Der kleine Bus holt mich pünktlich bei der Bahnstation in Spital am Pyhrn ab und bringt mich in wenigen Minuten zur Talstation der Wurzeralmbahn. Wie immer bläst dort ein unangenehmer Wind vom Ennstal herauf, der den trostlosen Eindruck des schmucklosen Zweckbaus mit anschließender Asphaltwüste (= Parkplatz) noch verstärkt. Aber zum Glück ändert sich das im Zuge des Aufstieges sehr schnell. Nach einer halben Stunde gehe ich bereits in der Sonne.
Apropos gehen. Hier verläuft auch der 01er vom Neusiedlersee zum Bodensee, und dem folge ich jetzt die nächsten fünf Stunden.
Nach 1½ Stunden komme ich zur Bergstation und damit zum weiten Almboden, der sich bis zum Brunnsteinersee ausdehnt. Hier mache ich die erste Rast und genieße den wunderbaren Blick zur Roten Wand. Eine Pause ist auch angebracht, denn vor mir liegt nun ein steiler Aufstieg.
Zwischen Brunnsteinerkar und der Roten Wand schlängelt sich der Weg, anfangs steil, zum Rote Wand Sattel hinauf. Ich bin überrascht von diesem Steig und der herrlichen Aussicht. Kaum zu glauben, dass ich hier noch nie gegangen bin.
Meinen ursprünglichen Plan, die Rote Wand zu besteigen, verwerfe ich kurzerhand und steige in Richtung Speikwiese auf. So eine weite Fläche würde man in dieser Höhe kaum erwarten.
Vor mir baut sich nun das mächtige Warscheneck auf, dazwischen liegt aber noch ein unscheinbare Erhebung mit einem schlichten Kreuz. "Toter Mann" steht auf der kleinen Tafel, was mit der Realität aber nicht in Einklang zu bringen ist. Denn der richtige "Toter Mann" liegt etwa einen Kilometer weiter westlich zwischen Warscheneck und Arbesboden.
Zurück geht es dann wesentlich flotter, was in Anbetracht der noch vor mir liegenden Strecke auch gut ist. Zuerst steige ich wieder zum Sattel ab und folge dann dem Weg zur Dümlerhütte. Auf eine Einkehr verzichte ich, zu voll ist mir die Terrasse
Der Weg ins Tal zieht sich etwas, außerdem ist er stellenweise steinig und rutschig. Da gibt es schönerer Wege, beispielsweise von der Hofalm nach Spital am Pyhrn.
Roßleithen Ortsmitte ist der Endpunkt meiner Wanderung, wo ich eine gute Bus -u. Zugsverbindung nach Hause habe.