Nach der letzten Wanderung am Jakobsweg war ich mir nicht so sicher, ob ich die nächste Etappe nach Lengau überhaupt noch gehen soll. Auf der Karte sind es 17 Kilometer in eine Richtung ohne Erhebungen, ohne Waldpassagen und auch sonst ohne Besonderheiten (aus der Sicht des Wanderers). Trotzdem fahre ich heute wieder nach Mattighofen, allerdings mit sehr niedriger Erwartungshaltung. Die sehr gute Zugverbindung erleichtert mir die Entscheidung.
Ich steige in Mattighofen aus dem Zug und gehe ins Stadtzentrum um mir noch eine Jause zu kaufen. Dabei fällt mir bald auf, dass sich hier fast alles um KTM dreht. Ein älterer Herr mit KTM-Kappe, der nächste mit KTM-Jacke, dann wieder ein KTM-Firmenwagen und dazwischen Radfahrer mit KTM-Rädern.
Auf einer wenig befahrenen Straße verlasse ich Mattighofen in Richtung Munderfing. Dabei komme ich durch Siedlungsgebiete, die überall mehr oder weniger gleich aussehen. Und natürlich wird hier auch viel gebaut. Wer die Bodenversiegelung verharmlost, sollte einmal mit offen Augen durchs Bundesland gehen.
Von Weitem sehe ich ein großes Gebäude, das optisch einen durchaus ansprechenden Eindruck macht, sofern man das von einem Zweckbau sagen kann. Und zu meiner Freude steht dort auch eine Rastbank. Lange bleibe ich hier aber nicht sitzen, denn von Westen nähern sich dunkle Wolken.
Zügig gehe ich durch das Betriebsgebiet - natürlich KTM - und erreiche vor den ersten Regentropfen die Kirche in Munderfing. Entgegen meiner Befürchtung bleibt der große Regen aber aus und ich gehe bald weiter.
Der Wanderweg führt nun entlang des Schwemmbaches vorbei an Achenlohe, Baumgarten und Kolming nach Teichstätt. Mittlerweile haben sich die dunklen Wolken verzogen und der Sonne Platz gemacht.
Langsam näher ich mich meinem Ziel, dem kleinen Ort Lengau, wo ich nach 17 km die Wanderung beende. Rückblickend wäre es schade gewesen, wenn ich die Wanderung vorzeitig in Mattighofen beendet hätte.