Nach einem kurzen Stück neben dem Bahndamm biege ich in den Wald ab. Ab nun geht es stetig bergauf. Dieser Anstieg bietet kaum eine Gelegenheit zum Verschnaufen, was mit einer verschnupften Nase kein Vorteil ist. Zum Glück erreiche ich aber bald die Nebelgrenze und somit die wärmende Sonne. Das hebt nicht nur die Stimmung, sondern erfreut auch das Atmungsorgan.
Die 900 Höhenmeter zum Gipfel bewältige ich in gut 2½ Stunden, keine Glanzleistung, aber darum geht es ohnehin nicht. Trotzdem gönne ich mir eine sehr lange Gipfelrast. Das Thermometer zeigt 16 Grad auf 1400 Meter Höhe, da lässt es sich gut aushalten.
Für mich der schönste Abschnitt dieser Wanderung liegt zwischen Gipfel und Durchgang. Leicht bergab zwischen Latschen und im lichten Wald, unterbrochen mit schönen Ausblicken, schlängelt sich hier der Weg hinunter.
Nach einem letzten Blick ins Lainautal wechsle ich beim Durchgang auf die schattige Seite. Hier ist es gleich um einige Grade kühler und etwas rutschig. Durch ein neues Seil ist die Steilstufe aber leicht zu überwinden. Es sei hier auch einmal erwähnt, dass alle Wege vorbildlich gepflegt und markiert sind. Alte Seile werden laufend durch neues Material ersetzt .... vorbildlich.
Weiter unten mündet der Wanderweg in eine Forststraße und diese geht am Ende des Waldes in eine kaum befahrene Nebenstraße über. Zwischen Wiesen gehe ich am kleinen Flughafen von Scharnstein vorbei und erreiche 15 Minuten vor Abfahrt des Zuges die kleine Bahnstation.