Sarsteinüberschreitung / 9.8.2022

Heute kann ich die Vorzüge des Klimatickets voll auskosten. Der Tag beginnt mit einer bequemen Zugfahrt von Linz bis zur Bahnstation Goisern - Jodschwefelbad. Hier wartet bereits der Bus, mit dem ich bis zur Pötschenhöhe fahre. 

Beim Aussteigen ist es hochnebelartig bewölkt und ziemlich kühl, fast schon ungewohnt nach den letzten Hitzetagen.

Der markierte Wanderweg beginnt gleich bei der Busstation. Zuerst geht es leicht bergab und dann etwa 1,5 km durch den fast mystischen Knappenwald. Von der Sonne ist derzeit noch nichts zu sehen, aber das ändert sich beim folgenden immer steiler werden Aufstieg bald. Die ersten Gipfel ragen aus der Nebeldecke, die sich jetzt rasch auflöst und ich stehe in der Sonne.

Ich komme zu einer kurzen felsigen Steilstufe, die durch ein Drahtseil entschärft wurde. Dann geht es in einem weiten Kar moderat weiter bis zu einer etwas ausgesetzten Querung. Bei Nässe könnte es hier problematisch sein, heute aber ist es staubtrocken.

Ich nähere mich nun dem Ende des Kars und somit dem Beginn des Almgeländes. Fünf Minuten später werde ich von einer Herde blökender Schafe bei der im Sommer bewirtschafteten vorderen Sarsteinamlhütte empfangen.

Die meisten Wanderer gehen zuerst auf den Gipfel und dann erst zur Alm. Ich aber mache es umgekehrt, da ich den weiten Abstieg nach Obertraun wähle.

Der Hohe Sarstein ist ein Paradeaussichtsberg, freie Sicht nach allen Richtungen. Und als Höhepunkt der Blick zum Dachstein und Hallstättergletscher, der mich jetzt einige Zeit beim Abstieg begleiten wird. Erst ab der Sarsteinhütte, die etwas über der Baumgrenze liegt, verschwindet der Dachstein hinter den Bäumen. Dafür kommt jetzt immer öfter der Hallstättersee ins Blickfeld.

Nach 3½ Stunden Abstieg stehe ich am Seeufer. Da ich noch eine gute halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt des Zuges habe, geht sich auch noch ein erfrischendes Bad im gar nicht so kalten See aus.

Der angenehm klimatisierte Zug bringt mich dann stress-u. staufrei nach Linz zurück.

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