Knapp darunter / 26.10.2013

DSC_2480Vielleicht waren es nur 100 Meter, die uns von der Sonne getrennt haben. Aber eben 100 Meter darunter. So war der Vormittag des Ausflugs der AV-Ortsgruppe Leonding ziemlich aussichtslos (im wahrsten Sinne des Wortes). Umso größer war dann die Freude, als wir im Thurytal, also gegen Ende der Wanderung, in prächtiger Herbstsonne Rast machen konnten.

Nach einem kurzen Stadtrundgang und Besuch der Landesausstellung (mit sehr informativer Führung) brachte uns die ÖBB wieder nach Linz zurück.

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Schiefersteinüberschreitung / 25.10.2013

DSC_2389 Geplant war, von Losenstein nach Großraming zu gehen, und dabei den Schieferstein als höchste Erhebung zu besuchen. Der Aufstieg vom Ort (Friedhof) ist mit drei Stunden angegeben, also eher lang für einen relativ niedrigen Berg.

Bereits nach einer halben Stunde stehe ich in der Sonne und kann auf den im Tal liegenden Nebel blicken. Zeit für eine kurze Rast unter der markanten Hackermauer (Klettergarten Pfennigstein).Panorama_kPanoramabild Rastplatz Hackermauer (zum Vergrößern anklicken)

Nun folge ich dem Kammverlauf bis zum Steinernen Jäger. Der Steig macht stellenweise einen wenig begangenen Eindruck, verfehlen kann man ihn aber nicht. Den ausgesetzten Gipfel lasse ich links liegen, steige einige Meter zum Grat hinauf und gehe auf diesem – teilweise luftig – die angegebenen zehn Minuten zum Schieferstein.

Hier kann ich die beabsichtigte Abstiegsroute etwas einsehen, die aber wenig einladend wirkt. Ein kurzer luftiger Abschnitt zu einem Nebengipfel, und anschließend dürfte es steil die Felsen hinunter gehen, was ich aber nicht erkennen kann. Ein junger Bursch hat mir den Steig als nicht ganz so einfach geschildert, er ist nicht markiert. Ich wäge kurz ab, lange Gipfelrast oder unsicherer Abstieg. In Anbetracht der schönen Aussicht fällt die Wahl auf den Gipfel.

Für den Abstieg muss ich nun etwas umdisponieren. Ich entscheide mich für den Weg Nr. 25 nach Reichraming, der kurz vorm Steinernen Jäger nach Süden abzweigt. Diese Variante hat allerdings den Nachteil, dass ich die Hälfte auf einer asphaltierten Straße gehen muss. Dennoch war es eine schöne Wanderung, auch wenn es keine vollständige Überschreitung geworden ist.

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Weißhorn - Überschreitung / 20.10.2013

DSC_2240Das Weißhorn beim Offensee (nicht zu verwechseln mit diesem Weisshorn), ist ein klassischer Skiberg, im Winter nicht besonders schwierig, mit schöner Aussicht. Im Internet finden sich allerdings kaum Informationen zur „Sommerbesteigung“ was nicht verwunderlich ist, führt doch kein markierter Weg dort hinauf. Aber immerhin stoße ich auf einen GPS-Track, der mir eine Route vom Hochpfad zum Gipfel und weiter zur Rinnerhütte vorgibt.

Gleich zu Beginn muss ich etwas mühsam einen steilen, verwachsenen Hang aufsteigen, von einem Steig ist hier nichts zu erkennen. Möglicherweise hätte ich es weiter östlich versuchen sollen. Gelegentlich finden sich dann vereinzelt kleine Steinwegweiser, sehr unauffällig, aber mit etwas Spürsinn zu entdecken.

Schließlich erreiche ich eine alte Forststraße, die ich nach einigen Kehren wieder verlasse. Nun gibt das Gelände die logische Aufstiegsrichtung vor. Der Steig ist nun etwas ausgeprägter, vereinzelt ist sogar eine blaue Markierung zu erkennen. Nach drei Stunden erreiche ich den Gipfel. Es ist fast windstill und ungewöhnlich warm.

Abstieg zum Rinnerboden. Der Steig ist mit roten Farbpunkten und Steinmännchen ganz gut markiert, was bei dem Gewirr an kleinen Gräben und Latschengassen eine große Erleichterung ist. Andernfalls wäre es hier sehr mühsam einen Weg hinunter zu finden.

Wildensee_kPanorama Wildensee (zum Vergrößern anklicken)

Nach einem Abstecher zum Wildensee steige ich am Weg 212 zum Offensee ab. Hier schließt sich wieder der Kreis (1250 HM / 17 km).

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Dürrenstein / 12.10.2013

DSC_2176  AV-Tour der Ortsgruppe Leonding

Zu fünft beginnen wir um 9 Uhr den Aufstieg durch den Lechnergraben zur Ybbstalerhütte. Zwischen den schnell ziehenden Wolken zeigt sich immer wieder der blaue Himmel, was sich nach der kurzen Rast in der Hütte leider zu unseren Ungunsten ändert.

Die Sonne hat sich – entgegen der Wettervorhersage – nun endgültig verabschiedet, dafür beginnt es leicht zu regnen. Weiter draußen im Flachland dürfte es sonnig sein, am Dürrenstein stauen sich aber die Wolken. Dem nahen Ötscher geht es aber auch nicht besser.

Kurz nach 14 Uhr erreichen wir den Gipfel, eine Sicht ist praktisch nicht vorhanden, dafür aber starker Wind (mit Spitzen knapp unter 80 km/h – hat Peter gemessen). Die geplante großzügige Gipfelrast fällt daher aus, erst weiter unten finden wir einen halbwegs windgeschützten Platz für eine kurze Pause.

Wir passieren die Herrenalm und gelangen bald in den Graben des Herrenbach, der später in den Taglesbach mündet. Auf rutschigem, manchmal steilen Waldweg, dann auf einer Forststraße, gelangen wir zum Endpunkt unserer Überschreitung (23 km / 1450 HM).


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Vier Betten / 4.10.2013

DSC_1997 Es ist noch ruhig in der Hütte, als ich leise das Lager verlasse. Ich packe meinen Rucksack, trinke noch eine große Tasse heißen Kaffee, dann trete ich in die frische Morgenluft hinaus. Zügig beginne ich die heutige Etappe, den teilweise steilen Anstieg zum Rotkogelsattel unterbreche ich nur für kurze Fotohalte. Über eine Stunde gehe ich im Schatten bergauf, während die umliegenden Gipfel langsam von der aufgehenden Sonne angestrahlt werden.

Rotkogelsattel. Ein wunderbarer Platz für eine erste Rast.Windstill und sonnig. Ich mache einige Fotos mit dem Funkauslöser. Die Landschaft ist hier sehr kahl, felsig, scheinbar leblos. Hier ist es wichtig, den gut markierten Weg nicht zu verlassen. Dolinen, diese tiefen schwarzen Löcher, sind heimtückisch und selbst bei guter Sicht leicht zu übersehen.

Dann taucht in der Ferne etwas abseits vom Weg ein eigenartiges Gebilde auf. Bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass es vier Betten sind, die hier mitten im Toten Gebirge, weitab von der „Zivilisation“ ziemlich unnütz herumstehen. Sie wurden im Jahr 1997 im Rahmen des „Fest der Regionen“ hier aufgestellt. Der tiefere Sinn dieser Installation wird mir trotz intensiven Nachdenkens nicht klar. Möglicherweise fehlt mir dazu der notwendige Weitblick.

Temlbergsattel. Mittagspause. Ich esse meine Jausenreste. Es ist hier etwas windig, dafür entschädigt die wunderbare Aussicht zum Dachstein. Es folgt der etwas mühsame Abstieg zur Klinserschlucht, wo im Jahr 1942 eine JU 52 abgestürzt ist. Ein Teil des Fahrwerks und das Typenschild sind hier zur Erinnerung aufgestellt bzw. montiert (vor einigen Jahren konnte ich hier noch einen kleinen Teil der Aluminiumverkleidung finden).

Am Ende der Schlucht ändert sich die Landschaft, es wird wieder grün. In der Ferne kann ich bereits das Prielschutzhaus sehen, wo ich die letzte kurze Rast vor dem Abstieg ins Tal einlege.

Auf die Minute genau erreiche ich den Bus in Hinterstoder, der mich als einzigen Fahrgast zum Bahnhof bringt. Mit dem Regionalzug, der keine Haltestelle auslässt, fahre ich völlig entspannt und stressfrei nach Linz zurück.

Fakten:
1. Tag 13,0 km / 1130 HM
2. Tag 13,5 km /   850 HM
3. Tag 20,0 km /   670 HM

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Glücksplatz / 3.10.2013

DSC_1904Neun Stunden geschlafen. Ich blicke aus dem Fenster und sehe den von der Morgensonne in rötliches Licht getauchten Brunnkogel. Im Winterraum ist es noch relativ warm, etwas Glut im Ofen hat ein Abkühlen des Raumes verhindert. Frühstück mit Aussicht, nicht alltäglich. Nach dem Begleichen der „Rechnung“ durch Einwerfen des Geldes in eine Blechkassette (hier wird auf die Ehrlichkeit der Gäste vertraut) mache ich mich auf den Weg.

Zuerst gehe ich zum Henarsee, dessen Ufer in der Nacht schon zugefroren sind. Ein ruhiger Platz, der zum Verweilen einlädt. In der Sonne ist es schon angenehm warm, windstill.

Das ändert sich aber bald, denn am ersten Gipfel des heutigen Tages weht ein kühles Lüfterl. Aber es ist ein Glücksplatz, der „Redender Stein“, eine freistehende Erhebung mitten im Toten Gebirge. Von hier kann ich bereits mein nächstes Ziel sehen, den Wildgößl. Allerdings trennen mich noch zweieinhalb Stunden Gehzeit vom Gipfel, den ich schließlich am Nachmittag erreiche. Hier ist es ebenfalls windig, kein guter Platz für eine Rast.

Bei der kräftig sprudelnden Quelle unterhalb vom Abblasbühel fülle ich beide Trinkflaschen (2,5 l) schon für den nächsten Tag, denn bis zum heutigen Tagesziel benötige ich kein Wasser mehr. Bei der Pühringerhütte gibt’s ohnedies flüssigen Nachschub.

Wie geht es weiter? Morgen möchte ich nach Hinterstoder gehen, die längste Etappe wie mir ein Blick auf die Karte bestätigt. Da ist zeitiger Aufbruch angesagt.

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Aufstieg / 2.10.2013

DSC_1793 Von Altaussee nach Hinterstoder

Drei Tage
im Toten Gebirge

Obwohl ich schon oft in diesem Gebirge gewandert bin, gibt es für mich immer noch unbekannte Abschnitte. Der Weg von Altaussee zum Appelhaus ist so einer.

Der Ausgangspunkt ist mit Bahn und Bus ganz gut zu erreichen, eine gewisse Gelassenheit kann aber nicht schaden. So kann man kleine Erschwernisse, wie z.B. einen Maschinenschaden kurz nach Wels, besser verkraften (man kann das auch positiv sehen: im Flugzeug wäre so etwas wirklich unangenehm).

Von Altaussee gehe ich zuerst entlang des malerischen Seeufers mit der mächtigen Trisselwand im Hintergrund zur Seewiese. Hier verlasse ich den flachen Spazierweg und steige teilweise auf einer Forststraße zum Hochklapfsattel auf. Hier treffe ich auf den 01er (E4), den ich in den kommenden Tagen bis Hinterstoder begehen werde. Von der Zeit liege ich ganz gut, also geht sich auch noch eine Kaffeepause aus.

Nun geht es zur Augstwiesenalm hinunter, die heute einen sehr verlassenen Eindruck macht. Keine Wanderer, kein Vieh, aber dennoch ist es nicht ruhig. Das Röhren der Hirsche begleitet mich nun bis zum Appelhaus, manchmal hab ich das Gefühl, dass hinter der nächsten Biegung ein Hirsch auf mich lauert.

Kurz vor Sonnenuntergang stehe ich vor dem geschlossenen Appelhaus, nur der Winterraum ist offen. Gleich mache ich mich ans Einheizen, und nach kurzer Zeit ist es angenehm warm. Der Abend verläuft dann relativ unspektakulär, zuerst Kerze suchen, dann Stirnlampe reparieren, anschließend Suppe kochen, noch etwas Holz hacken, schlafen.

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