So könnte die Arbeitswoche öfter enden!!!
Um 14 Uhr verlasse ich gemeinsam mit Hannes und Margit das nebelige Linz mit Ziel Vorderstoder. Beim Schafferteich (immer noch nebelig) beginnen wir den knapp zweistündigen Aufstieg zur Zellerhütte. Auf etwa 1500 Meter Höhe lichtet sich der Hochnebel und wir können nicht nur den Mond, sondern auch die aus dem Nebelmeer herausragenden Gipfel der Prielgruppe sehen. Einige Minuten später treten wir in die gemütliche Gaststube der Zellerhütte ein. Nach und nach kommen auch die anderen Stammtischler und nach dem ersten isotonischen Getränke wird auch schon das Abendessen serviert. Die Zeit vergeht wie im Flug und kurz nach Mitternacht bewältigen die Letzten den mit einem Fixseil gesicherten Aufstieg ins Hochlager im ersten Stock.
Morgenstund hat Gold im Mund – gerade noch kann ich den Sonnenaufgang bei der gegenüberliegenden Spitzmauer fotografieren. Wir befinden uns heute auf einem ***** Logenplatz: unter uns dichter Nebel, über uns der wolkenlose Himmel. Rasch sind alle nach dem Frühstück startklar, manche mit Schneeschuhen ausgerüstet, andere gehen unten ohne (rückblickend war die Schneeschuhvariante wohl die bessere Wahl).
Noch im Schatten steigen wir die ersten 200 Höhenmeter zum Schallerkogel hinauf, wo wir auf die ersten Sonnenstrahlen treffen. Der weiter Anstieg zum Lagelsberg führt zwischen Latschen zum flachen Gipfel hinauf, auch hier ist der Schneemangel offenkundig. Die “unten ohne” Geher lassen diesen Gipfel aus und nehmen den direkten Weg zum Warscheneck, werden aber bald wieder eingeholt. Hier sind die Schneeschuhgeher eindeutig im Vorteil, nur weiter oben, wo es abgeblasen und eisig ist, holen die anderen wieder etwas auf.
Um die Mittagszeit stehen dann alle am Gipfel, die Stimmung ist genauso prächtig wie die Aussicht. Am Südostgrat arbeitet sich eine kleine Gruppe zum Gipfel herauf, mir wird schon beim bloßen Zusehen ganz anders. In der Zwischenzeit hat Lampi sein Flugzeug startklar gemacht und hebt nach einem kurzen Sprint problemlos ab um 20 Minuten später sicher im Tal zu landen. Wir aber haben noch 1500 HM Abstieg vor uns, den einige mittels Rutschblattl beschleunigen.