Einsames Hintergebirge / 16.1.2010

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Da die derzeitige Schneelage eine Skitour im Raum OÖ nicht zulässt, sind Franz und ich diesmal tief ins Hintergebirge vorgedrungen.

Im Lumplgraben beim sog. Pleißahäusl beginnen wir die Wanderung. Ich habe vorsorglich auch die Schneeschuhe mit, die aber – rückblickend betrachtet – nicht notwendig gewesen wären. Unser erstes Ziel, die Gschwendtalm, erreichen wir nach einer schwachen Stunde Aufstieg durch dichten Mischwald. Die Alm liegt wunderschön auf einem kleinen Hochplateau mit südlicher Ausrichtung. Wasser dürfte hier ausreichend vorhanden sein, denn auch heute plätschert aus dem Brunnen bei der Hütte das kühle Nass.

Hinter der Hütte wird es steiler und vor lauter Schauen verfehlen wir auch gleich einmal den markierten Weg. Egal, wir kommen auch so nach einem kurzen Umweg zur Jagdhütte unterhalb des Gamssteins. Eine steile Wiese müssen wir nun noch aufsteigen, dann stehen wir am ersten Gipfel unserer Tour. Die letzten Schleierwolken haben sich nun auch aufgelöst und so strahlt die Sonne von einem blitzblauen Himmel.

Laut Karte müssen wir nun wieder etwas absteigen, was grundsätzlich stimmt. Allerdings liegt vorher noch das Gamsstein Köpfl am Weg, das wir nach einem kurzen Gegenanstieg erreichen. Erst jetzt geht es bergab, und zwar gleich ziemlich steil. Spuren sind keine vorhanden, an Hand der Markierung ist die Wegfindung aber unproblematisch. Ein kurzes felsiges Stück ist sogar mit einem Drahtseil versichert. Bei der Blaulucke ist der tiefste Punkt erreicht und es geht nun wieder aufwärts. Wir befinden uns übrigens auf dem Kalkalpenweg, der durchgehend markiert von St. Pankraz bis ins Ennstal führt.

Der kurze Anstieg zur Ennser Hütte ist rasch geschafft. Windgeschützt lässt es sich hier herrlich rasten, was wir aber erst beim Rückweg ausgiebig tun. Ich schnalle mir nun die Schneeschuhe an und gehe zügig Richtung Almkogel. Durch die Krallen an der Unterseite rutsche ich nun bedeutend weniger, außerdem macht es Spaß mit den großen Tellern an den Beinen durch den Schnee zu stapfen.

Am Kamm zwischen Brunnbacheck und Almkogel empfängt uns dann ein eisiger Wind, der am Gipfel an Stärke noch zunimmt. Wir genießen nur kurz die Aussicht, dann geht’s entlang der Aufstiegsspur wieder hinunter zu Ennser Hütte. Auch hier fällt die Rast nur kurz aus, denn es liegt noch ein weiter Weg vor uns.

Der steile Anstieg zum Gamsstein (rund 200 Höhenmeter) kostet noch einmal viel Kraft, aber dann haben wir es geschafft. Kurz vor 16:30 Uhr stehen wir wieder oben und kommen so gerade noch rechtzeitig zum Sonnenuntergang hinter dem Sengsengebirge.

Ab nun geht es nur mehr bergab, vorbei an der bereits in der Dämmerung liegenden Gschwendtalm und anschließend durch den bereits finsteren Wald zum Pleißahäusl.

Fotos