Stammtischwochenende Welserhütte / 31.7. - 2.8.2009

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Freitag, 31.7.2009

Bei wolkenverhangenem Himmel starten wir beim Almtalerhaus mit Ziel "Welserhütte". Fast eine Stunde geht’s nur mäßig ansteigend durch die Hetzau, dann wird’s endlich steiler und wir gewinnen rasch an Höhe. Die Luftfeuchtigkeit dürfte gegen 100% tendieren, jedenfalls kommen wir total verschwitzt beim "Basislager" an. Einige sind schon hier, andere noch unterwegs. Im laufe des Abends trudeln dann doch alle ein und wir verbringen einen gemütlichen Hüttenabend. Dabei kristallisiert sich bereits die Strategie für den nächsten Tag heraus. Einige wollen den neuen Klettersteig auf den Schermberg gehen, andere am Normalweg zum Gipfel aufsteigen. Der Priel ist natürlich auch ein begehrtes Ziel. Kurzum, es ist für jeden was dabei.

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Samstag, 1.8.2009

Tiefblauer Himmel, windstill und warm. Gleich nach dem Frühstück brechen wir auf. Die Klettersteigaspiranten gehen etwas früher weg, die "Normalos" – zu denen ich gehöre – verlassen so gegen 8 Uhr die Hütte. Zuerst steigen wir noch im Schatten zum Fleischbanksattel hinauf, wobei auch zwei kleine Schneefelder zu queren sind. Bei der folgenden Steilstufe ist ein Drahtseil fixiert, das aber gleich am Anfang lose vom Fels baumelt (die erste Verankerung ist ausgerissen). Beim Sattel trennen sich dann die Wege. Zu viert steigen wir zum Schermberg auf, während die anderen den Gr. Priel als Ziel anvisieren. Am Almtaler Köpfl sind bereits die Klettersteiggeher zu erkennen, sie folgen nun dem ausgesetzten Grat zum Gipfel. Der Normalweg hingegen ist problemlos, nur auf die Dolinen muss man aufpassen. Nach zwei Stunden erreichen wir den Gipfel, wo etwas später auch die Kletterer eintreffen. Die ausgiebige Gipfelrast wird dann zum Fachsimpeln, Fotografieren, Jausnen und natürlich Rasten genützt.
Unser nächstes Ziel, der Temlberg, befindet sich bereits in Augenhöhe, nur ein kurzer Abstieg liegt dazwischen – zumindest schaut es so aus. Tatsächlich ist der Weg wesentlich weiter als angenommen. Zum Glück hängt gerade eine Wolke über dem Berg, so wird der steile Aufstieg in der Mittagshitze zumindest temperaturmäßig etwas erleichtert. Leider habe ich – so wie auch andere – zu wenig Wasser mit (1,5 Liter sind im Sommer einfach nicht ausreichend). Da merkt man erst, wie wichtig eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist. Aber schließlich erreichen alle den Gipfel. Auch hier bietet sich wieder eine exzellente Aussicht, besonders die Spitzmauer ist zum Greifen nahe.
Der Rückweg zur Welserhütte zehrt dann noch einmal ordentlich an der Substanz. Ziemlich ausgetrocknet legen wir um 17 Uhr die Rucksäcke vor der Hütte ab, wo ein Teil der Gruppe (die auf den Temlberg verzichtet hat) bereits bestens gelaunt den Tag Revue passieren lässt. Nach dem Abendessen steigen dann einige noch zum "Flughafen" gleich hinter der Hütte hinauf (so bezeichnet der Hüttenwirt den Hubschrauberlandeplatz), um dort einen grandiosen Sonnenuntergang zu erleben.

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Sonntag, 2.8.2009

Gut geschlafen (offenbar kein Schnarcher im Lager). Ein paar Spezialisten sind bereits zeitig in Richtung Arzlochscharte aufgebrochen, um von dort über den Nordgrat den Gr. Priel zu besteigen. Ich folge eine Stunde später, habe aber einen wesentlich einfacheren Gipfel im Visier, nämlich das Kreuz. Ursprünglich wollte ich ja mit den anderen direkt am Grat aufsteigen, hab aber bei der ersten etwas ausgesetzten Stelle wieder umgedreht). So stapfe ich nun das steile Geröllfeld zur Arzlochscharte hinauf – sehr mühsam. Im oberen Drittel geht’s dann mehr oder weniger weglos links zum Kreuz hinauf. Der Gipfel ist dann ganz nach meinem Geschmack, Wiese, viel Platz und herrliche Aussicht. So nebenbei befinden sich hier auch massenhaft versteinerte Korallen und Muscheln als Beweis, dass hier einmal das Meer gewesen ist.
Nun zeigen sich auch schon die ersten Wolken, die Vorboten der für Nachmittag angekündigten Gewitter. Ein rascher Abstieg ist daher kein Fehler. Noch ein Stück am breiten Grat, dann den Apfelplan hinunter zum Geröllfeld und fast eben zur Welserhütte, so schaut der Rückweg aus. Bei der Hütte ist dann von der Sonne kaum mehr etwas zu sehen, die Gipfel sind auch schon in Wolken gehüllt. Da ich nicht unbedingt nass werden möchte steige ich rasch ab. Nach zwei Stunden erreiche ich das Almtalerhaus, wo sich nochmals die Sonne zeigt. Bei einer letzten Jause klingt das gemeinsame Wochenende aus.

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