Zwei Ecken und ein Oberlauser / 4.9.2025

Nach zwei Winterbesteigungen des Gr. Maiereck (1996 und 2020) steht heute die Sommervariante am Programm. Da es heute noch einmal sehr warm werden soll, entscheiden wir uns für den nördlichen Aufstieg.

Der beschilderte Wanderweg 639 beginnt direkt an der Eisenstraße zwischen Ober u.- Unterlaussa etwa 2 km nach dem Sagwirt. Mit Mühe zwängen wir uns durch den engen Durchgang zwischen Gittertor und Zaun, Radfahrer haben hier keine Chance, leider. Denn die Auffahrt auf der Forststraße bis zum Sauboden wäre schon eine Erleichterung, besonders beim Rückweg.

Vor uns liegen 6 km Forststraße. Das klingt nicht sehr verlockend, doch der erste Eindruck täuscht. Die Straße schlängelt sich mit vielen Kehren in einem anfangs schmalen, dann immer breiter werdenden Graben zum Sauboden hinauf. Zwischendurch gibt es immer wieder schöne Ausblicke, für eine Forststraße also gar nicht so übel.

Am Ende der Straße, dort wo links eine schöne Jagdhütte auf Gäste wartet, sehen wir rechts bereits den weiteren Aufstiegsweg zu einem Sattel. Sieht gar nicht so weit aus, ist es aber, und vor allem steil. Der Weg ist besonders zu Beginn etwas mühsam zu begehen, da haben die Kühe ganze Arbeit geleistet. Oben wird es besser und nach gut einer Stunde erreichen wir den Sattel.

Kurze Verschnaufpause, dann gehen wir links nicht mehr ganz so steil in Richtung Gipfel weiter. Der Wald wird jetzt lichter und bald haben wir freie Sicht zu den Haller Mauern mit dem markanten Hexenturm. Kurz vorm Gipfel kommen auch die nahen Gesäuseberge ins Blickfeld und weiter hinten im Osten der Hochschwab, eine herrliche Aussicht als Belohnung für den 3½ stündigen Aufstieg.

Leider müssen wir uns von unserem Logenplatz wieder trennen, denn der Abstieg ist noch lang. Trotzdem lasse ich es mir nicht nehmen, unten beim Sattel noch schnell den Abstecher auf das Kl. Maiereck zu machen. Der kurze Gegenanstieg lohnt sich allemal, denn die Aussicht beim kleinen Kreuz ist besser als erwartet.

Ab nun geht es aber nur mehr bergab. Zuerst wieder zum Sauboden hinunter und dann auf der Forststraße ins Tal. Beim Rückweg wird uns erst so richtig bewusst, wie lange wir auf der Forststraße aufgestiegen sind. Gut, dass man nicht immer alles im Voraus so genau weiß.

Bei der Heimfahrt nutzen wir die Gelegenheit, beim Sagwirt einzukehren. Dieses Wirtshaus befindet sich ja wirklich etwas abseits vom "Schuss" und umso erfreulicher ist es, dass hier in der Einschicht ein kleiner Gastronomiebetrieb standhaft dem Wirtshaussterben Paroli bietet. Das Essen schmeckt übrigens vorzüglich, das heimische Bier sowieso. Wir sind hier im Gösser-Land.

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Erster Morgennebel / 3.9.2025

So schnell geht es, und der Sommer ist schon wieder in der Zielgeraden.

Der morgendliche Nebel lichtet sich entgegen meiner Erwartung nicht so bald, schon gar nicht an der Traun, wo es besonders feucht ist. Erst bei Marchtrenk treffen mich die ersten Sonnenstrahlen und es wird spürbar wärmer.

Einige Kilometer später radle ich bei strahlendem Sonnenschein durch Wels und nach einer kurzen Trinkpause weiter nach Lambach. In der Ferne tauchen langsam die ersten hohen Berge auf, Traunstein, Brunnkogel und wie sie alle heißen.

Ich radle auf Nebenstraßen entlang von hohen Maisfeldern, frisch gepflügten Äckern und Wiesen. Besonders schön ist der Abschnitt zwischen Stadl-Paura und dem Traunfall, wo das Höllengebirge schon gut zu sehen ist.

Anders als in den letzten Jahren mache ich heute einen Bogen um das Industriegebiet bei Laakirchen und bleibe westlich der Traun. Eine gute Entscheidung, denn die sich dabei mehr oder weniger zufällig ergebende Route ist landschaftlich wirklich sehr schön. Dabei komme ich auch nach Obernathal, eine Ortschaft mit 9 Adressen (Stand 2020). Eine davon ist Obernathal 2, das Bernhard Haus

Da mir nicht nach einer Besichtigung zumute ist und das Haus nur am Wochenende offen hat, radle ich nach Ohlsdorf weiter. Dann geht es bergab zur Traun und am schönen Uferweg komme ich direkt zum Rathausplatz in Gmunden.

Auf eine Weiterfarhrt nach Ebensee verzichte ich, da der Radweg hier direkt an der stark befahrenen B 145 verläuft. Da gibt es ruhigere Strecken, beispielsweise über Pinsdorf, Aurachkirchen und Wankham nach Attnang-Puchheim, wo ich meine Fahrt nach 91 km beende.

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Passau - die Fünfte / 1.9.2025


Immer wieder lese/höre ich in letzter Zeit von schweren Unfällen mit E-Bikes. Um mein persönliches Risiko etwas zu reduzieren, radle ich daher gerne auf Radwegen. So auch heute wieder auf meiner Standardtour durch das Donautal. Und obwohl es heuer bereits die fünfte Fahrt auf dieser Strecke ist, entdecke ich ich doch etwas für mich Neues.

Da wäre einmal Elis Radlertreff in Unterlandshaag. So einen liebevoll gestalteten Rastplatz habe ich noch nie gesehen. Neben gekühlten Getränken und Kuchen gibt es sogar eine Espressomaschine und passend dazu eine gemütliche Sitzgelegenheit mit Schutz vor Wind und Wetter. Besser geht es nicht. 

Meine zweite Entdeckung ist eine leicht zu übersehende Hinweistafel an der Bundesstraße nach Passau. Sie erinnert an ein ehemaliges Lager zur Zeit des Ständestaates. Es handelt sich um das Bettlerlager Schlögen, von dem heute nichts mehr zu sehen ist.

Nach 90 Kilometern ohne brenzligen Situationen komme ich nach Passau und beende dort wie immer die Tour beim Bahnhof.

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