Von
Frankenmarkt nach Neumarkt am Wallersee. Diese Etappe habe ich
bereits 2014 mit dem Rad befahren. Ganz zufrieden war ich damals ja
nicht, daher gehe ich es diesmal wesentlich langsamer an.
Wie
bestellt lichtet sich beim Weggehen vom Bahnhof der Nebel und wenig
später gehe ich bereits in der Sonne. Schon bei der ersten kurzen
Steigung in Kühschinken wird mir klar, dass ich bei
Gehgeschwindigkeit mehr sehe. Natürlich gibt es auch Nachteile, denn
wenig attraktive Abschnitte, die man eher schnell hinter sich bringen
möchte, gibt es immer wieder.
Bei
Schwaigern überquere ich die Vöckla und nähere mich bald den Geleisen
der Westbahnstrecke Wien – Salzburg. Hier befindet sich ein schöner
schattiger Rastplatz, gerade recht für eine erste kurze Pause.
Gestärkt wandere ich bald wieder weiter, zuerst länger durch einen
auffallend grünen Wald, später über freies Gelände nach bis zur
kleinen Ortschaft Hochfeld. Eine schöne Aussicht und ein angenehmes
Bergabstück bis zur Bahnstation Oberhofen-Irrsee sind die
unspektakulären Eckdaten der folgenden Kilometer.
Mittagsrast
bei der Bahnstation. Diese liegt direkt in einer scharfen Kurve,
welche die Züge zur Langsamfahrt zwingt. Nach nur kurzer Rast gehe
ich weiter, wobei ich mich jetzt vorwiegend auf die Beschaffung von
Trinkwasser konzentriere. Und ich habe Glück. Am Ende des
Siedlungsgebietes befindet sich ein Brunnen, der offenbar für
durstige Pilger neu errichtet wurde. Mit frischen 1,5 Liter Wasser
gehe ich den etwas längeren Anstieg zur Hager Kapelle wesentlich gelassener
an. Denn Flüssigkeitsmangel ist einer der Hauptgründe für
Müdigkeit, aber diesen Schwachpunkt habe ich beseitigen können.
In
der besagten Kapelle befindet sich ein dickes Pilgerbuch mit einem
Eintrag vom heutigen Tag. Zwei Frauen sind auf dem Weg, vermutlich
einige Stunden vor mir, hier vorbeigekommen. Ein Zusammentreffen mit
anderen Wanderern gibt es selten, am ehesten noch in
Unterkünften oder Pilgerherbergen am Abend. Aber davon bin ich noch
weit entfernt.
Mit
Blick auf den Wallersee gehe ich die letzten Kilometer nach Pfongau
hinunter, wo ich den markierten Weg verlasse um zum Bahnhof in
Neumarkt zu gelangen. Das nächste mal werde ich hier den Weg nach
Salzburg fortsetzen.