Eine Neujahrstour hat zumindest zwei Vorteile: erstens hat man keinen Brummschädl vom übertriebenen Feiern (denn sonst könnte man ja kaum um 06:00 aufstehen), und zweitens sind die sonst gut besuchten Tourenziele an diesem Tag kaum überlaufen.
So ein beliebter Berg ist beispielsweise der Leobner. Ganz hinten im Johnsbachtal, dort wo sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen, beginnen wir die Tour. Die Minusgrade sind nach 10 Minuten schon wieder vergessen, da der Körper rasch auf Betriebstemperatur kommt. Und wieder einmal bewähren sich die Wollfäustlinge von Ortovox, warme Finger von Anfang an. Nur beim Fotografieren mit der kleinen Kamera sind sie etwas unpraktisch, vielleicht sollte ich mir eine größere Kamera zulegen.
Bis zur Grössingeralm gehen wir auf der Forststraße, dann wird die Spur steiler und führt in gut 400 HM zum Leobner Törl hinauf. Nach dem schattigen "Sautrog" (so heißt dieser Abschnitt) sind wir froh in der Sonne eine kurze Rast einlegen zu können.
Es folgt ein kurzes Flachstück, dann halten wir uns links und erreichen rasch den breiten Rücken, der sich bis zum Gipfel hinaufzieht. Überraschenderweise wird mit zunehmender Höhe die Schneedecke immer dünner, bis wir schließlich ein Erbarmen mit den Schiern und Fellen haben und diese ohne weiteren Bodenkontakt zum Gipfel befördern.
Die anschließende Abfahrt entschädigt für das kurze Schitragen voll und ganz. Aber leider sind die 300 HM viel zu schnell vorbei, sodass wir noch einen kurzen Aufstieg in Richtung Rotwandköpfl unternehmen. Von dort queren wir immer am Kamm bleibend sehr aussichtsreich bis zum Beginn eines breiten Grabens, der bis zur Grössingeralm hinunter führt. Und hier sind die Bedingungen hervorragend. Feiner Pulverschnee im lichten Wald und nur ein Steinkontakt. Ab der Alm dann pistenähnliche Verhältnisse bis zum Parkplatz. Besser hätte das Jahr nicht beginnen können.
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