Wurzerkampl / 27.9.2025

In Anbetracht der Wettervorhersage (Wolken, etwas Sonne, möglicherweise kurze Regenschauer) steht heute keine hochalpine Tour am Programm, sondern eine gemütliche Wanderung.

Mit zwei weiteren Fahrgästen steige ich bei der Talstation der Standseilbahn aus dem Bus und beginne als einziger den Aufstieg zur Wurzeralm. Natürlich könnte ich die 600 Höhenmeter auch in 7 Minuten mit der Bahn überwinden, dann wird die Wanderung aufs Wurzerkampl aber sehr kurz. Außerdem gefällt mir die langsame Annäherung an einen Berg weit besser.

Kurz nach der erste Steigung wird es etwas flacher und ich kann bereits den Gipfel sehen. Der Zustieg erfolgt aber von der Rückseite und ist noch nicht zu sehen. Nach etwa 1½ Stunden komme ich gut aufgewärmt zur Bergstation. Das kann ich jetzt gut gebrauchen, denn hier bläst mir ein kühler Wind entgegen. Und der wird im Laufe des Aufstiegs zum Wurzerkampl immer stärker und schiebt tief hängende graue Wolken in meine Richtung.

Ich komme nun zum anspruchvollsten Abschnitt der Wanderung. Kurz vorm Gipfel verläuft der Weg über einen kurzen, etwas luftigen Grat. Es sind aber nur einige Meter, die schwieriger aussehen als sie sind. Bei Nässe oder im Winter würde ich auf den Gipfelerfolg dennoch verzichten.

Und jetzt kommt auch die Sonne wieder hervor, zumindest zeitweise. Das Warscheneck bekomme ich heute aber nicht zu sehen, denn das bleibt heute wie vorhergesagt von Wolken umhüllt.

Für den Abstieg wähle ich die längere Variante über die Gameringalm. Der Weg hinunter ins Tal ist anspruchslos, was aber nicht negativ gemeint ist. Ganz im Gegenteil, denn der freie Blick beim Gehen ist auch nicht zu verachten.

Bei der Haltestelle an der Landesgrenze OÖ / Stmk beende ich meine Wanderung. 

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Freie Fahrt / 17.9.2025

Den ganzen Sommer war meine bevorzugte Bahnstrecke (Pyhrnbahn) wegen der Bauarbeiten in Micheldorf gesperrt. Jetzt ist die neue Bahnstation fertig und ich habe endlich wieder freie Fahrt.

Pünktlich kommt der REX in Roßleithen an und ich steige nach kurzer Wartezeit in den Bus um. Wenige Minuten später stehe ich am Straßenrand, Häuser kann ich hier keine sehen. Die Landbevölkerung hat meist längere Wege bis zur nächsten Haltestelle. Da ist es schon verständlich, dass meistens das Auto benutzt wird.

Leicht ansteigend führt der Wanderweg bis zur Materialseilbahn. Ab hier wird es endlich steiler und ich komme rasch höher. Zwischendurch gibt es nur wenige Ausblicke, dafür ist die Aussicht bei der Zellerhütte umso schöner. Ich halte mich hier aber nicht lange auf und gehe durch lichten Wald zum Schallerkogel hinauf. Der dort versteckten Cache finde ich diesmal auf Anhieb. Ich mache noch eine Gipfelfoto und gehe zum Lagelsberg weiter.

Nach 3¼ Stunden erreiche ich den Gipfel. Einmal mehr stelle ich fest, dass dieser Gipfel zu den Schönsten in der Gegend zählt. Das liegt vermutlich auch daran, dass man hier nirgends abstürzen kann. Ein Berg ganz nach meinem Geschmack.

Apropos Geschmack. Die Suppe auf der Zellerhütte schmeckt wie immer hervorragend. Gleiches gilt auch für den warmen Topfenstrudel.

Mit vollem Magen (die Portionen sind wirklich sehr groß) steige ich zum Schafferteich ab, wo ich eine letzte Pause einlege. Ich schließe die Augen und stelle mir kurz vor, wie es hier aussehen würde, wenn die vor einigen Jahren geplante Schischaukel tatsächlich gebaut worden wäre. Gut, dass daraus nichts geworden ist.

Jetzt ist es nicht mehr weit bis nach Vorderstoder, von wo mich der Bus wieder pünktlich zur Pyhrnbahn bringt.

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Fünf auf einen Streich / 15.9.2025

Fast auf den Tag genau vor vier Jahren war ich im Höllengebirge unterwegs. Heute gehe ich mit Gernot die fast idente Runde, allerdings mit einer Ausnahme. Auf den langen Abstieg zu den Adlerspitzen verzichten wir, dafür besteigen wir beim Abstieg einen fünften Gipfel. Für mich sogar eine Erstbesteigung.

Die Tour in Stichworten:

  • Parkplatz Taferlklause - Aufstieg im Aurachkar zum Hochleckenkogel (Gipfel 1)
  • Weiter zum Brunnkogel (Gipfel 2)
  • Nach der Mittagsrast weiter zum Mathiaskogel (Gipfel 3)
  • Von dort zu dem schon in Sichtweite befindlichen Jagerköpfl (Gipfel 4)
  • Hungrig und durstig zum Hochleckenhaus und nach einer letzten Rast Abstieg ins Aurachkar zum Jausenkogel (Gipfel 5)

Letzterer ist eigentlich kein richtiger Gipfel, sondern mehr ein riesiger Felsen mitten am Weg. Und obwohl nur wenige Meter bis zum Kreuz zu bewältigen sind, ist das der technisch anspruchvollste Gipfel von allen fünf.

Nach der kurzen Klettereinlage steigen wir zum Taferlklaussee ab, wo wir die 5-Gipfel-Runde nach 12 km beenden.

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Dampf im Steyrtal / 6.9.2025

Meine heutige Radtour führt mich ins Steyrtal, genauer gesagt zum alten Bahnhof in Steinbach, knapp 45 km entfernt. Spätestens um 11 Uhr möchte ich dort sein, da laut Fahrplan um diese Zeit der Nostalgiezug mit Dampflok in Richtung Steyr abfährt.

Ich starte um 8 Uhr und radle vorerst nach Traun und ab dort am Kremstalweg R10 nach Rohr und weiter am Voralpenweg R12 nach Bad Hall. Erste kurze Pause zwecks Beschaffung von Kraftstoff (Jause). 

Obwohl ich nicht das Gefühl habe langsam gefahren zu sein, vergeht die Zeit rascher als mir lieb ist. Damit ich pünktlich nach Steinbach komme, muss ich also einen Zahn zulegen. Trotzdem mache ich einen kurzen Abstecher zum Empire State Building. Die prominente Adresse lautet 4541 Adlwang Nord. Die Einreise ist unkompliziert (keine ESTA Registrierung notwendig) und man ist auch nicht der Unberechenbarkeit eines Präsidenten ausgeliefert.

Kurz vor 11 Uhr komme ich nach Steinbach. Die rauschende Dampflok steht schon bereit. Ich mache einige Fotos und radle dann am Steyrtalweg R8 einige Kilometer flussabwärts um den Museumszug in voller Fahrt fotografieren zu können. Hier werden Erinnerungen wach, da ich Anfang der 1980er Jahre die Bahn noch im Planbetrieb erleben konnte.

Auf Nebenstraßen komme ich am Nachmittag nach Steyr, wo ich meine heute Ausfahrt beende.

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Zwei Ecken und ein Oberlauser / 4.9.2025

Nach zwei Winterbesteigungen des Gr. Maiereck (1996 und 2020) steht heute die Sommervariante am Programm. Da es heute noch einmal sehr warm werden soll, entscheiden wir uns für den nördlichen Aufstieg.

Der beschilderte Wanderweg 639 beginnt direkt an der Eisenstraße zwischen Ober u.- Unterlaussa etwa 2 km nach dem Sagwirt. Mit Mühe zwängen wir uns durch den engen Durchgang zwischen Gittertor und Zaun, Radfahrer haben hier keine Chance, leider. Denn die Auffahrt auf der Forststraße bis zum Sauboden wäre schon eine Erleichterung, besonders beim Rückweg.

Vor uns liegen 6 km Forststraße. Das klingt nicht sehr verlockend, doch der erste Eindruck täuscht. Die Straße schlängelt sich mit vielen Kehren in einem anfangs schmalen, dann immer breiter werdenden Graben zum Sauboden hinauf. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Ausblicke, für eine Forststraße also gar nicht so übel.

Am Ende der Straße, dort wo links eine schöne Jagdhütte auf Gäste wartet, sehen wir rechts bereits den weiteren Aufstiegsweg zu einem Sattel. Sieht gar nicht so weit aus, ist es aber, und vor allem steil. Der Weg ist besonders zu Beginn etwas mühsam zu begehen, da haben die Kühe ganze Arbeit geleistet. Oben wird es besser und nach gut einer Stunde erreichen wir den Sattel.

Kurze Verschnaufpause, dann gehen wir links nicht mehr ganz so steil in Richtung Gipfel weiter. Der Wald wird jetzt lichter und bald haben wir freie Sicht zu den Haller Mauern mit dem markanten Hexenturm. Kurz vorm Gipfel kommen auch die nahen Gesäuseberge ins Blickfeld und weiter hinten im Osten der Hochschwab, eine herrliche Aussicht als Belohnung für den 3½ stündigen Aufstieg.

Leider müssen wir uns von unserem Logenplatz wieder trennen, denn der Abstieg ist noch lang. Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, unten beim Sattel noch schnell den Abstecher auf das Kl. Maiereck zu machen. Der kurze Gegenanstieg lohnt sich allemal, denn die Aussicht beim kleinen Kreuz ist besser als erwartet.

Ab nun geht es aber nur mehr bergab. Zuerst wieder zum Sauboden hinunter und dann auf der Forststraße ins Tal. Beim Rückweg wird uns erst so richtig bewusst, wie lange wir auf der Forststraße aufgestiegen sind. Gut, dass man nicht immer alles im Voraus so genau weiß.

Bei der Heimfahrt nutzen wir die Gelegenheit, beim Sagwirt einzukehren. Dieses Wirtshaus befindet sich ja wirklich etwas abseits vom "Schuss" und umso erfreulicher ist es, dass hier in der Einschicht ein kleiner Gastronomiebetrieb standhaft dem Wirtshaussterben Paroli bietet. Das Essen schmeckt übrigens vorzüglich, das heimische Bier sowieso. Wir sind hier im Gösser-Land.

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Erster Morgennebel / 3.9.2025

So schnell geht es, und der Sommer ist schon wieder in der Zielgeraden.

Der morgendliche Nebel lichtet sich entgegen meiner Erwartung nicht so bald, schon gar nicht an der Traun, wo es besonders feucht ist. Erst bei Marchtrenk treffen mich die ersten Sonnenstrahlen und es wird spürbar wärmer.

Einige Kilometer später radle ich bei strahlendem Sonnenschein durch Wels und nach einer kurzen Trinkpause weiter nach Lambach. In der Ferne tauchen langsam die ersten hohen Berge auf, Traunstein, Brunnkogel und wie sie alle heißen.

Ich radle auf Nebenstraßen entlang von hohen Maisfeldern, frisch gepflügten Äckern und Wiesen. Besonders schön ist der Abschnitt zwischen Stadl-Paura und dem Traunfall, wo das Höllengebirge schon gut zu sehen ist.

Anders als in den letzten Jahren mache ich heute einen Bogen um das Industriegebiet bei Laakirchen und bleibe westlich der Traun. Eine gute Entscheidung, denn die sich dabei mehr oder weniger zufällig ergebende Route ist landschaftlich wirklich sehr schön. Dabei komme ich auch nach Obernathal, eine Ortschaft mit 9 Adressen (Stand 2020). Eine davon ist Obernathal 2, das Bernhard Haus

Da mir nicht nach einer Besichtigung zumute ist und das Haus nur am Wochenende offen hat, radle ich nach Ohlsdorf weiter. Dann geht es bergab zur Traun und am schönen Uferweg komme ich direkt zum Rathausplatz in Gmunden.

Auf eine Weiterfarhrt nach Ebensee verzichte ich, da der Radweg hier direkt an der stark befahrenen B 145 verläuft. Da gibt es ruhigere Strecken, beispielsweise über Pinsdorf, Aurachkirchen und Wankham nach Attnang-Puchheim, wo ich meine Fahrt nach 91 km beende.

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Passau - die Fünfte / 1.9.2025


Immer wieder lese/höre ich in letzter Zeit von schweren Unfällen mit E-Bikes. Um mein persönliches Risiko etwas zu reduzieren, radle ich daher gerne auf Radwegen. So auch heute wieder auf meiner Standardtour durch das Donautal. Und obwohl es heuer bereits die fünfte Fahrt auf dieser Strecke ist, entdecke ich ich doch etwas für mich Neues.

Da wäre einmal Elis Radlertreff in Unterlandshaag. So einen liebevoll gestalteten Rastplatz habe ich noch nie gesehen. Neben gekühlten Getränken und Kuchen gibt es sogar eine Espressomaschine und passend dazu eine gemütliche Sitzgelegenheit mit Schutz vor Wind und Wetter. Besser geht es nicht. 

Meine zweite Entdeckung ist eine leicht zu übersehende Hinweistafel an der Bundesstraße nach Passau. Sie erinnert an ein ehemaliges Lager zur Zeit des Ständestaates. Es handelt sich um das Bettlerlager Schlögen, von dem heute nichts mehr zu sehen ist.

Nach 90 Kilometern ohne brenzligen Situationen komme ich nach Passau und beende dort wie immer die Tour beim Bahnhof.

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