Montaña Del Aserrador / 27.3.2018

Letztes Jahr ist mir bei einer Wanderung ein Berg aufgefallen, der - zumindest aus der Ferne betrachtet - einfach zu besteigen sein müsste. Hilfreiche Beschreibungen dazu habe ich aber keine gefunden. Also auf zur "Erstbesteigung". Ausgangspunkt ist die nächste Busstation nach Ayacata wo sich ein kleiner Parkplatz befindet. Fahrplanbedingt kann ich erst um 11 Uhr weggehen, dementsprechend warm ist es um diese Zeit.

Wunderschön und abwechslungsreich schlängelt sich der Weg in Richtung Roque Nublo, vorbei an einem Wasserreservoir, das von einem weiter oben entspringenden Bach gespeist wird. Ich folge dem Weg bis auf etwa 1580 m Höhe, dann biege ich weglos links zu einem Sattel ab. Es geht nun kurz bergab, dann bei einer Steinmauer (offenbar war hier ein altes Weidegebiet) linkerhand teilweise zwischen Buschwerk bis zum Wandfuß hinauf. Hier wird es kurz etwas steiler, aber nicht ausgesetzt. Der natürlichen Linie folgend komme ich zu einer Rinne an deren Ende ich rechts über glatte Felsen zum weiten Gipfelplateau aufsteige. Jetzt ist erstmals der höchste Punkt zu sehen, den ich nach 1,5 Stunden erreiche.

Beim herrlicher Ausblick auf die wilde Landschaft im Inneren der Insel vergeht die Zeit wie im Flug. Nach einer Stunde Rast steige ich wieder ab und gehe zum Hauptweg zurück. Von dort weiter zur Degollada Roque Nublo, wo es vorerst mit der Ruhe vorbei ist. Hier führt nämlich der kürzeste Weg vom Parkplatz La Goleta zum Roque Nublo.

Ich überquere die GC 600 und steige zum El Montañón auf. Hier habe ich nochmals einen schönen Blick zum Teide, den ich im Dezember 2016 bestiegen habe. Weiter geht's zur Degollada de los Hornos, wo ich südlich zum Cruz Grande abzweige. Auf dem mir schon vom Vorjahr bekannten Camion Royal steige ich ohne Zeitdruck zur Bushaltestelle ab, die ich eine halbe Stunde vor Abfahrt erreiche.

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Alto de Las Pasadas / 26.3.2018

Eine Wanderung ohne Anreise, so hab ich es gern. Beim örtlichen Gemischtwarenhändler kaufe ich mir noch etwas Proviant und gehe bei leichter Bewölkung los. Die 4-spurige Schnellstraße lasse ich schnell hinter mir, die bald anschließende Autobahn unterquere ich bei einem Durchlass. Nun wird es ruhiger und bald ist vom Straßenlärm nichts mehr zu hören.

Auffallend sind die vielen Kanäle, die aber langsam zerfallen. Es muss ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem gewesen sein, das hier in mühevoller Handarbeit errichtet worden ist. Angebaut wird hier aber schon lange nichts mehr.

Erste Rast unterm Hochspannungsmast. Hier kann man den Strom fließen hören, es klingt fast wie das Rauschen eine Baches. Der ist aber derzeit fast ausgetrocknet und somit geräuschlos.

Nun verlasse ich die Schotterpiste und steige auf gut Glück zwischen riesigen Kakteen und anderen stacheligen Pflanzen den Berg hinauf. Dank GPS-Karte ist die Orientierung problemlos und nach gut zwei Stunden erreiche ich die eher  unscheinbare "Anhöhe der Vergangenheit" - Alto de Las Pasadas. Es ist ein selten besuchter Gipfel mit schöner Rundumsicht.

Während der Rast entdecke ich durchs Fernglas einen schmalen Pfad, der aber unerreichbar auf der anderen Seite des Barranco liegt. Dafür finde ich aber einen unschwierigen Abstieg in die Schlucht und folge zuversichtlich dem schwach ausgeprägten Steig. Aber bereits nach wenigen Minuten endet meine Exploration des Barranco Toro bei einem zehn Meter hohen Wasserfall. Möglicherweise wäre der Abstieg hinter dem Felsen gar nicht so schwierig, da ich aber alleine unterwegs bin verzichte ich auf Experimente.

Also steige ich wieder zum Rand der Schlucht hinauf. Mittlerweile hat der Wind die Wolken vertrieben und ich spüre die schattenlose Mittagshitze. Immer das Meer vor Augen gehe ich zügig zur Küste hinunter. Der gewählte Alternativweg (westlich) ist leider nicht besonders schön, umso mehr genieße ich dann die Abkühlung im etwa 20 Grad warmen (oder kalten) Atlantik.

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Stofferkar / 11.3.2018

Seit 26 Jahren gehe ich nun Schitouren und bin aber noch nie von Roßleithen zur Roten Wand aufgestiegen. Also Zeit für eine Erkundungstour in ein Gebiet, das ich vom Sommer gut kenne.

Nach einem kurzen Tragestück steige ich beim Sensenwerk in die Bindung und folge dem Sommerweg bis zur Roßleithenreith (die Bezeichnung "Reith" dürfte übrigens vom Wort "roden" abstammen). Es ist eine beschauliche kleine Alm mit schöner Aussicht, gerade recht für eine erste kurze Rast.

Die vom Wetterbericht angekündigten Schleierwolken treffen pünktlich ein, die Sonne zeigt sich leider nur mehr in stark abgeschwächter Form. Nach 2:20 Stunden kommt dann die Dümlerhütte in Sichtweite. Beim Eingang befindet sich eine kleine Nische mit Bank und Tisch, davor ein mächtiger Schneehaufen auf der Terrasse. Kurze Rast.

Dann weiter entlang des Sommerweges in Richtung Rote Wand. Nach einer etwas steileren Querung wird es wieder flacher und der Gipfel kommt in Sichtweite. Gut zu erkennen sind die Tourengeher, die von der Wurzeralm kommen und die letzten Meter zum Kreuz aufsteigen. Wenig später stehe auch ich oben. Starker Wind macht hier wenig Lust auf eine längere Rast und auch die Sonne zeigt sich nur mehr zwischendurch.

Für die Abfahrt wähle ich die Variante durchs Stofferkar. Die Schneeverhältnisse sind dort etwas besser als erwartet, insgesamt aber eher bescheiden (tief durchfeuchtet und schwer). Anschließend unter der Materialseilbahn durch lichten Wald einmal einen Weg querend bis zu einer Forststraße. Auf dieser dann in einem weiten Bogen zum Sensenwerk zurück.

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Schafplan / 4.3.2018

Schafplan, was für ein eigenartiger Name. Heißt es nun der oder die Schafplan? Und wie kommt man überhaupt auf diese Bezeichnung. Das schlaue Internet hilft mir dabei nur bedingt weiter. Hilfreicher sind da schon meine verstaubten Kenntnisse der lateinischen Sprache. Planum = Ebene. Und schon scheint das Rätsel gelöst zu sein. Auf der Hochebene südlich der Laglalm dürften sich in der Vergangenheit Schafe sehr wohl gefühlt haben. Das ist zumindest eine halbwegs plausible Erklärung. Und da die Ebene weiblich ist, heißt es konsequenterweise die Schafplan.

Erreichen kann man diesen wunderbaren Ort am besten im Winter indem man der Sommermarkierung vom Langlaufzentrum Innerrosenau zur Laglalm folgt. Diese bietet sich dann auch als erster Rastplatz nach dem teilweise steilen Anstieg im Wald an. Nach einem weiteren kurzen Anstieg liegt sie endlich vor uns, die Schafplan.

Umschlossen vom Mitterberg und Kreuzmauer breitet sich eine wunderbare Landschaft vor uns aus. Über leicht welliges Gelände steigen wir in den hinteren Teil des weiten Kars auf. Unser Ziel ist der Mitterberg, der am einfachsten von Süden bestiegen werden kann. Das Unterfangen stellt sich aber schwieriger als erwartet heraus. Schon der kurze steile Anstieg bis zum Schidepot ist eine Herausforderung (zumindest für mich). Die Spitzkehrentechnik sollte man hier nicht zum ersten Mal üben.

In der schmalen Scharte steht es sich dann auch nicht besonders gut. Vorsichtig ziehe ich die Felle ab und beobachte dabei Günter beim Einstieg zum Gipfelgrat. Und schnell wird mir klar, dass ich hier keinen Fuß hinaufsetzen werden. Günter bricht den Besteigungsversuch ebenfalls nach wenigen Metern ab. Die Felsen sind stellenweise vereist und ohne Steigeisen nur mit Mut zum Risiko überwindbar. Da ist es schon vernünftiger eine ausgedehnte Mittagsrast in einer sonnigen Mulde einzulegen.

Nach schöner Abfahrt finden wir eine geeignete Stelle, halbwegs windgeschütz und mit toller Aussicht. Zufrieden genießen wir verdiente Pause. Weiter geht's dann zur Laglalm und anschließend eher mühsam durch den Wald zum Dambachursprung hinunter. Vergleichsweise entspannend ist dann die abschließende Schussfahrt auf der Forststraße bis zum Ausgangspunkt.

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Scheiblingstein / 2.3.2018

Ich starte bei - 14° am Parkplatz bei der Bosruckkütte. Nach den letzten frostigen Tagen habe ich mich an die Kälte gewöhnt, außerdem soll es weiter oben wärmer werden. Und schon nach einer halben Stunde beginnt der Klimawandel. Die Jacke verschwindet im Rucksack und darf dort bis zum Gipfel bleiben.

Nach der schlechten Erfahrung vom letzten Jahr bei der Steilstufe vor der langen Querung nehme ich heute den etwas einfacheren Anstieg entlang der späteren Abfahrtsroute, auch wenn damit ein geringer Höhenverlust verbunden ist. Auf einer gut angelegten Spur komme ich so problemlos zum Beginn der langen Gasse. Halbzeit nach zwei Stunden, kurze Rast.

Nun beginnt der mental anstrengende Abschnitt. Man sieht bereits den Sattel und kommt scheinbar kaum näher, obwohl man ständig steil bergauf geht. Ganz bewusst gehe ich langsam um den Puls niedrig zu halten. Aufkommender Wind ist dann ein untrügliches Zeichen, dass das Ende der langen Gasse bald erreicht ist.

Ohne Schi steige ich die letzten 100 hm zum Gipfel auf. Hier wird mir nochmals bewusst, wie mühsam das Gehen mit den klobigen Schuhen ist. Nach gut vier Stunden stehe ich dann am Gipfel, für mich eine gute Zeit. Wenig später kommt dann ziemlich entspannt ein junger Mann herauf. Im Zuge des Gespäches erfahre ich, dass er vorher am Gr. Pyhrgas war und jetzt noch schnell auf den Scheiblingstein gegangen ist. Unvorstellbar.

Nach über einer Stunde am Gipfel gehe ich wieder vorsichtig zum Schidepot hinunter. Anschließend Abfahrt in der langen Gasse, windgepresst, teilweise pulvrig aber keine Steine. Bei der Forststraße kommen nochmals die Felle auf die Schi und es folgt der kurze Aufstieg zum Pyhrgasgatterl und weiter zum markanten Baum östlich der Bachermauern. Da sich mittlerweile die Sonne vollkommen versteckt hat, wird's nichts mit der sonst hier üblichen Rast. Die letzten Schwünge am Waldrand bescheren mir nochmals ein kurzes pulvriges Vergnügen.

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