belohnung folgt die lange Abfahrt ins Ennstal. Nun liegt der etwas unangenehme Abschnitt auf der Bundesstraße hinter mir.
Es folgt eine sehr entspannte Fahrt am Ennsradweg bis Trautenfels mit schönen Ausblicken auf die umliegende Berge, allen voran der imposante Grimming. Und dem komme ich bald sehr nahe. Zwischen Untergrimming und der Klachauer Höhe führt der Radweg direkt am Fuße des Berges vorbei.
Vor mir liegt nun das Mitterndorfer Becken, das ich abseits der Hauptstraße bis zum gleichnamigen Ort durchfahre. Hier muss ich mich entscheiden, wie ich zum Grundlsee komme. Entweder weiter am Radweg über den 853 m hohen Radlingpass, oder durchs Salzatal mit anschließender Bergwertung übers Klausöferl mit etwa 1200 m Höhe. In Anbetracht des bisher geringen Stromverbrauches wähle ich die sportlichere Variante.
Nach einer langen Abfahrt erreiche ich den Grundlsee. Die Badeplätze bei Gößl sind gut besucht, kein Wunder bei der angenehmen Wassertemperatur. Ich radle aber noch ein Stück weiter bis zu einem nicht so überlaufenen Naturbadeplatz, wo ich die ersehnte Abkühlung finde.
Anschließend radle ich langsam entlang des Sees in Richtung Bad Aussee. Fast zu langsam unter Berücksichtigung der noch vor mir liegenden Strecke. Natürlich könnte ich hier die Tour beenden und in den Zug einsteigen. Dann würde mir aber der wunderbare Ostuferweg beim Hallstättersee entgehen.
Mit etwas mehr Unterstützung überwinde ich einige kurze Anstiege beim Koppenpass, ehe es steil zur Koppentraun hinuntergeht. Der Radweg wurde hier mit großem Aufwand (Hängebrücke) zwischen Fluss und Bahntrasse errichtet.
Schneller als erwartet komme ich nach Obertraun. Für ein erfrischendes Bad ist meine Zeitreserve aber zu knapp, vielleicht ein anderes mal.
Am wunderbaren Ostuferweg radle ich im schönsten Nachmittagslicht nach Steeg weiter, wo ich eine viertel Stunde vor Abfahrt des Zuges bei der Bahnstation ankomme.