Vier Betten / 4.10.2013

DSC_1997 Es ist noch ruhig in der Hütte, als ich leise das Lager verlasse. Ich packe meinen Rucksack, trinke noch eine große Tasse heißen Kaffee, dann trete ich in die frische Morgenluft hinaus. Zügig beginne ich die heutige Etappe, den teilweise steilen Anstieg zum Rotkogelsattel unterbreche ich nur für kurze Fotohalte. Über eine Stunde gehe ich im Schatten bergauf, während die umliegenden Gipfel langsam von der aufgehenden Sonne angestrahlt werden.

Rotkogelsattel. Ein wunderbarer Platz für eine erste Rast.Windstill und sonnig. Ich mache einige Fotos mit dem Funkauslöser. Die Landschaft ist hier sehr kahl, felsig, scheinbar leblos. Hier ist es wichtig, den gut markierten Weg nicht zu verlassen. Dolinen, diese tiefen schwarzen Löcher, sind heimtückisch und selbst bei guter Sicht leicht zu übersehen.

Dann taucht in der Ferne etwas abseits vom Weg ein eigenartiges Gebilde auf. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass es vier Betten sind, die hier mitten im Toten Gebirge, weitab von der „Zivilisation“ ziemlich unnütz herumstehen. Sie wurden im Jahr 1997 im Rahmen des „Fest der Regionen“ hier aufgestellt. Der tiefere Sinn dieser Installation wird mir trotz intensiven Nachdenkens nicht klar. Möglicherweise fehlt mir dazu der notwendige Weitblick.

Temlbergsattel. Mittagspause. Ich esse meine Jausenreste. Es ist hier etwas windig, dafür entschädigt die wunderbare Aussicht zum Dachstein. Es folgt der etwas mühsame Abstieg zur Klinserschlucht, wo im Jahr 1942 eine JU 52 abgestürzt ist. Ein Teil des Fahrwerks und das Typenschild sind hier zur Erinnerung aufgestellt bzw. montiert (vor einigen Jahren konnte ich hier noch einen kleinen Teil der Aluminiumverkleidung finden).

Am Ende der Schlucht ändert sich die Landschaft, es wird wieder grün. In der Ferne kann ich bereits das Prielschutzhaus sehen, wo ich die letzte kurze Rast vor dem Abstieg ins Tal einlege.

Auf die Minute genau erreiche ich den Bus in Hinterstoder, der mich als einzigen Fahrgast zum Bahnhof bringt. Mit dem Regionalzug, der keine Haltestelle auslässt, fahre ich völlig entspannt und stressfrei nach Linz zurück.

Fakten:
1. Tag 13,0 km / 1130 HM
2. Tag 13,5 km /   850 HM
3. Tag 20,0 km /   670 HM

Bilder