Salzwipfelsteig / 1.10.2016


"Google weiß alles". Diese Aussage hört man sehr oft. Gibt man aber den Begriff Salzwipfelsteig ein, ist die Trefferquote sehr überschaubar und vom Informationsgehalt eher dürftig. Eine nähere Beschreibung findet sich überhaupt nirgends. Aber genau diese Umstände sind es, die mich zu einer Erkundungstour mit unbekanntem Ausgang in den Nationalpark Kalkalpen veranlassen.

Parkplatz im Rettenbachtal, mein Ausgangspunkt. Es überrascht mich nicht, dass ich der einzige bin, der hier den einstündigen Aufstieg zum Mehlboden beginnt. Keine Aussicht, nur Schatten und kein Gipfel in der Nähe. Den auf der Karte eingezeichneten Pfad finde ich auf Anhieb, ein erstes Erfolgserlebnis. Zu meiner Überraschung stoße ich bald auf eine blaue Punktmarkierung, wobei die Abstände manchmal sehr groß sind. Dazwischen befinden sich aber immer wieder kleine Stoamandl, sodaß die Wegfindung im Großen und Ganzen nicht schwierig ist. Das GPS ist übrigens hier keine große Hilfe, da in diesem steilen Gelände ein schlechter Empfang herrscht.

Stichwort steiles Gelände: ja, der Salzwipfelsteig ist steil, Ausrutschen wäre an manchen Stellen - vorsichtig formuliert - ziemlich ungünstig. Und bei Nässe ist dieser Steig nicht zu empfehlen. Heute ist es aber staubtrocken, und so schaffe ich den Aufstieg zum sog. Vorderanger ohne Probleme. Übrigens immer noch im Schatten, während die gegenüberliegenden Anstiege im Sengsengebirges schon lange in der Sonne liegen.

Mittlerweile habe ich den Weg aus den Augen verloren was aber insofern egal ist, als die Mayralm auch so leicht zu finden ist. Dort halte ich mich aber nur kurz auf (Cachesuche) und gehe in einer guten Stunde zum Brandleck weiter. Kurze Mittagsrast, denn beim Betrachten des vor mir liegenden Weges wird mir klar, dass ich jetzt nach 4 Stunden vermutlich erst die Hälfte der Tour hinter mir habe, und der unbekannte und unmarkierte Abschnitt zum Gamsplan noch vor mir liegt.

Ich gehe daher zügig weiter, verzichte auf Extraeinlagen wie z.B. die Ersteigung der Wagenschartenspitze, und erreiche nach etwa zwei Stunden den Gamsplangipfel. Geschafft!!! Die befürchteten schwierigen Stellen im steilen Gelände haben sich als harmlos herausgestellt, und der noch folgende Abstieg durch den markierten Budergraben ist fast schon als Spaziergang zu werten. Entsprechend entspannt fällt dann auch die Gipfelrast aus.

Nach 9,5 Stunden stehe ich wieder beim Parkplatz Rettenbach. Eine schöne, aber sehr lange Rundwanderung geschafft (Gehzeit gut 8 Stunden, ca. 25 km und 1600 Höhenmeter). Fitnesstest bestanden.

Bilder