Mit zwei weiteren Fahrgästen steige ich bei der Talstation der Standseilbahn aus dem Bus und beginne als einziger den Aufstieg zur Wurzeralm. Natürlich könnte ich die 600 Höhenmeter auch in 7 Minuten mit der Bahn überwinden, dann wird die Wanderung aufs Wurzerkampl aber sehr kurz. Außerdem gefällt mir die langsame Annäherung an einen Berg weit besser.
Kurz nach der erste Steigung wird es etwas flacher und ich kann bereits den Gipfel sehen. Der Zustieg erfolgt aber von der Rückseite und ist noch nicht zu sehen. Nach etwa 1½ Stunden komme ich gut aufgewärmt zur Bergstation. Das kann ich jetzt gut gebrauchen, denn hier bläst mir ein kühler Wind entgegen. Und der wird im Laufe des Aufstiegs zum Wurzerkampl immer stärker und schiebt tief hängende graue Wolken in meine Richtung.
Ich komme nun zum anspruchvollsten Abschnitt der Wanderung. Kurz vorm Gipfel verläuft der Weg über einen kurzen, etwas luftigen Grat. Es sind aber nur einige Meter, die schwieriger aussehen als sie sind. Bei Nässe oder im Winter würde ich auf den Gipfelerfolg dennoch verzichten.
Und jetzt kommt auch die Sonne wieder hervor, zumindest zeitweise. Das Warscheneck bekomme ich heute aber nicht zu sehen, denn das bleibt heute wie vorhergesagt von Wolken umhüllt.
Für den Abstieg wähle ich die längere Variante über die Gameringalm. Der Weg hinunter ins Tal ist anspruchslos, was aber nicht negativ gemeint ist. Ganz im Gegenteil, denn der freie Blick beim Gehen ist auch nicht zu verachten.
Bei der Haltestelle an der Landesgrenze OÖ / Stmk beende ich meine Wanderung.