Ein hart verdientes Eis / 23.6.2016

Da ich gestern viel gegangen bin, sollte es heute etwas gemütlicher werden, also vorzugsweise eine sitzende Fortbewegung. Um dabei möglichst wenig Schmutz zu hinterlassen, nehme ich eines meiner drei Räder - das Älteste scheint mir dafür gut geeignet zu sein - und fahre so gegen 7 Uhr los. Als Tour habe ich die bereits klassische Trauntrilogie geplant, also Traun (Stadt), Traun (Fluss) und Traun (See). Die Streckenführung ist somit vorgegeben.

Gleich zu Beginn, konkret bei der Plus City, die erste Sonderprüfung. Ein abrupt endender Radweg und Umleitung durch eine Baustelle. Durchfahrt unter riesigen Baukränen mit schwebenden Betonteilen auf einer zum Glück um diese Zeit noch wenig befahrenen Straße. Einmal mehr bestätigt sich meine Abneigung gegenüber diesem Einkaufszentrum.

Froh, dieses Hindernis erfolgreich bewältigt zu haben, komme ich nach Traun. Und hier die nächste Sonderprüfung. Neuerrichtung der Straßenbahn bis zum Schloss. Es scheint ganz Traun ist eine Baustelle, was natürlich nicht stimmt. Aber als Radler kann man immerhin einige Schleichwege nehmen und so den Zeitverlust in Grenzen halten.

Für die nächsten 70 km habe ich dann meine Ruhe von den Baustellen, erst im Gmunden erwartet mich die dritte Sonderprüfung des Tages. Hier wird schon fleißig an der neuen Trasse für die Straßenbahn gebaut, kein wirkliches Hindernis für mich als Radler. Besonders wenn man sich die Situation in Linz (Stichwort Eisenbahnbrücke) vor Augen hält.

Als Belohnung für die Erschwernisse kaufe ich mir auf der Esplanade ein kleines Eis. Lieber wäre mit zwar ein Großes gewesen, aber das würde heute zu schnell dahinschmelzen. Innerlich leicht gekühlt lasse ich noch das schöne Panorama auf mich wirken, dann radle ich weiter nach Traunkirchen. Dass hier der Salzkammergutradweg direkt an der stark befahrenen B 145 verläuft, ist etwas ärgerlich und erinnert mich an die Situation auf der Nibelungenbrücke in Linz. Auch hier müssen sich Fußgänger und Radler einen Gehsteig ohne Abgrenzung zur Fahrbahn teilen, keine gute Lösung.

Schließlich komme ich nach 92 km beim Bahnhof in Traunkirchen an. Die Rückfahrt im praktisch leeren REX verläuft dann wie erwartet sehr entspannt. Außer einem Japaner (vermutlich ein Hallstattbesucher) kann ich keine Fahrgäste im klimatisierten Talent ausmachen. 

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