Mythos / 13.1.2009

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Meine neuen Schneeschuhe warten immer noch auf die Erstbegehung. Nach dem Studium diverser Berichte über die Qualität dieses Produktes war für mich klar, dass ich für den Anfang nicht gleich die Überschreitung des Toten Gebirges mache, sondern eher in Zivilisationsnähe die ersten Schritte setze. Die vertraute Gegend um das Hockleckenhaus sollte es werden. 
 
Bei kuscheligen -13° gehe ich zügig vom Parkplatz beim Taferlklaussee weg. Wie erwartet steigt mit zunehmender Höhe nicht nur die Betriebs, sondern auch die Außentemperatur. Beim Aurachursprung der erste Halt. Ich montiere meine Uraltsteigeisen (erstanden beim AV-Flohmarkt um € 5,-) und spure ohne ausrutschen den steilen Hang hinauf. Solche Eisen sind schon was wert, auch wenn das Gehen - besonders bergab - erhöhte Aufmerksamkeit verlangt.

Nach 1,5 Stunden ist es soweit, ich erreiche die Grenze Schatten/Sonne und sitze 15 Min. später windgeschützt auf der Bank beim Hochleckenhaus. Die am Morgen beim Bäcker Reingruber in der Reindlmühl gekaufte Jause schmeckt hier besonders gut. Gestärkt geht's weiter, zuerst auf ausgetretenem Weg auf den Brunnkogel, und anschließend - beim Rückweg - auf den Mathiaskogel. Hier wurde 2007 ein Kreuz aufgestellt. Mein eigentliches Ziel, das Jagerköpfl, ist hier schon gut zu erkennen. Auch den geplanten Anstieg, zuerst flach dann zum Schluss etwas steiler, kann ich gut überblicken.

An geeigneter Stelle tausche ich Steigeisen gegen Schneeschuhe aus. Das Anschnallen klappt problemlos (zu Hause schon geübt). Die ersten Schritte sind dann etwas ungewohnt, man sinkt etwas mehr ein als mit den Ski. Überhaupt muss man sich bei der Routenwahl etwas umstellen. So sind beispielsweise Querungen eher problematisch, und damit auch weite Serpentinen bei steilen Hängen kaum gehbar. Da ist es schon besser, eine direkte Linie zu nehmen, was wiederum mehr Kraft kostet. Der letzte Hang vom Jagerköpfl stellt dann auch schon den Grenzbereich der Gehbarkeit dar. Hier ist man mit Ski eindeutig im Vorteil. Aber egal, ich komme auch so hinauf und kann den herrlichen Ausblick genießen.

Für den Abstieg nehme ich die sanftere Westseite und gehe auf beabsichtigten Umwegen in einem weiten Bogen zum Hochleckenhaus zurück. Bei angenehmer Nachmittagssonne, Windstille und zarten Plusgraden stoße ich mit einem
Mythos mit mir selber auf die gelungene Schneeschuhwanderung an.

Hier noch einige Eindrücke von diesem Tag