Die ersten Kilometer durch das Schneetal sind nicht besonders spannend und zusätzlich dringt um diese Jahreszeit kein Sonnenstrahl in das enge Tal. Dafür herrscht hier ein wohltuende Ruhe.
Dann komme ich zum Steyrsteg und sehe dort zu meiner Überraschung einen großen Radständer, einen sogenannten Anlehnparker, der so gar nicht in die Gegend passt. Aber die Idee ist gut und schon habe ich eine alternative Anreisemöglichkeit im Kopf. Auffahrt von Windischgarsten zum Haslersgatter und weiter zum Steyrsteg. Das sollte sich mit dem E-Bike locker ausgehen.
Nach zwei Stunden mache ich die erste Rast bei der Weingartalm. Die Stille wird nur von drei Eurofighter gestört, die einige Runden am blauen Himmel ziehen. Ich hoffe, dass ihnen bald das Kerosin ausgeht.
Hinter der renovierten Jagdhütte der Bundesforste (früher vermutlich eine Almhütte) biege ich auf den markierten Steig zum Halterhüttental ab. Die Gehzeit bis zum Gipfel wird mit 1:50 Stunden angegeben. Das kommt mir für 600 hm zwar etwas lange vor, aber schließlich halte ich die Zeit ein. Nach vier Stunden stehe ich am höchsten Punkt in einem Latschenmeer. Abstürzen ist hier nicht möglich.
Heute bleibe ich lange am Gipfel sitzen, denn solche warme, fast windstille Herbsttag dazu noch mit guter Fernsicht werden heuer nicht mehr so oft vorkommen.
Für den Abstieg nehme ich wieder den Aufstiegsweg. Die weglose Variante durch das Ahorntal, die ich vor einigen Jahren einmal gegangen bin, ist heute keine Option. Schon damals war die Wegsuche mühsam und das wird sich kaum geändert haben. In 2¾ Stunden bin ich wieder beim Ausgangspunkt.