Wo ist der Schnee? / 30.1.2025

Südseitig jedenfalls nicht. Denn da herrschen Bedingungen, die an den Herbst erinnern. Daran kann auch der vereiste Parkplatz nichts ändern.

Nach einem Kilometer auf der Forststraße biegen wir rechts auf einen Steig ab, der eine Kurve der Straße abkürzt und weiter oben auf den markierten Wanderweg 460 trifft. Auf diesem gehen wir bis zum Lackerboden. Die zwei auf manchen Karten noch eingezeichneten Jagdhütten sind längst verfallen. Im Oktober 1995 konnte man hier noch gemütlich auf der Hüttenbank sitzen.

Hinten den Resten einer Hütte beginnt der unmarkierte Steig auf den Spering. Die Wegfindung ist relativ einfach, sofern man die Steinmarkierungen nicht aus den Augen verliert. Im oberen Bereich geht es steil zum Latschengürtel hinauf, wo wir auf den Wanderweg 465 treffen. Wobei Weg nicht ganz stimmt, denn der befindet sich unter dem Schnee und ist nur fallweise zu erkennen.

Sicherheitshalber schnalle ich jetzt die Grödel an die Schuhe, denn beim "Tanz" über die Latschen möchte ich nicht ausrutschen. Die letzten 200 Meter bis zum Gipfel sind dann doch einfacher als es zuerst ausgesehen hat.

Nach einer langen Gipfelrast steigen wir wie beim Aufstieg zum Lackerboden ab.

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Kein Gipfel / 25.1.2025

So wie vor drei Tagen steige ich wieder bei der Landesgrenze aus dem Bus, diesmal aber mit den Schiern in der Hand. Mein Ziel ist das Eiserne Bergl, mehr eine Winterwanderung als Schitour, aber mit der Möglichkeit einer Abfahrt auf der Piste zur Talstation der Wurzeralmbahn. Das geht aber nur, wenn man nicht zum Ausgangspunkt zurück muss.

Nach einer halben Stunde stehe ich vor der Hintersteineralm. Hier schaut es richtig winterlich aus, aber der Schein trügt. Die südlichen Hänge sind teilweise schon aper und es ist frühlingshaft warm.

Der weitere Aufstieg führt nun durch den schattigen Kerngraben und anschließend durch lichten Wald zur Burgstallalm. Nun taucht auch erstmals das Eiserne Bergl im Sichtbereich auf. Von früheren Touren weiß ich aber, dass es trotz der scheinbaren Nähe noch ein weiter Weg bis zum Gipfel ist.

Eine frische Spur erleichtert mir das Gehen durch das unübersichtliche Gelände an der Südseite des Berges. Trotzdem komme ich langsamer als erhofft voran, zumal immer mehr Latschen den direkten Aufstieg zum Gipfel erschweren. Etwa 90 Meter unterhalb des Gipfels versuche ich ohne Schi zum höchsten Punkt zu gelangen, was sich aber als äußerst mühsam und sinnlos herausstellt. Schließlich muss ich ja auch wieder hinunter gehen. Ich breche daher den Aufstieg auf 1864 m Höhe ab.

Die Abfahrt auf der Nordseite verdient nur teilweise die Bezeichnung Abfahrt, denn stellenweise geht es nur um ein möglichst materialschonendes Bezwingen des Latschengürtels. Aber egal, das Naturerlebnis überwiegt trotz der Mühen bei Weitem.

Die Abfahrt durch den Kerngraben ist zumindest im mittleren Teil ganz passabel, auch die Querung des Hintersteinerbaches ist heute problemlos möglich. Es folgt ein kurzer Aufstieg zur Gameringalm und von dort eine schöne Abfahrt auf der unpräparierten Piste ins Tal.

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Erstbesteigung / 22.1.2025

Pyhrn/Kalkofen/Landesgrenze, so heißt die Bushaltestelle 1,5 km südlich der Passhöhe. Bei Aussteigen wünscht mir der freundliche Fahrer noch einen schönen Tag und setzt die Fahrt mit dem fast leeren Bus nach Liezen fort. Ich aber schlage den Weg durch den schattigen Lexgraben ein. Mein Ziel ist der Hirschriedel, eine unbedeutende Erhebung südlich der Hintereggeralm.

Anfangs gehe ich auf der Rodelbahn fast 3 Kilometer bis zu deren Ende, dann schnalle ich mir die Schneeschuhe an und stapfe auf einem breiten Rücken weiter. Eine alte Spur zeigt mir, dass ich hier nicht so falsch liege. Diese verliert sich aber etwas später im Wald.

Nach einem etwas steileren Anstieg komme ich zu einer Lichtung. Um zum Gipfel zu gelangen, muss ich wieder ein Stück zu einer Forststraße absteigen. Hier treffe ich auf eine Schneeschuhspur, die von der Hintereggeralm in einem weiten Bogen in Richtung Hirschriedel hinaufführt.

Der höchste Punkt ist nicht genau zu eruieren. Ich stelle mein provisorisches Kreuz dort auf, wo nach der Karte der Gipfel sein müsste. Die Aussicht ist sehr überschaubar, trotzdem gefällt mir diese ruhige Ort. Wieder eine Erstbesteigung geschafft.

Nach kurzer Rast steige ich wieder ab und folge jetzt der Spur zur Hintereggeralm. Da ich mich nach dem Busfahrplan zu richten habe, geht sich heute nur eine kurze Erkundung der schön gelegenen Alm aus. Dann steige ich zum Lexgraben ab, treffe bald auf die Rodelbahn und gehe zum Ausgangspunkt zurück.

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Ein gelungener Beginn / 16.1.2025

So richtig ist der Winter noch nicht losgegangen, auch wenn es da und dort bereits schön weiß ausschaut Das ist aber vorwiegend Kosmetik, denn ein guter tragfähiger Untergrund fehlt. Da es in den letzten Tagen aber etwas geschneit hat, wollen wir eine Tour riskieren, ich mit den neuen Schiern .... mutig.

Die Auffahrt zur Bosruckhütte ist vielversprechend. Eine durchgehende Schneefahrbahn und aufgelockerte Bewölkung stimmen uns optimistisch. Beim Parkplatz dann ein böses Erwachen. Gernot hat die Felle vergessen. Was tun?

Zum Glück habe ich heute ausnahmsweise die "Stoaschi" samt Felle mitgenommen. Mit Hilfe zweier Kabelbinder (Standardausrüstung) gelingt es die Felle ganz gut zu fixieren. Der Tag ist gerettet.

Unser erstes Ziel ist der Arlingsattel. Der gut einstündige schattige Aufstieg kommt mir zum Gewöhnen an die neuen Schi sehr gelegen. Der Unterschied ist aber kaum merkbar, was ja kein Fehler ist.

Dann die erste Abfahrt zur Warteckalm. Anfangs fahre ich noch etwas verhalten, da die Schneedecke sehr dünn ist. Weiter unten, dort wo es flacher ist, gelingen mir aber einige schöne Schwünge bis zum Umkehrplatz bei der Pfarrerhütte. Nach kurzer Rast steigen wir wieder zum Arlingsattel auf.

Da die provisorische Fellfixierung immer noch hält, geht sich auch noch der kurze Abstecher zum kleinen Bosruck aus. Hier bereue ich ein wenig, dass ich zum Fotografieren nur das iPhone mitgenommen habe. Mit einer richtigen Kamera wären mir bessere Aufnahmen der verschneiten Winterlandschaft gelungen.

Wir gehen dann noch ein Stück in Richtung Karleck, steigen einige Meter in einen Sattel ab und schwingen dann über großteils noch unverspurte Hänge zur Bosruckhütte hinunter. Kurz vorm Parkplatz wird die Schneeauflage schon sehr dünn, was der neue Belag zweimal kurz zu spüren bekommt.

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Neujahrswanderung / 1.1.2025


Während sich einige noch von den Silvesterfeiern erholen, sitze ich im "Retroexpress" nach Grünau im Almtal, wo ich in den bereits wartenden Bus umsteige. Nach 10 Minuten Fahrzeit bin ich am Ausgangspunkt meiner Wanderung bei der Enzenbachmühle. Hier kann ich bereits den in den Sonne liegenden Hochsalm sehen doch wie so oft täuscht der Eindruck. Der Weg auf den Gipfel ist länger als es den Anschein hat.

Der südseitige Aufstieg ist fast schneefrei und erst weiter oben bei der Abzweigung zum Mittagsstein sind einige Überreste des Winters zu erkennen. Da war Ende März 2024 jedenfalls mehr Schnee. Aber das kann sich bekanntlich schnell wieder ändern.

Drei Stunden benötige ich für den Aufstieg zum Hochsalm. Das ist zwar keine Meisterleistung, aber das Bergjahr liegt noch vor mir. Trotz dieser bescheidenen Leistung gönne ich mir eine sehr lange Pause etwas abseits vom Gipfel. Der Blick ins Tote Gebirge ist hier besonders schön. Bei ausgezeichneter Fernsicht erscheinen heute auch ferne Gipfel sehr nah. Durch das Fernglas kann ich sogar das über 120 km entfernte Große Wiesbachhorn erkennen.

Für den Abstieg nehme ich den Weg 436 nach Scharnstein/Mühdorf. Hier liegt schattseitig etwas mehr Schnee und stellenweise ist es sehr rutschig. Wer bei so einer Glätte die Grödel verwendet, ist klar im Vorteil.

Ohne Eile erreiche ich den pünktlich einfahrenden "Retroexpress", der mich ohne Umsteigen nach Linz bringt.

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