Der letzte Tag des heurigen Sommers könnte nicht schöner sein. Das perfekte Wanderwetter lässt eine schon länger im Kopf gespeicherte 2-Tagestour realistisch werden.
Auf vorerst noch bekannten Wegen steige ich von der Hintereggeralm zum Nazogl und weiter zum Angerkogel auf. Die Weitläufigkeit des Plateaus – auf der Karte mit Hochanger bezeichnet – ist immer wieder beeindruckend.
Es folgt der kurze Abstieg an der verfallenen Angeralm vorbei zur Luckerhütte, die sich in einem erstaunlich aufgeräumten Zustand befindet. Den dortigen Cache finde ich rasch und studiere dann auf der sonnigen Hüttenbank den weiteren Wegverlauf, eine lange Etappe liegt noch vor mir.
Der Weg durch lichten Lärchenwald ist von Beginn an bestens markiert, dürfte aber selten begangen werden. Manchmal ist der Steig nur mehr zu erahnen.
Beim Löckerboden ist dann wegen Rücken-schmerzen eine ungeplante Pause fällig. Irgendwie passt die Belastung nicht so recht, oder ist es das kleine Stativ, das ich in der Hand für Selbstauslöseraufnahmen trage? Ich nehme nun beim Gehen wieder die Stöcke und schnalle das Stativ auf den Rucksack und die Schmerzen sind weg, so einfach geht das.
Die Brunnalm erreiche ich nach zwei Stunden und die Sonne steht bereits tief. Nun ist doch etwas Eile angesagt, zumal die Distanz zur Hochmölbinghütte noch etwa 4 km Luftlinie beträgt. Der Weg ist aber nun nicht mehr so verwinkelt wie zuletzt. Um 17:45 erreiche ich mein heutiges Tagesziel. Noch vor dem Abendessen beziehe ich ein Zweibettzimmer, das ich alleine benutzen kann (die Nacht verläuft somit vollkommen schnarchfrei).