Zwei Gipfel zum Preis von einem / 8.3.2015

Wieder einmal auf der Suche nach den perfekten Bedingungen. Diesmal in Oppenberg. Der geräumte Parkplatz mit beheiztem WC ist schwach frequentiert. Ich habe an so einem schönen Tag einen wesentlich größeren Andrang auf diesen beliebten Skiberg, den Hochschwung in den Rottenmanner Tauern, erwartet.

Bei -12 Grad starte ich eher zügig. Nach der ersten Steilstufe ist die optimale Betriebstemperatur erreicht, die Jacke verschwindet im Rucksack, dafür kommt die Sonnenbrille zum Einsatz. Mäßig ansteigend erreiche ich so die Waldgrenze, wo mich nicht nur eine herrliche Aussicht zur gegenüberliegenden Talseite empfängt, sondern auch ein teilweise sehr starker Wind.

Es folgt der lange Anstieg zum Gipfel. Hier hat man das Gefühl, dass man überhaupt nichts an Höhe gewinnt, auch optisch schaut der Anstieg nicht sehr steil aus. Tatsächlich ist die Spur aber relativ steil angelegt, was man bei einem seitlichen Blick gut erkennen kann.

Am Gipfel dann die Überraschung. Martin steht da ganz gemütlich bei Starkwind mit einer Gipfelzigarette. Ja, so klein ist die Welt. Nach kurzer Rast fahren wir gemeinsam Richtung Mödering Jagdhütte ab. Die Bedingungen sind ideal, Pulverschnee der Extraklasse. So macht Schifahren richtig Freude. Kurz vor der Baumgrenze trennen wir uns wieder, Martin fährt ins Tal ab, ich möchte die guten Bedingungen noch nutzen und eine zweiten Gipfel versuchen.

In gut 1,6 km Luftlinie befindet sich der Schattnerzinken, den ich schon einmal von Süden aus bestiegen habe. Der Übergang ist technisch nicht schwierig, landschaftlich aber überaus reizvoll. Den Gipfel erreiche ich nach einer Stunde Aufstieg und bin dort - wenig überraschend - ganz alleine. Der Wind hat mittlerweile auch nachgelassen, sehr angenehme Bedingungen zum Rasten, Schauen, Fotografieren und Nachdenken, wo ich jetzt hinunterfahren könnte. Schließlich entscheide ich mich fürs Schattnerkar. Einerseits kann ich dort frische Abfahrtsspuren erkennen, und andererseits dürfte das Gelände nicht sehr steil sein.

Kurz nach 14 Uhr beginne ich das kleine Abenteuer mit der Einfahrt in unbekanntes Gelände. Auch hier sind die Schneeverhältnisse trotz der Sonneneinstrahlung sehr gut, die Hangneigung ist moderat und von unliebsamen Überraschungen bleibe ich verschont. Nach der verfallenen Schattneralm folgt noch ein kurzes Waldstück, dann erreiche ich wieder den bekannten Aufstiegsweg und auf diesem den Ausgangspunkt, geschafft.