Da sich die Variante "Bahn & Rad" zuletzt so gut bewährt hat, starte ich heute einen weiteren Versuch. Diesmal soll es der Erlakogel sein.
Von der Bahnstation Ebensee Landungsplatz kann ich den Gipfel bereits sehen. Während dieser schon von der Sonne angestrahlt wird, radle ich im Schatten los. Im Ortsteil Rindbach mache ich einen kurzen Abstecher zum See. Wo sich im Sommer die Surfer tummeln, ist es jetzt frostig und ungemütlich. Ich mache einige Fotos und radle weiter.
Bald komme ich zum Ende der asphaltierten Straße. Nun beginnt die lange Auffahrt zur Spitzlsteinalm. Mäßig ansteigend radle ich im schattigen Tal kilometerlang dahin. Ich habe den Eindruck, dass ich mich immer mehr von meinem Ziel entferne, aber die Straße macht tatsächlich eine sehr weite Schleife um den Höhenunterschied zu überwinden.
Nach zwei Stunden stelle ich das Rad oberhalb der Spitzlsteinalm ab und gehe zu Fuß weiter. Vor mir kann ich das Gipfelkreuz schon sehen, aber der Schein trügt. Es sind noch 400 hm zu überwinden ehe ich am Erlakogel stehe.
Es ist angenehm warm, sofern man Mitte November von Wärme sprechen kann. Immerhin liegt schattseitig schon etwas Schnee. Und auch die Fernsicht ist heute ausgezeichnet, allerdings in nördlicher Richtung nur bis Gmunden. Denn dort beginnt eine dicke Nebeldecke, die bis in den Zentralraum reicht.
Da ich den Zug kurz nach drei Uhr erreichen möchte, beginne ich zeitgerecht mit dem Abstieg zum Raddepot. Jetzt liegt eine lange Abfahrt vor mir, die nur durch eine kurze Gegensteigung unterbrochen wird. Bis zur Abzweigung Rindbachklause fahre ich in der Nachmittagssonne, aber dann im engen Tal ist es sofort kalt, so richtig kalt. Mit vier Bekleidungsschichten lässt es sich aber aushalten.
Kurz nach 15 Uhr steige ich bei der Bahnstation vom Rad und 10 Minuten später sitze ich im gut geheizten Zug und kann meine Finger wieder aufwärmen.