Loserkombination / 18.7.2023

Ich kann mich nicht erinnern, jemals den Loser bestiegen zu haben. Auch in meinen alten Tourenbüchern finde ich keinen Eintrag. Also höchste Zeit, diesen Aussichtsberg im südlichen Salzkammergut zu besteigen. Und dafür habe ich mir eine Kombination von Zug/Rad/Wandern ausgedacht.

Bequem, aber etwas zeitintensiv, komme ich mit dem Zug nach Bad Aussee. Gleich nach dem Aussteigen kann ich bereits den Loser sowie einen Teil der Straße zur Loseralm sehen. Vorerst radle ich aber ohne nennenswerte Steigung nach Altaussee und von dort zur Mautstelle. Ab nun geht es durchgehend bergauf.

Mit leichter und mittlerer Unterstützung überwinde ich den Höhenunterschied bis zur Loseralm in etwa einer ¾ Stunde. Da um diese Zeit sind noch nicht so viele Ausflügler unterwegs sind, haben mich nur wenige Auto überholt. Ich stelle mein Rad gut versperrt hinter der Hütte ab und gehe zu Fuß weiter.

Bald komme ich zum Augstsee, den ich östlich umgehe. Dann wird der Weg steiler, und es gibt auch eine seilversicherte Stelle kurz vorm Loserfenster. Das obligate Foto werde ich aber erst am Rückweg machen, denn momentan ist mir dort zu viel los.

Der Weg schlängelt sich nun zwischen Latschen zum Hochanger. Der Gipfel ist einen Meter höher als der Loser, den ich hier schon sehen kann. Allerdings liegt noch ein Graben dazwischen, um die Mittagszeit eine schweißtreibende Angelegenheit.

Kurz vor 13 Uhr erreiche ich den Gipfel. Losererstbesteigung geschafft. Während der Gipfelrast fallen mir die immer größer werdenden Wolken auf. Die sind zwar sehr fotogen, verheißen aber selten Gutes. Momentan schaut es aber noch nicht nach einem plötzlichen Wetterumschwung aus.

Abstieg zur Loseralm, diesmal westlich am Augstsee vorbei, und dann in schneller Fahrt zur Mautstelle hinunter. Des schwere Rad schiebt hier ordentlich an, mit guten Scheibenbremsen und vorausschauendem Abbremsen aber kein Problem.

Ich radle weiter zum Ausseersee, wo ich eine kurze Badpause einlege. Das Wasser hat 23° ... herrlich. Mittlerweile hat sich ein leichter Schleier vor die Sonne gelegt, der aber zunehmend von dunklen Wolken abgelöst wird. Jetzt kommt auch Wind auf, und plötzlich ist sie da, die Gewitterfront. Ich packe schnell zusammen und radle nach Altaussee, wo ich den Platzregen in einem Wartehäuschen trocken überstehe.

Bald ist der Spuk wieder vorbei und ich radle zum Bahnhof weiter. Da ich hier eine Stunde auf den Zug warten müsste, verlängere ich kurzerhand meine Fahrt nach Obertraun. Leider beginnt es bald wieder zu regnen, trotzdem bleibe ich nicht auf der Straße, sondern biege nach einigen Kilometern auf den Radweg ab. Keine gute Idee, wie sich bald herausstellen wird. Umgestürzte Bäume versperren den Weg. Nur mit Hilfe einiger anderer Radfahrer kann ich die Hindernisse überwinden.

Ziemlich durchnässt erreiche ich die Bahnstation in Obertraun, wo ich Glück habe. Ich kann ohne Reservierung im IC nach Linz mitfahren. An dieser Stelle mein Dank an den freundlichen Zugbegleiter der ÖBB.

Bilder