Aussichtslos / 16.10.2025

Heuer ist das Wetter wirklich unberechenbar. Ob wir von den angekündigten Sonnenstunden etwas mitbekommen, wird sich zeigen. Jedenfalls fahren wir optimistisch nach Windischgarsten.

Unser Ziel ist der Hahnbaum, ein bewaldeter Gipfel im Sengsengebirge. Wobei Gipfel leicht übertrieben ist, denn der höchste Punkt ist lediglich eine unscheinbare Erhebung im Wald.

Ausgangspunkt ist der Parkplatz in Mayrwinkl. Nach dem ersten Abschnitt auf einer Forststraße erreichen wir den Beginn des Leitersteiges, eine alpine Steiganlage, so steht es auf einer großen Tafel. Mir kommt das leicht übertrieben vor, denn es handelt sich um einen meist leicht ansteigenden Waldweg, der stellenweise an einem abfallenden Wiesenhang entlang verläuft. Ausrutschen sollte man hier natürlich nicht. Für lebhafte Kinder und nicht trittsichere Personen gibt es aber bessere Wege.

Beim Bloßboden treffen wir auf den Ziehweg zur Mayralm. Es ist ein steiniger Karrenweg, den wir so rasch wie möglich hinter uns bringen. Die angekündigten Sonnenfenster sind nach wie vor geschlossen, dafür empfängt uns eine mystische Nebelstimmung auf der Alm. Passend dazu ist dann der weitere Verlauf des "Weges" zum Hahnbaum.

Bis zum Ende der Alm sind Spuren noch erkennbar, dann wird es aber interessant. Typisch für einen Nationalpark bleibt die Natur hier sich selbst überlassen, menschliche Eingriffe sind kaum zu sehen. Es folgt ein Bergabstück mit Windwurf. Hier sollte man sich eher links halten wo sogar ganz vereinzelt alte moosbewachsene Stoamandl zu finden sind.

Bald kommen wir zum tiefsten Punkt, der auf der Karte mit Vorderanger bezeichnet ist. Dann steigen wir anfangs steil, bald aber flacher werdend zum höchsten Punkt auf. Auch hier sollte man sich eher links halten.

Nach 3¼ Stunden stehen wir am Hahnbaum. Ohne Gipfelkreuz würde man diesen Punkt nur mit GPS-Unterstützung finden. Aussicht gibt es hier keine, was bei den heutigen Sichtverhältnissen aber egal ist.

Auf die ursprünglich beabsichtigte Überschreitung und Abstieg nach Rettenbach verzichten wir, zumal der weitere weglose Abschnitt nicht nur lang ist, sondern auch mit der einen oder anderen Überraschung (Windwurf) aufwarten könnte. Rückweg daher wir beim Aufstieg, nur schneller.

Bilder