Am Hochanger / 15.3.2012

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Wer die Einsamkeit sucht, der wird am Hochanger sicher fündig. Abgesehen vom Skitourenklassiger “Angerkogel”, der häufiger begangen wird, gibt’s da noch den Nazogel und den Kosennspitz. Ausgangspunkt ist die Abzweigung zur Hintersteineralm an der B 138. Die mäßig ansteigende “Straße” zur Alm ist gerade recht zum Aufwärmen, denn anschließend ist der Gschwandgraben zu überwinden. Der weitere Anstieg ist dann unproblematisch, zuerst eine Forststraße, dann durch lichten Lärchenwald und später freies Gelände mit tollen Ausblicken.

Vor dem letzten Anstieg zum Angerkogel biege ich links, also südlich ab, und halte zielstrebig auf meinen ersten Gipfel des Tages zu. Am Nazogl (2057 m) werde ich von einem Rudel Gämsen empfangen, die aber – obwohl eindeutig in der Mehrheit - schnell Platz machen. Wahrscheinlich ahnen sie schon, dass der Eindringling nicht lange bleiben wird.

Ein Blick auf mein GPS verrät mir, dass es nun etwa 1,5 km Luftlinie bis zum Kosennspitz (1962 m) sind. Eine kurze Distanz, wären da neben einigen abgeblasene Stellen nicht auch noch kleinere Erhebungen und größere Gruben die ich umgehen muss. Die Orientierung ist aber dennoch einfach, und bald stehe ich geschätzte 30 Meter vor dem Gipfelkreuz, nur getrennt durch einen kurzen überwechteten Grat. Weiter gehe ich nicht mehr, das wäre viel zu gefährlich.

Übergang zum Angerkogel. Ein besonders schöner Abschnitt dieser Tour, linker Hand die Mölbinge, und vor mir der Torstein, Roßarsch und das Warscheneck.

Den Angerkogel (2114 m) erreiche ich am frühen Nachmittag. Auch hier habe ich den Gipfel wieder für mich alleine. Die bereits tief stehende Sonne taucht die umliegenden Berge in ein warmes Licht.

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Gipfelpanorama Angerkogel (zum Vergrößern anklicken)

Zu lange darf ich mich aber nicht aufhalten, denn sonst wird die Abfahrt eine eisige Angelegenheit. Gerade noch rechtzeitig fahre ich ab, der Gipfelhang ist noch aufgefirnt, weiter unten wechseln leicht gefrorene Abschnitte mit Weichschnee ab (den vereisten Gschwandgraben habe ich gedanklich wieder verdrängt).

Bilder zur Tour gibt’s hier zu sehen.