Chronischer Schneemangel und Lawinenwarnstufe 3. Da ist die Auswahl an Touren schon sehr eingeschränkt. Also greife ich auf Altbewährtes zurück. Das Frauenkar schwebt mir vor, Aufstieg entlang der Piste, ab der Wurzeralm vielleicht im Wald, mal sehen.
Die “Eintrittsgebühr” beträgt unverändert € 4,- und ist beim Parkplatz zu entrichten. Im Gegensatz zum letzten mal schnüre ich die Innenschuhe heute zu und siehe da, jetzt geht’s gleich viel besser. Die in der Werbung versprochene Beweglichkeit beim Aufstieg ist tatsächlich größer. Nach 1 Std. 15 Min. erreiche ich die Bergstation, wo ich die erste kurze Rast mit Blick auf den Stubwieswipfel einlege. Verlockend wäre er schon, dieser markante Gipfel. Nach kurzer Überlegung entscheide ich mich gegen das Frauenkar.
Die Tour auf den Stubwies, wie er in der Kurzform genannt wird, ist einfach, ungefährlich und landschaftlich sehr schön. Besonders die Aussicht am Gipfel zum Warscheneck ist beeindruckend. Da stört auch nicht, dass die letzten 20 Höhenmeter zwischen den Latschen ohne Schi zu bewältigen sind.
Abfahrt zur Stubwiesalm. Viel besser als erwartet. Im Schatten sogar noch Pulverschnee, keine Steine. Kurz nach 12 Uhr klebe ich bei frühlingshaften Temperaturen die Felle wieder auf die Schi und steige gemütlich zum Halssattel auf. Dort halte ich mich links, umrunde südlich den Mitterberg und sehe bald den Gipfelhang der Roten Wand vor mir. Viele Latschen und nur wenig Spuren sind zu erkennen, das wird wohl keine so tolle Abfahrt werden.
Eine gute Stunde verbringe ich am Gipfel, zuerst alleine, dann kommt doch noch ein Tourengeher herauf. Auch er ist noch unschlüssig, welche Abfahrtvariante er nehmen soll. Wir wählen schließlich die Abfahrt hinunter in den Graben (Mausloch) mit Gegenanstieg zum Halssattel, was sich als goldrichtig herausstellt. Es sind zwar schon einige Spuren vorhanden, aber auf Grund der schattigen Lage ist der Schnee großteils noch pulvrig.
Anschließend kurzer Aufstieg zum Halssattel und abermals schöne Pulverschneeabfahrt (beim Waldrand rechts) bis zum Verbindungsweg, der fast eben zur Filzmoosalm führt. Nach einer letzten Rast in der Nachmittagssonne Aufstieg zur Bergstation und Pistenabfahrt zum Ausgangspunkt (Dauer 8 Stunden, 1550 Höhenmeter, gar nicht so wenig für eine Verlegenheitstour).
Bilder